Wenn man will, schafft man alles

Text zum Thema Wille/ Willensfreiheit

von  AndreasGüntherThieme

Das erste Mal, daß ich gemerkt habe, das stimmt nicht, war bei der Armee: die Handgranate hab ich gerade so weit geworden, daß ich kein "Ungenügend" bekommen habe.

An der Wurfanlage habe ich geübt, bis mir der Arm wehgetan hat, über Monate, aber ich habe nicht weiter geworfen.

Beim Laufen war ich besser, aber das "Sehr gut" habe ich nur mit viel Mühe erreicht, obwohl ich oft und gern gelaufen bin. Nie vergessen werde ich einen Soldaten, der scheinbar ohne zu atmen schneller war als ich, während ich tief durch den Mund atmen mußte. Er ist außerdem mehr gesprungen als gelaufen, sah aus wie ein Reh, wenn es Menschen entdeckt hat und sich verflüchtigt. 

Auf der anderen Seite habe ich in einigen Fächern Sachverhalte verstanden, die anderen auch nach mehrmaligem Erklären ein Rätsel geblieben sind.

Gleichzeitig kenne ich einige, die Sachverhalte erkennen, auf die ich nie gekommen wäre.

Oder Musik. Scheine ich im Blut zu haben. Mathematik aber nicht. Dabei war ich nie schlecht in Mathe, aber es fühlt sich in meinem Hirn an, als wenn es dort nicht hingehört. Während Musik sich für mich anfühlt, wie zu atmen.

Was habe ich in der Schule geübt, um in Mathematik ein "Sehr gut" zu bekommen: immer haben Punkte gefehlt. War nichts zu machen. 

So wie beim Handgraten-Wurf oder beim Laufen: durch Üben bin ich nicht wirklich besser geworden.

Vielleicht liegt es an meinen IQ: der wurde mit unter 80 ermittelt.

Was ist die Lehre der Geschicht: haste wenig IQ, wirds auch mit ganz viel Üben nichts.




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Lorolex (09.12.24, 13:43)
Hallo Andreas, ich halte es auch nicht so viel mit dem IQ, er diskreditiert die Menschen, die Arbeiten und Schuften können und ihren Lebensunterhalt mühsam verdienen, was andere IQ-Asse oft vermissen lassen. Es müsste ein HQ geben (Handwerker-Quotient), der besagt, wie fleisig und erfolgreich jemand im Handwerken ist!

 niemand meinte dazu am 09.12.24 um 18:09:
@ Lorolex
Handwerker und seien sie noch so gut und fleißig werden doch von der Gesellschaft oft  heruntergedrückt und nicht selten von Akademikern die nix auf die Reihe kriegen als sich selbst hoch zu stilisieren. Mancher davon hält sich auch noch für ein Rennpferd. Man könnte sich auch fragen wovon ein solcher wegrennt :D
Vor der Arbeit vielleicht? LG niemand

 EkkehartMittelberg (09.12.24, 17:41)
Die Natur setzt Grenzen. Mit dem besten Willen wird aus einem Esel kein Rennpferd.

 Regina (10.12.24, 00:08)
Nicht alles schafft man mit dem Willen, aber ohne denselben geht auch nix.
Zur Zeit online: