REIMEREIEN RUND UMS PFERD – auch mit 'weißem rössl' und amtsschimmelreiter, fantastisch zuweilen sowie ziemlich heiter... (5)
Gedicht zum Thema Fantasie
von harzgebirgler
„aufs🏨weiße rössl⛰️am wolfgangsee🌊
sprach pegasus bei sich „da steh'
ich durchaus selbst als dichterross -
ist zwar nicht grad ein artgenoss'
doch regt' einst an die phantasie
zu manch poet'scher melodie!“...
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einst kam ein reiter durch den elm geritten
vorbei an wem zu fuß der auf der walz
hat dann beim ritt nen herzanfall erlitten
und fiel vom pferd und brach sich glatt den hals
das pferd zum glück nahm dabei keinen schaden
nein breitete die flügel aus und flog
im sonnenlichte heiter richtung schladen
und hoch über der zuckerfabrik bog
nun pegasus laut wiehernd ab zum harze
es war das dichtungsross wie's lebt und leibt
wer's schon vermutet hat trifft voll ins schwarze
weshalb es ja der autor hier auch schreibt
und auf der rosstrappe sah man es landen
das edle tier wo schon drei stuten standen...
...die stuten konnten nun ihr glück kaum fassen
dass pegasus in dichtungsross'scher pracht
gesonnen war bei ihn' sich seh'n zu lassen -
das hatte er bislang noch nie gemacht
es ward ein stelldichein dann echt vom feinsten
dort auf der harzer rosstrappe im lenz
denn schliesslich hatte er auch nicht den kleinsten
und litt wie viele nicht an impotenz
nein pegasus war seinen gaul am stehen
die stuten waren sondergleich entzückt
im tal trieben indessen aus die schlehen
und hatte sich die welt mit blüt geschmückt
die stuten wurden schwerer bald und runder
und nahmen das gescheh'n als wahres wunder...
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im märz spannt ein die rösslein ja der bauer
denn merz vorm pflug brächt' eh kaum viel auf dauer...
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hoppe hoppe reiter
am buddeln ist das schöne doch das graben
und in den fallen reiter gern hinein
die reichlich übern durst getrunken haben
wer sich dabei nichts bricht hat wirklich schwein --
manch einer der kaum reitet gräbt gern gruben
für andere, für sich natürlich nicht
oft fallen nur dergleichen linke buben
dann darin selber ratzfatz aufs gesicht --
ein bergwerk heißt auch grube denn dort graben
die bergleute nach erz - es kommt ans licht;
wenn lebenslichter ausgeleuchtet haben
sind gräber für sie da und gruben nicht -
so birgt das buddeln mancherlei facetten
die wir in buddeln kaum gefunden hätten...
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blauer reiter
der reiter oh da ritt er
doch dann vom pferd glatt glitt er
denn so'n dermaßen blauen
hält's kaum auf seinem grauen...
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ein steckenpferd zieht’s voll zur stute
die denkt nur „was will denn das gute
ganz ohne potenz
welch impertinenz?!“
und zieht ne verächtliche schnute
doch könnt' es je in sie was stecken
wie hengste die lust bei ihr wecken
läg' anders der fall
wohl nicht nur im stall
und führte zu fröhlichem decken...
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(be)reiten
der schimmelreiter hatte einen fimmel:
er ritt nie rappen nein zeitlebens schimmel
weil ihm statt schwarz halt weiß besser gefiel
und lippizaner haben auch echt stil -
kann man toll in der hofreitschule seh'n
der'n pferde ja aus schimmeln nur besteh'n
zwar lässt sich mancher schimmel schwerlich reiten
doch roquefort kann man super mit bereiten...
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Wie Störtebecker wurde was er war
Erst schimmelt der Reiter
dann schimmelt sein Pferd
sie schimmeln schön weiter
ich find das verkehrt
doch was soll man machen
Geschick ist Geschick
ja beide verschimmelten eklig im Schlick
es stank echt zum Himmel total unerhört
ein Bäcker der fand sie frühmorgens verstört
ihm fielen die Brötchen vor Schreck auf den Deich
die Zähne am Klappern die Haut kreidebleich
fuhr er bald zur See und buk nimmermehr Brot
und fand als Pirat selbst recht unschönen Tod...
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schimmelreiter im storm
sturmwind tobt an land und küste
flut bedrohet hof und haus
wenn er jetzt nicht reiten müsste
triebe ihn kein grund hinaus
feuchtigkeit in allen ritzen
regen fällt seit langer zeit
schimmelpilze wuchernd sitzen
allenthalben weit und breit
ja es schimmelt selbst der reiter
grausend wird er das gewahr
von natur aus eh nicht heiter
bleicht der schreck ihm nun das haar
schimmel wächst auf seinen händen
schimmel wächst aus seinem ohr
und sogar aus seinen lenden
sprießt der schimmel grau hervor
reiter reitet schimmelnd weiter
hin zum deiche führt sein ritt
plötzlich aber fällt und schreit er
denn sein pferd macht nicht mehr mit
rappe riecht den reiterschimmel
rappe ekelt das enorm
und wirft unterm nächtgen himmel
reiter ab und flieht im storm...
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ein reiter machte einstmals echt was mit
als er die weser nächtens runter ritt
und plötzlich auf den zwergenkönig stieß
der ihn von seinen zwergen triezen ließ
dem pferd war das natürlich nicht geheuer
es scheute erst und wurde dann noch scheuer
warf ab den reiter und die zwerge lachten
weil sie das nachts gerne mit reitern machten
der reiter suchte jedenfalls das weite
was klar doch auch den zwergenkönig freute
dem kaum was mehr behagte wie so streiche
dafür war er bekannt im zwergenreiche...
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ein springreiter stand voll auf stuten
weil die doch so toll war’n im tuten
sogar ohne tüte
und rief „!meine güte
ich komm’ schon – jetzt müßt ihr euch sputen!“
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zum hunde gesprochen
“oh sieh nur den reiter, chow-chow,
der sitzt auf dem schimmel echt blau
will sagen besoffen und voll
und zahlt so dem zechen echt zoll
fällt beinahe auch schon vom pferd
was einem dann leicht widerfährt
lallt rum was von schnäpsen und bier'n
furzt gar daß selbst steine fast stier'n
doch blau wie die zunge von dir
lieb hund ist er nicht glaube mir!”...
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so blau war einst ein blauer reiter
dass er vom pferd fiel und ein zweiter
sein gleichfalls trunkener begleiter
schien sogar noch erheblich breiter
denn der fiel nicht allein vom pferd
wozu ja dun kaum viel gehört
nein fiel anheim total dem suff
und kriegte kein’ mehr hoch im puff
die nutten ließ das völlig kalt
er kam dann eh nicht mehr und bald
stellte er auch das reiten ein
und soll, noch jung, verblichen sein...
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so amtsschimmelreiter sind vielen bekannt -
die reiten auch gern paragraphen im land:
verzögern und hindern durch bürokratie
was flotter vorankäme ganz ohne sie
doch wiehert der amtsschimmel weiterhin dort
wo welche ihn reiten, borniert und verbohrt...
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