Furnică und Kliwittwitt

Elegie zum Thema Abendstimmung

von  LotharAtzert

Furnica – die Ameise. Das ist das letzte rumänische Wort, welches ich mir bis heute bewahrt habe. Die gleichnamige Kurzgeschichte stammt aus der Feder der letzten rumänischen Königin, welche aus dem rheinischen Siebengebirge kam. Ihr angeheiratetes Volk konnte es nur leider nicht lesen, weil die meisten Rumänen damals sowieso Analphabethen waren, bis natürlich auf die „Siebenbürger Sachsen“, deren Zukunft ungewisser, als ihre Wehrkirchen war, und der letzte König Marionette der Mächtigen. Das war jedoch auch die Zeit der großen Dichter, denn je mehr durch Zwang gequetscht und gefoltert wurde, umso dichter wurden ausgleichenderweise die Karpatenwälder und ihre Gestalten und wenn nachts der Wind mit den Wölfen heulte, … hier, wie sagt man heute, ein „break“, ein Cutt muß da hin!, ein Uranus
… stehen Fabriken, stinken Autos und so weiter, alles weg, mein lieber verehrter Stoker. Während die echten Vampire bis nach Ceacescu mit Deinem Dracula Milliardengeschäfte machten, kräht heute kein Schwein mehr nach dem Archetyp, höchstens noch ein paar Alte, einige wollen Poes Raben gehört haben. Und ich weine mir Nacht für nacht die Augen nach euch aus, nach  Giorgia, nach Sophie, den alten Mythen und es verwandeln mich der Tränen reine Kraft bei jedem Vollmond zum Waldkauz Kliwittwitt, verdammt dazu, die  Flure zu durchstreifen und finde außer abgemagerten Mäusen schon lange nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Text


 Mondscheinsonate (27.12.24, 15:53)
Ich hätte gerne die Geschichte gelesen, die wir nicht lesen dürfen.

 LotharAtzert meinte dazu am 27.12.24 um 16:05:
Habs noch nicht gefunden. Es handelt sich auf jeden Fall um  Carmen Sylva
Das mit dem letzten Königin stimmt nicht, es kamen noch 2 hinterher.

 LotharAtzert antwortete darauf am 27.12.24 um 16:18:
 Sei stolz und frei, beim Fühlen wie beim Denken, Gott hat dir Herzensfreudigkeit gegeben, Um alles rings mit Fülle zu beleben, Und Kraft genug, Dein Lebensschiff zu lenken.

 Carmen Sylva (1843 - 1916), eigentlich Prinzessin Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied VA (Royal Order of Victoria and Albert), deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin, durch Heirat Königin Elisabeth von Rumänien

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 27.12.24 um 21:31:
Leider war meine Suche nicht von Erfolg gekrönt. Zwar gibt
es das Buch, worin das Märchen "Furnica" steht, doch nicht zum Runterladen, sondern nur zum kaufen. Ich glaube es kostet 6 oder 7 Euro. Sorry.

 AchterZwerg (27.12.24, 17:04)
Siehste!
Das hat super geklappt!

Eine spannende Verpackung, und schon schmiegt sich Uranus wie irische Butter unter ein Käsebrot!

Spornende Grüße
der8e

 LotharAtzert äußerte darauf am 27.12.24 um 21:52:
 Es gibt nur ein Glück: Die Pflicht, Nur einen Trost: Die Arbeit, Nur einen Genuss: Das Schöne.

 Carmen Sylva (1843 - 1916), eigentlich Prinzessin Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied VA (Royal Order of Victoria and Albert), deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin, durch Heirat Königin Elisabeth von Rumänien
C.S. war Steinbock, wie ersichtlich.

Ja innerhessische Dankesgrüße

 FRP (27.12.24, 17:38)
An Giorgia und die herzbrecherische Geschichte dahinter erinnere ich mich auch noch.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 27.12.24 um 21:59:
Ach ja,
Hab gerade gelesen: großes Haus (über 1500 qm) mit Innenhof in Siebenbürgen - 90 000 Euro ... ja wenn man zu viert wäre ...
Danke

 hehnerdreck (27.12.24, 21:13)
Ach Lothar, Du kannst so schön schreiben ... gern gelesen.

LG

 LotharAtzert meinte dazu am 27.12.24 um 22:07:
C.S.


Mach mich nicht verlegen, hehni.
Danke auch für das Wissenswerte über Rumänien, habs aufmerksam gelesen.

 hehnerdreck meinte dazu am 27.12.24 um 23:43:
gern geschehen. freut mich.

 hehnerdreck (27.12.24, 21:17)
Vielleicht noch etwas Wissenswertes:

Bevor Rumänien Rumänien wurde, hieß es DAKIEN. Rumänien verdankt seinen Namen dem Römischen Reich. Nach zwei brutalen Kriegen zwischen 101 und 106 n. Chr. eroberten und annektierten die Römer Dakien und machten es zu einer römischen Provinz. Diese Verschmelzung der dakischen und römischen Kultur führte zur Entstehung des rumänischen Volkes und der rumänischen Sprache.

Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass heute in Rumänien etwa 2,2 Millionen Roma (Zigeuner wollen sie nicht genannt werden) leben, das sind etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Sie werden bis heute von den Behörden diskriminiert und von der Gesellschaft ausgegrenzt.
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