Dass die alten Damen, zumeist sind es alte Damen, Hundeliebe mit Tierquälerei verwechseln, das fällt ihnen gar nicht auf. So nehmen sie sich, hier in Wien, die größten Hunde, die sie nicht einmal halten können, lassen sie verfetten, gehen nur vor das Haus mit den armen Tieren und humpeln genauso wie das Hüftleid geplagte Tier hinten nach.
Meistens heißen die übergewichtigen Tiere "Rolfi" oder "Leila" und weil sie so tierlieb sind, nur das Hunderl haben, spenden sie ihren prallgefüllten Strumpf dann der Tierrettung.
Wehe, man sagt etwas gegen diese Art von Tierhaltung, da hat man das völlig überaltete Städtlein gegen sich, besonders angefeindet, war die Stadträtin, die meinte, es gehöre ein Führerschein für den Hund her, auch ein Sackerl für's Gackerl und eine Kategorie "Listenhunde", letzteres finde ich auch widerlich.
So lassen sie ihre Rolfis und Leilas, völlig überfettet, vor die Häuser scheißen, heben nichts auf, so manch' einer musste bereits die 30 Euro bezahlen, zumeist werden sie nicht erwischt.
Manch' eine nimmt sich auch einen kleinen Hund, den Pudel, der ist gerade wieder "in", der kläfft dann genauso neurotisch wie sie keifen.
Kaum ein Städter kapiert, dass ein Hund Auslauf braucht, dass dieser eine gesunde Ernährung benötigt und ab einem gewissen Alter der Menschen, dieser nicht größer und stärker sein sollte als sie selbst. Die junge Unterschicht kapiert auch nicht, dass ein Hund keine Waffe ist (Stichwort: "Wo ist der Tschusch! Fass!"), Bewegung und keinen Zigarettenrauch, sowie keine 32 qm² Wohnung.
Aber so tierlieb sind sie doch alle. Letztens hat sich eine 200 kg Frau beim Tierarzt fast auf ihr zitterndes kleines Hundi gesetzt.
Nicht der Hund ist Gefahr, sondern der Mensch für den Hund in der Stadt.
Ich habe es hier überall grün rundherum. Dreiviertel der Hunde in der Umgebung, kennen nur den Häuserblock.
