Gott am Meer

Erzählung zum Thema Religion

von  Regina

Unda hatte eine schwere Kindheit mit strengen Eltern hinter sich, die die Frühpubertäre nach Gott suchen ließ.


Als die Familie einen Campingurlaub am Meer verbrachte, schlich Unda sich eines Nachts unbemerkt aus dem Zelt, um an den Strand zu laufen. In das  Wellenrauschen  hinein brüllte  sie: "Gott, wenn es dich gibt, offenbare dich nun."
Ein Spaziergänger kam des Weges, der zwar den Sinn ihrer Worte nicht verstand, aber das verwirrte Mädchen an der Hand nahm und zum Zeltplatz zurückbrachte.


Ich lernte sie im Erwachsenenalter kennen, als sie sich einer christlichen Sekte angeschlossen hatte. Noch immer glaubte sie, dass der damals im Urlaub aufgetretene Mann Gott gewesen sei.


"Du hattest Glück", erwiderte ich, "dass das ein seriöser Mensch gewesen ist und kein Unhold, der ein nächtlich herumstreunendes Mädchen entführt und missbraucht hätte."

 
Aber diese nüchterne Betrachtung kam bei ihr nicht an. Sie blieb bei ihrer Version. Schließlich hatte sie nach Gott gerufen und prompt war er erschienen.


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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (08.01.25, 18:57)
Gott ist kein Unhold, Regina, aber auch kein Kinderfreund. Du musst sein Leben als Jesus Christus von Geburt an sehen, die Babys wurden in der Zeit von den Römern umgebracht, deswegen die Krippe als Fluchtort. Das ist sein Leben auf unserer Erde gewesen...

Teichi

 Regina meinte dazu am 08.01.25 um 20:51:
Ja, das kriegt Unda alles unter einen Hut.
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