Foto an der Wand

Text

von  Nanna

Foto an der Wand

 

Fühl noch deutlich, wie dein Griff sich löste,

mein Gemüt war nicht mehr dein Besitz,

fühl noch, wie die Blöße Angst einflößte.

Für dich war mein Aufbegehrn ein Witz.

 

Von der Helle ungewohnt geblendet,

zögerte ich vor dem Weg ins Licht,

nur die Hoffnung, dass es so nicht endet,

gab den ersten Schritten ihr Gewicht.

 

Ein Schwanenpaar

verliebt die Hälse schmiegt

zu einem Herz –

ein Menschenpaar,

wo einer sich verbiegt

aus Angst vor Schmerz…

 

Meine Welt war voller Fragezeichen,

wie geb ich dem Eigen-Sinn Gestalt,

statt nur wieder vor ihm auszuweichen?

Bietet leere Luft den Träumen Halt?

 

Ja, es stimmt, mir ging es immer schlechter,

Mut allein macht noch kein Wunder wahr,

noch dazu dein Freundeskreis als Wächter,

der mich schon zu Kreuze kriechen sah.

 

Ein Schwanenpaar

verliebt die Hälse schmiegt

zu einem Herz –

ein Menschenpaar,

wo einer sich verbiegt

aus Angst vor Schmerz…

 

Ich will meine Innenwelt belichten,

um zu merken, was mich retten kann.

Alle diese Tapferkeitsgeschichten

aus Romanen gehen mich nichts an.

 

Lang genug versklavt vom Bild der Treue,

welche bis ans Lebensende währt,

klappt es manchmal schon, dass ich mich freue,

weil mein Zug in Gegenrichtung fährt.

 

Ein Schwanenpaar

verliebt die Hälse schmiegt

zu einem Herz –

ein Menschenpaar,

wo einer sich verbiegt

aus Angst vor Schmerz…



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