EIN VERSIEGENDES LEBEN VON SCHÖNHEIT UMGEBEN UND OHNE ALTE MIT EINEM HUND UND EINEM GARTEN UM AUF DEN TOD ZU WARTEN

Gedicht zum Thema Alter

von  hermann8332

EIN VERSIEGENDES

LEBEN


VON SCHÖHNHEIT

UMGEBEN


UND OHNE ALTE


MIT EINEM HUND


UND EINEM GARTEN


UM AUF DEN TOD

ZU WARTEN



Man stelle sich mal vor

ich wär ein tumber

und geschmackloser Tor,


ein altes

Spießerschwein


und lebte nicht allein

sondern mit

einer alten Frau


meiner betagten Gattin


der langjährigen

Ehegefährtin


weiter so vor mich hin …


Was würd aus mir


- ebenfalls ein Greis

häßlich und schlohweiß -


wohl dann

schließlich werden ?


Ästhet der ich bin

mit einem sublimierten Sinn


für das Gute

für das Wahre


und besonders

das Schöne


wenn ich die gräßliche Alte

hätt um mich herum


Das wäre ausgesprochen

dumm !


Ruiniert mir die Lebensqualität


solange es hienieden

für mich zu Ende geht


verschandelt mir die Optik


und macht mich depressiv


Erzeugt nur Frust und Mief


Jawoll,

wenns schon sein soll :


Für eine junge Maid

wäre ich bereit


Nach dem

Pour l`art Pour

l`art Prinzip

hätte ich sie lieb


ohne Sexualität


die nicht mehr zur

Verfügung steht


Des Alters Impotenz

sie stellt mir ein Bein


drum wird so was

nicht sein ...


Drum hab ich einen Hund


Vital und schön

und gesund


und leb

in einem großen Garten


ohne Witch und Bitch


um auf den Tod zu warten


ohne gräßliche Greisin

welche mir beleidigt

meinen Schönheitssinn


Und das Ambiente

visuell ruiniert


und alles

durch ihre Häßlichkeit

abwertet


und somit deklassiert


Und mir das Leben vergällt

weil mir nichts mehr gefällt


Denn ich bin

ein Augenmensch

und schätze nicht

die inneren Werte


obs nun sind Frauen

oder Pferde


wo es genauso hinhaut:


Man ist ,

wie man ausschaut „


Es zählt der äußere Schein

wie sollte es anders sein ?


Mens sana in corpore sano ?


Das klingt zwar gut

doch ist es dumm


Eher anders herum


In corpore sano

mens sana


nicht etwa umgekehrt


So ist der Normalfall


Das sieht man überall


Wo bleibt der gesunde Geist

in einem kranken Körper

welcher die Psyche stört ?



Eines jedoch

darf ich zum Schluß verraten

was unumgänglich war


Etwa vor einem Jahr

hab ich alle Spiegel

um mich herum entfernt


und schau nicht mehr hinein


aus psychohygienische

Gründen


Denn mein Ästhetizismus

soll unbeschädigt sein


und mir die Welt verschönen


Gewiß, von der Alten

konnte ich mich leicht

entwöhnen ...


Doch so frag ich mich:


wie soll man denn sich

mit seinem Spiegelbild

versöhnen,


wenn es widerwärtig ist

und sein Anblick mich

zerfrißt ?


















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