Reinkarnation der Mona Lisa

Erzählung zum Thema Esoterik

von  Regina

Es gab eine Zeit, als die Geschichte mal wieder auf einen Krieg zulief, da identifizierten sich viele Männer mit Napoleon. Auch glaubten manche, dass sie seine Reinkarnation seien. In diesem Fall hätte er nicht nur reinkarniert, sondern sich auch vervielfältigt.
Heute ist diese Napoleon-Identifikation ganz aus der Mode gekommen. Aber nicht wenige junge Frauen tragen jetzt Mittelscheitel. Da wird schon gerne mal eine solche Dame als Mona Lisa angesehen.
"Habt ihr Tomaten auf den Augen?" frage ich in die Frauenrunde, während mich der Blick der großen Frau mit dem schmalen Gesicht und den großen Händen trifft.  Anscheinend fühlt sie sich geschmeichelt, für die Mona Lisa gehalten zu werden und glaubt am Ende selber, deren Reinkarnation zu sein.
"Ich bringe euch eine Kopie des Gemäldes mit", ereifere ich mich, "nicht jede Mittelscheitelträgerin kann gleich als Mona Lisa herhalten. Mona Lisa  hat kleine Hände, kaum behaarte Augenbrauen und auch keine Wimpern. Es ist ja nicht so, dass daVinci die nicht hätte malen können. Außerdem deuten Ihre Proportionen eher auf eine etwas kleinere Frau hin."
Aber die Runde lässt sich nicht davon abhalten, ihre vermeintliche Reinkarnationserkenntnis übermütig zu feiern.
Daneben gibt es ja auch noch so viele unbedeutende Menschen, von denen keine Bilder, keine Bücher und auch sonst keine Dokumente existieren. Wie sollen diese Leute jemals ihre Reinkarnation erschauen?
Und doch macht das Leben ohne den Reinkarnationsgedanken weniger Sinn.


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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (08.01.25, 21:48)
Hallo Gina,

man muss manchem Spinner mal den Spiegel vorhalten.

Entdeckt man der Winzlinge Reinkarnation,
sprechen Riesen Kritikern Hohn.

 Regina meinte dazu am 08.01.25 um 22:31:
Nun, das ist eine wahre Geschichte.

 EkkehartMittelberg (08.01.25, 21:49)
Hallo Gina,

man muss manchem Spinner mal den Spiegel vorhalten.

Entdeckt man der Winzlinge Reinkarnation,
sprechen Riesen Kritikern Hohn.

Kommentar geändert am 08.01.2025 um 21:59 Uhr

 EkkehartMittelberg (08.01.25, 21:49)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 08.01.2025 um 21:57 Uhr wieder zurückgezogen.

 AndreasGüntherThieme (08.01.25, 21:53)
Und doch macht das Leben ohne den Reinkarnationsgedanken weniger Sinn.
Wenn es spannend wird, hörst du auf, Regina.


Auch wenn es für mich nicht zutrifft, interessiert mich die andere Seite.

 Regina antwortete darauf am 08.01.25 um 22:30:
Da gibt es aber doch Literatur.

 AndreasGüntherThieme schrieb daraufhin am 08.01.25 um 23:09:
Das ist effektiv, Regina: eine starke Titel, und dann ein Verweis auf Literatur.

 Regina äußerte darauf am 08.01.25 um 23:20:
Hier geht es um das Verhalten dieser Frauenrunde.

 Graeculus (08.01.25, 23:13)
Daß man eine Reinkarnation an physischen Eigenschaften erkennen können soll, habe ich noch nie gehört. Ich dachte, das sei eine Metempsychose, d.h. Seelenwanderung.

 Regina ergänzte dazu am 08.01.25 um 23:18:
Aber ja doch. Beides.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.25 um 23:25:
Die Seele Napoleons sucht sich dann also einen kleinwüchsigen Körper, diejenige Mona Lisas einen mit Mittelscheitel aus?

 Regina meinte dazu am 08.01.25 um 23:39:
Na, die Frisur ist nicht angewachsen, aber doch, meiner Meinung nach suchen sie sich ein Elternpaar, das wieder ähnliche Eigenschaften auch das aussehen zur Verfügung stellt. Napoleon wäre klein. Aber nicht jeder, der sich mit ihm identifiziert, ist Napoleon gewesen, oder doch? Dann müsste es neben der Reinkarnation auch Vervielfältigung geben. Ist es denkbar?
Nun, du wolltest doch in die Schuhe solcher Leute schlüpfen, die mehr Phantasie als Studium haben.

Antwort geändert am 08.01.2025 um 23:40 Uhr

 Regina meinte dazu am 08.01.25 um 23:46:
Mal ein Tipp: Caesar - Napoleon - Putin. Könnte das nicht eine Reinkarnationskette sein, waren alle nicht groß und Feldherren in Europa. Und auf diese biegsame Turnerin, Putin-Geliebte Alina Kabajewa würde auch Kleopatra passen. Na, was meinst du frisch gebackener Astrologe dazu?

 Graeculus meinte dazu am 08.01.25 um 23:53:
Ich habe keine Ahnung, mich aber wieder daran erinnert, daß wir über dieses Thema schonmal gesprochen haben, und zwar bei meinem Text "Wiedergeburt". Dort hast Du mich sogar "Schatzilein" tituliert - danach nie wieder. Was ist da vorgefallen zwischen uns?

Mein Text über Astrologie bezieht sich nur darauf, warum jemand astrologisch denkt, was er davon hat. Wie das dann im einzelnen funktioniert, das kann ich mangels Kenntnissen nicht imaginieren.

Wenn ein Feldherr, z.B. Caesar, immer wieder als Feldherr wiedergeboren wird, worin soll dann der karmische Sinn davon bestehen? Er müßte sich als Gallier niedermetzeln lassen oder als einfacher Soldat Napoleons in Rußland die Füße abfrieren.

Antwort geändert am 08.01.2025 um 23:55 Uhr

 Regina meinte dazu am 09.01.25 um 00:48:
Das geht so lange, bis das Karma gelöst ist, er sich dessen bewusst wird und es nicht mehr braucht. Betrifft auch nicht einen einzelnen, sondern alle, mit denen er zu tun hat.
Putin hat doch gemeint, schnell mal die Ukraine einnehmen, und dann "Veni, vidi, vici" senden. 
Der Unterschied zu Napoleon ist, dass er jetzt auf der russischen Seite steht.

 Regina meinte dazu am 09.01.25 um 02:39:
Was da jetzt anliegt, ist, dass mit den Waffen, die es heute gibt, Krieg keine Option mehr ist, um Politik zu machen.

 Augustus (09.01.25, 12:25)
spannend wäre es, wenn eineiige Zwillinge wie Mona Lisa aussehen würden und sagen würden, wir sind die Reinkarnationen der Mona Lisa; wie ginge das dann mit der reinkarnation?

 Regina meinte dazu am 09.01.25 um 12:32:
eineiige Zwillinge sind ein Mensch in zwei Körpern.
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