
es warf nachts in den brunnen wer zehn kronen
und wünschte seine olle wäre futsch
es sollte sich sein wunsch tatsächlich lohnen
seitdem ging er tagtäglich auf den zwutsch
er warf dann später noch einmal zehn kronen
erneut in diesen wünschebrunnen nachts
und wünschte sich auf sansibar zu wohnen
und siehe da des brunnen macht sie macht’s
er lebte echt in afrika zwei jahre
und wollte dann zurück ins lappenland
und raufte sich ganz ordentlich die haare
weil er nicht einen wünschebrunnen fand...
**
hein blöd der jüngst am wünschebrunnen stand
weil er sein leck im kopf zu offen fand
warf eine münze rein und bat : “mach's dicht!”
doch rührte sich der brunnen anfangs nicht
spuckte dann bloß das geldstück wieder aus
und sprach: “wünsch dir das mal vom nikolaus!”...
**
am wünschebrunnen standen zehn poeten
die wünschten sich von ihm : „mach' uns berühmt!“
„den lorbeer müsst ihr euch schon selber kneten“
quittierte der der'n wunsch ganz unverblümt
„denn ohne bargeld läuft bei mir kein stück -
nehmt ja bloß eure bankkarten zurück
eh' ich meine gelassenheit einbüße!“
und spie ihnen das plastik vor die füße...
**

tusnelda warf ein goldstück in die tiefe
des brunnens und sie wünschte sich ne brust
bei der selbst casanova !WAHNSINN! riefe
und sagenhaft erglüh’n würde vor lust
das war dann auch echt wunderbar am klappen
es blähte sich ihr busen wie’n ballon
tusnelda wollt’ sich gleich den brunnwart schnappen
doch machte der voll panisch sich davon
sie ließ sich deshalb dann die titten kappen
und ehelichte einfach den chirurg -
der hatte zwar meist einen ziemlich schlappen
dafür aber im elm ne wasserburg...
**
jupp schmiss jüngst nachts ne münze in den brunnen
und wünschte nackte feen um sich zu seh'n
stattdessen sucht' ihn heim ne horde hunnen -
so sollt' sein wunsch nicht in erfüllung geh'n!
er ließ dann eine zweite münze springen
und diese echt beendete den spuk:
zehn feen sah nackt die hunnen er bezwingen
worauf ihn eine gar nach hause trug
es wurde dann bei gott die nacht der nächte
jupp weiß bis heute nicht wie ihm geschah
die fee verschlang tatsächlich sein gemächte
doch wars zum glück des morgens wieder da...
...er machte das dann auch niemalen wieder
dass er ne münze in den brunnen schmiß :
ein alptraum fuhr ihm nämlich in die glieder
worin die fee nicht schluckte sondern biss...
**
stünd' ein brunnen vor dem tore

pur, ganz ohne lindenbaum,
sorgte das voll für furore -
alle spieler trauten kaum
ihren augen und selbst 🧍♂️ neuer
wär' das keineswegs geheuer
doch wirft dann einen 🧤 handschuh rein
und ruft „wir möchten siegreich sein!“
was sich angeblich auch begab
wie ich hernach vernommen hab'...
**
am wünschebrunnen stand mal eine
und warf in ihn zwei euroscheine
nun keineswegs nein münzen vier
wobei sie sprach „ich wünsche mir
wie eine gerte schlank zu sein!“
„dann schmeiß mal reichlich in mich rein“
sprach drauf der brunnen „für vier cent
bleibst du zeitlebens korpulent!“...
**
am wünschebrunnen stand mal wer
des portemonnaie war leider leer
rein warf er einen hemdknopf dann
weil n brunnen schwerlich sehen kann
und wünschte sich ein bißchen geld
das kaum je wo vom himmel fällt
doch weil sein wunsch bescheiden war
erfüllt’ der brunnen ihn sogar...
**

ein wunschbrunnen verwildert fast
im dickicht alter buchen
der wirkte noch wenn es ihm passt'
ansonsten pustekuchen
ein gierschlund der ihn sucht' und fand
warf einst hinein zwei kronen
mit scheinbar freigiebiger hand
und dacht' es würd' sich lohnen
der wünschebrunnen aber spie
das kleingeld wieder aus
und rief „dein' wunsch erfüll' ich nie
denn gier ist mir ein graus!“
drauf schmiss er hundert kronen rein
mit grämlichem gesicht
und schwor dem brunnen stein und bein
er wär' mehr gierig nicht
der brunnen der behielt das geld
und sagte keinen ton
denn wenn was voll ins wasser fällt
merkt das derjen'ge schon
was sich der gierschlund wünschte war
ganz typisch fürn gierschlund
und keineswegs unabsehbar:
statt krebszell'n gold im mund...
*************