TERRA – GRAVITATION
MEIN BERICHT
VON DER SCHWERE
DES TERRESTRISCHEN SEINS
Über allem träut Beschwernis
als eine premanente Fährnis
Schwerkraft
die einen niederzieht
Keine Entlastung
je geschieht
Jeder Schritt
ein bleiern Stampfen
Jedes Atmen
ein Verkrampfen
Lastend
drückt mich nieder
mein unmäßiges
Gewicht
und ich komm voran
fast nicht
durch die
1 G -Gravitation
Denn erschöpft
bin ich schon
nach den ersten Metern
weg von der Station
Schwere Depression
presst mir aufs Gemüt
macht mir schwer
das Herz
verursacht
Seelenschmerz
Die Leichtigkeit des Seins
hab ich aufgegeben
Beschwerlich ist das Leben
Ach wie federleicht
würd ich tänzeln , schwänzeln
daheim bei einem viertel G
und schwirren aus dem Hause
und könnte eilen ohne Pause
Schwer verständlich alles
und so sinnlos gewichtig
und doch oft gar nicht richtig
mit Bedeutung überfrachtet
wenn man die Kultur betrachtet
dieser stämmigen plumpen
bräsigen Indigenen
und wie sie sich benehmen
mit einer lächerlichen
schwerblütigen Ernsthaftigkeit
einer ernsthaften Verblödung
und mentalen Verödung
Nichts libellenhaft Graziöses
Nichts oberflächlich Kapriziöses
Nichts ist leichtsinnig
beschwingt
Schwermut den Frohsinn
bezwingt
Keine Luftigkeit
Keine Duftigkeit
dirigiert den Geist
nur massive
rigide Dichte
wie dieser Gesteinsplanet
sie aufweist
der keine
lockere Gaswolke ist
und nicht um zwei rote
Zwergsonnen kreist
wie der Herkunftsort
von dem ich kam
meine geliebte Heimat
jenseits Aldebaran
Ich habe
diese Schwere satt !
Terragravitation
verursacht
Terradepression
Sie nennen es hier
Burnout
weil sichs niemand
zugeben traut :
wie die Schwere drückt
und macht einen verrückt
Es ist nicht Ausgebranntheit
Es ist Beschwerlichkeit
Chronische Difficultatitis
Extensive Gravitatitis
Schwerkraftneurosen
Erdanziehungsfixation
dieser reglosen
rigiden Population
im Gegensatz zum
Big Easy -Leichtsinn
unserer Fröhlichkeit
immer und jederzeit
bedingt
durch des Daseins
Leichtigkeit
bei ein viertel G
so wie ich
ein Xenologe
der Kulturpsychologie
dies seh …