Rückkehr '55

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  Teo

Die Ankunft erwarten

Es schallen laut Stimmen

Sich ängstlich beraten

Die Blicke verschwimmen

 

Nun steigen sie aus

In grauen Monturen

Ihr Sohn hinkt voraus

Der Krieg, er zog Spuren

 

Die Fahrt in die Schlacht

Wie freudig sie dienten!

Des Vaterlands Pracht

Die Kriegsherren grienten

 

Mit Hass inszeniert

Kein Fragen, kein Wehren

Er blickt resigniert

Kaum Kraft fürs Erklären

 

Er scheint wie ein Bote

Der die Hoffnung ihr bringt

Die Mutter reicht Brote

Die er weinend verschlingt

 

 

 

 

 




Anmerkung von Teo:

Inspiriert durch Sairas "Leblos wach"

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Kommentare zu diesem Text


 Saira (17.02.25, 10:00)
Moin Teo,
 
dein Gedicht reflektiert ein eindringliches Bild der Nachkriegsrealität. Du fängst die Spannung und die gebrochene Hoffnung der Heimkehrenden und ihrer Familien mit eindrucksvollen Worten ein. Die Kontraste zwischen der einstigen Euphorie und der jetzigen Resignation sind schmerzhaft spürbar. Besonders bewegend ist die Szene, in der die Mutter ihrem Sohn Brot reicht – ein einfaches, aber kraftvolles Symbol der Fürsorge und des Überlebenswillens.
 
Ich freue mich, dass dich mein gestriges Gedicht dazu inspirieren konnte.
 
Liebe Grüße
Sigi

 Teo meinte dazu am 17.02.25 um 19:18:
Moin Sgi,
ja,  Soldaten sind begeisternd und euphorisch in den Krieg gezogen.
Und einige wenige kamen zurück als kranke und gebrochene Männer. Ob sind derart bei uns noch einmal wiederholt und sich junge Menschen für einen Krieg so vereinnehmen lassen?
Ich mag keine Prognose abgeben...
Dir Dank und Gruß 
Teo

 Graeculus (17.02.25, 10:57)
Da die letzten deutschen Kriegsgefangenen 1955, nach Verhandlungen Konrad Adenauers in Moskau, zurückgekehrt sind, liegt da nicht "Rückkehr '55" näher?

 Teo antwortete darauf am 17.02.25 um 11:01:
Richtig Wolfgang.
Fiel mir heute Morgen auch so ein.
Danke.

 Regina (17.02.25, 11:07)
Zuerst waren sie in den Augen Goebbels "Kriegstüchtig wie nur je". Das waren ja bekanntlich die Faschisten:

https://www.wsws.org/de/articles/2023/11/12/mili-n12.html

 Regina schrieb daraufhin am 17.02.25 um 11:12:
Aber wer will heute die Kriegsertüchtigung? 

https://www.dw.com/de/bundeswehr-pistorius-will-kriegst%C3%BCchtige-deutsche-truppe/a-68730996

 Teo äußerte darauf am 17.02.25 um 19:20:
Wer soll uns denn im Notfall verteidigen? Der Club der lustigen Rentner?

 Regina ergänzte dazu am 17.02.25 um 21:05:
Von Verteidigungsfähigkeit spricht unser oberster Kriegsertüchtiger nicht.

 plotzn (17.02.25, 12:21)
Servus Teo,

eindringlich beschrieben das unendliche Leid derer, die den Irrwitz der Mächtigen ausbaden müssen.

Ode wie George Bernard Shaw es gesagt hat: „Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“

Nachdenkliche Grüße
Stefan

 Teo meinte dazu am 17.02.25 um 19:26:
Hi Stefan,
Zwei Brüder meiner Mutter waren im Krieg und kamen etwa Mitte der 50er aus der Gefangenschaft.
Nette Onkels waren das. Sie haben nie auch nur ein Wort über Krieg und Gefangenschaft verloren.
Das sagt alles.
Dank und Gruß nach Hessen
Teo

 EkkehartMittelberg (17.02.25, 18:44)
Hallo Teo,

man kann nicht genug erinnern. Mich beunruhigt, dass sich die jüngeren Generationen das Leid des Krieges und der Rückkehr nicht mehr vorstellen können.

Liebe Grüße
Ekki

 Teo meinte dazu am 17.02.25 um 19:37:
Lieber Ekki,
Die Schüler meiner Frau haben nicht den blassesten Schimmer von Kriegsgeschehnissen in unserer Geschichte. Und die dösigen Eltern noch weniger.
Ja gut...dafür kennen sie tollsten Tricks, wie sie das Sozialamt abzocken können.
Alle interessierten sich für nichts.
Ach...die haben andere Sorgen.
Dir noch eine angenehme Restwoche
Teo

 GastIltis (17.02.25, 21:29)
Hallo Teo,
als der Bote damals, von dem mir nur noch der Name geläufig ist, unser Haus verlassen hatte, nachdem er eine Nachricht und ein paar abgewetzte Familienfotos von uns dagelassen hatte, sah die ohnehin karge Welt für uns anders aus. Aber Kiew war immer schon ein Ort zum Sterben.
LG von Gil.

 Teo meinte dazu am 18.02.25 um 08:04:
Moin Gil,
freut mich, dass du mal wieder bei mir reinschaust.
Da gehört du zu den ganz wenigen,  die diese Zeit noch miterlebten.
Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand aus unserer großen Familie im Krieg geblieben ist.
Einige Lebensläufe waren dafür eher unrühmlich.
Dir lieber Gil noch eine schöne Woche 
Teo
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