Resi und Hansi

Text

von  Saudade

Die Resi hat einmal einst, da waren sie noch ganz klein, dem Hansi ein Bussi auf die Wange gegeben, da war's dann um ihn geschehen und 14 Jahre später haben sie dann geheiratet, ja, so war das. 

Glücklich war das Paar, haben hart geschuftet, übernahmen später den Hof des Schwiegervaters, Hansis Papa, auch das war so und es hätt' alles so weitergehen können, wären sie nicht kinderlos geblieben. Und noch was, die Resi litt sehr unter der Schwiegermutter, die wohnte nach dem Tod des Schwiegervaters noch bei ihnen. 

Einmal bückte sich die Resi, um etwas aufzuheben, da haute ihr die Schwiegermutter den Schürhaken ein paar Mal auf den Kopf.

Die Resi war dann lange im Spital, weil sie eine Gehirnblutung hatte, die Schwiegermutter kam ins Gefängnis. 

Als die Resi wieder nachhause durfte, war sie fast wieder heil, nur ein paar Aussetzer hatte sie, das war aber halb so wild. Der Hansi kümmerte sich rührend um seine Resi. 

Aber einmal war wieder so ein Aussetzer und der Hof begann zu brennen, der Hansi war nicht zuhause, da verbrannte seine Resi mit. 

Ab dem Zeitpunkt war der Hansi nur noch beim Peter am Nachbarhof als Knecht, verkaufte die Liegenschaft, ihm ging's finanziell nicht schlecht, jedoch war er dann mehr im Wirtshaus als woanders, das Geld schwand.

Dann aber, machte seine Mutter ein paar Schritte wieder in Freiheit, ging um die Ecke, da erstach er sie mit der Heugabel. Er war nüchtern. Sogleich ging er zum Zuchthaus, sagte: "Jetzt bin ich da." 




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Kommentare zu diesem Text


 Janna (17.03.25, 08:06)
Irgendwie erinnert mich der Schreibstil an das Buch "Herbstmilch". Es ist anders geschrieben, als du sonst schreibst, aber es gefällt mir sehr. Eine Geschichte vom Lande.

 Saudade meinte dazu am 17.03.25 um 12:47:
Landgeschichten haben sehr tiefe Abgründe, die mag ich. Sie bedienen sich oft des Klischees, aber erfüllen es auch mit einer Regelmäßigkeit.
Danke.

Antwort geändert am 17.03.2025 um 12:52 Uhr

 Quoth (17.03.25, 08:34)
Da bewährt sich eine an eigener Erfahrung und an Akten der Strafjustiz geschulte Phantasie ... Sehr gut.

 Saudade antwortete darauf am 17.03.25 um 12:48:
Bisserl. :)

 tueichler (17.03.25, 11:50)
Da läuft glatt ein Film im Kopf ab, der die vermeintlichen Lücken der Erzählung, die mehr so Randnotizen zu sein scheinen, ausfüllen möchte.

 Saudade schrieb daraufhin am 17.03.25 um 12:52:
So soll's sein. Platz für die eigene Phantasie.

 Moppel äußerte darauf am 17.03.25 um 20:31:
ja, die Zeiten waren hart damals und die Schwiegermütter ziemlich mächtig. Ich kann den Hans verstehen.lG von M.

 Saudade ergänzte dazu am 17.03.25 um 22:26:
Verstehen ja, rechtfertigen kann man die Tat nicht. Das macht auch Resi nicht mehr lebendig.
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