Was ein Fahrrad mit Dir macht

Bericht

von  Lorolex

Die meisten Radler lernen im Alter von so circa fünf bis sechs Jahren einen Drahtesel zu fahren. Für viele von Ihnen bleibt die Erinnerung daran und die darauf folgenden Jahre ein Leben lang im Gedächtnis. Ist ja auch kein Wunder, man bewegt sich an der frischen Luft, man spürt die Natur, man erlebt Abenteuer! Ein Fahrrad härtet ab, vor Witterung, vor Bequemlichkeit und vor körperlichen Zerfall. Es gibt die verschiedensten Räder (Gruß an Verlo), wie Liegeräder, Dreiräder, Rennräder und, und, und. Irgendwann aber im Leben kommt die Versuchung. Man lernt Auto fahren weil es cooler, bequemer, einfacher und schneller ist. Dabei sitzt man neben einem Fahrlehrer (der im Leben nichts anderes macht als Auto zu fahren, von den Theoriestunden mal abgesehen) und muss sich mit Schulterblick, Einfädeln und Blinker setzen beschäftigen. Eingepfercht in einem faradayschen Käfig kutschiert er dabei, bei Musikberieselung von A nach B und sieht außer der Straße eigentlich nichts anderes, keine Tiere, keine Flüsse, ja, keine Natur! Die Musik (oder Freisprechanlage) sorgt noch dafür, dass er mit 120 kmh kurz abgelenkt wird und die Konsequenzen fatal sind! Der Mensch ist seit seiner Entstehung auf normale Schrittgeschwindigkeit ausgelegt. In diesem Spielraum kann er reagieren und dementsprechend handeln, wenn irgendetwas sein Weg kreuzt! Ein Auto fährt so circa hundertzwanzig Kilometer die Stunde, das ist SECHZIG mal so viel!

Ich selber fahre unter anderem ein stabiles und praktisches Dreirad mit einem großen Korb hinten dran. Es war die beste Anschaffung die ich je gemacht habe. Morgens um sechs radel ich zum Einkaufen ins Dorf, was mir einen schönen Sonnenaufgang beschert. Ich meine, man lebt in der Natur und mit der Natur!

Unvergessen sind meine Kindheitstage zusammen mit meinem Vater, als wir uns jedes Jahr zum ersten Mai, morgens um vier auf den Weg machten nach Plön zu radeln um um den Großen Plöner See zu fahren. Es war ein Erlebnis sondergleichen. Der Sonnenaufgang über den weiten Rapsfeldern bis zum Horizont, ein einziger Traum!



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (23.04.25, 18:42)
Ich finde das sehr konsequent. Benutze mein Auto nur bei einer notwendigen längeren Strecke, was sehr selten vorkommt. Es führt heute ein Garagendasein und wird nur noch selten benutzt.
In Waldkirch, meinem Wohnort, kann man gut alles zu Fuß erreichen. Nur wenn ich mal auf einen der größeren Berge steigen will braucht es eine Talfahrt bis zum Aufstiegsbeginn. Radfahren ist wegen meines fortgeschrittenen Alters für mich nur im Tal noch machbar.
LG Uwe

 Lorolex meinte dazu am 23.04.25 um 19:08:
Aber heutzutage gibt es ja e-bikes, die vollkommen ihre Berechtigung haben, besonders für die älteren Damen und Herren mit schmerzenden Knien!

Viele Grüße,
Kai

 AchterZwerg antwortete darauf am 24.04.25 um 07:44:
. :D

 Didi.Costaire (23.04.25, 22:03)
Hi Kai,

der faradaysche Käfig als Pendant zum Fahrrad ist eine lautmalerisch pfiffige Idee und das hohe Tempo hinterm Steuer hat mir auch nie zugesagt.

Herzliche Grüße,
Dirk

 Regina (24.04.25, 03:57)
Die Geschwindigkeit der Fortbewegung des Autos wird ja durch ICE und Flugzeug noch bei weitem übertroffen. Das ist recht unnatürlich und nicht menschengemäß. Eine Entschleunigung des Lebensstils im unfanatischen Modus würde der Umwelt, den Energieressourcen, vermutlich auch dem Klima und vor allem der Gesundheit zuträglich sein und wäre mal ein politisches Projekt, wenn die Grünen mal von ihrer Kriegstreiberei herunterkommen würden. Aber ich finde, für den Notarzt und den Lieferanten sind Autos praktisch. Den individuellen Autoverkehr aber könnte man abbauen, z.B. durch wohnortnahe Arbeitsplätze. Fahrrad ist Klasse, solange man keinen Rollstuhl braucht.

 Lorolex schrieb daraufhin am 24.04.25 um 07:49:
Hi Regina! Ich meinte eigentlich man ist nicht für das Tempo beim Auto geschaffen worden um rechtzeitig reagieren zu können wenn ein Hinderniss sich über die Straße bewegt! Beim zu Fuß gehn allerdings schon!
Danke Regina für Dein "Like"!
Viele Grüße; Kai

 AchterZwerg (24.04.25, 07:50)
O Loro,

bei euch machen die Geschäfte um 06:00 Uhr auf?
Das wäre was für mich, den 8enMorgenmenschen!
Auch sonst kann ich deine Begeisterung gut nachvollziehen, insbesonder die für das stabile Dreirad.
Ich fahre zwar nur zweirädrig, bin aber wohl auch etwas älter als du. Aber weiß man's?

Im Übrigen 'abe ich gar kein Auto. - Und grüße deshalb besonders freundlich von Nachhalt zu Nachhalt. :)

 Lorolex äußerte darauf am 24.04.25 um 08:08:
Hi AchterZwerg, ein Dreirad kann man nur empfehlen, am besten von Pfautech. Es ist eine kleine Umstellung mit dem Gleichgewicht und mit dem Lenken, aber nach ein paar Stunden Übung kein Problem mehr. Schön finde auch, dass Du nur Fahrräder nutzt, keine Autos. Irgendwann zahlt es sich aus, denn mit dem Rad ist man offener für Gespräche mit anderen Autoabstinenzler, nicht so abgeschottet und man findet gleichgesinnte Freunde. Eine Studie erweist:Fahrradfahrer leben länger!

Liebe Grüße; Kai

 niemand ergänzte dazu am 24.04.25 um 15:40:
@ Lorolex


Eine Studie erweist:Fahrradfahrer leben länger!
Wenn sie nicht überfahren werden, oder was auch nicht unwahrscheinlich ist, wenn sich nicht gegenseitig nicht überfahren, was auch tödlich sein, oder Behinderungen schaffen kann. Um mal von dem Fahrradfahrer als "besseren Menschen" loszukommen, sollte man beim täglichen Radeln die Augen aufmachen, denn diese Herrschaften sind zum großen Teil  hauptsächlich Autofahrer,

mit gelegentlichem Sprung aufs Rad. Somit sind sie, besonders im Bereich der Pedelecs/E-Bikes hohe Geschwindigkeiten durch ihre
Autofahrten gewohnt und übertragen diese aufs Zweirad. Ohne Rücksicht auf Mitmenschen, sprich Fußgänger und andere Radfahrer.
Vorfahrt, ode andere Regeln werden weggewischt, als existierten sie nicht. Das Rad wird, besonders im Bereich der Grevelbiker [Schotter-Räder] für hohe Geschwindigkeiten ohne Rücksichtnahme gebraucht/mißbraucht. Von Radrennfahrern will ich nicht sprechen, die benutzen im Großen und Ganzen gottseidank nur selten Radwege, sondern trollen sich auf die Straßen. Und dann gibt es noch eine Gruppe, der selbsternannten Bessermenschen und zwar die Alternativen mit ihren Transportkarren, in welchen nicht selten ihr Nachwuchs sitzt und man sich fragt, ob sie diesen durch ihre überhöhte Geschwindigkeit loswerden möchten. Von Rücksicht anderen Fahrern gegenüber wollen wir garnicht sprechen. Die pirschen mit ihren vorne montierten
Monsterkarren wie mit einer Waffe über den Radweg. Besonders das bessere Geschlecht, sprich, mit ihrer Brut überforderte Frauen. Mag sein auf den Dörfern ist das Radfahren gemütlich und ungefährlich in den Städten ist es das nicht. Da werden seitens des Radfahrers ebenso, wie seitens des Autofahrers die sprichwörtlichen Ellebogen ausgefahren. Hinzu kommen noch mangelhafte und knappe Radwege, welche aus mehr Loch als Fahrbahn bestehen. Man könnte die Niederlande als Beispiel für gutes und radgerechtes Straßennetz nehmen, aber der Deutsche ist nunmal ein Autofanatiker, da beißt keine Maus den Faden ab. Ich bin immer nur entweder Fußgänger, oder Radler gewesen (das "Gender-in" schenke ich mir gerne) daher weiß ich wovon ich spreche. Also bitte nicht romantisieren, sondern
ein klaren Blick auf die Sache werfen, was nützlicher ist. Und dafür sollte sich mal jeder an die eigene Nase packen. LG niemand

 Lorolex meinte dazu am 24.04.25 um 16:06:
Hallo niemand,

es hat seinen Grund warum die Radrennfahrer lieber auf der Straße fahren. Nämlich der, dass die Radwege oft schlecht ausgebaut sind. Und mit Erschütterungen fährt es sich nicht so leicht hohe Stundenkilometer, als ohne. Ich selber fahr mein (Gravelbike) nur da auf der Straße, wo keine Radwege sind, außerdem bin ich nicht auf Tempo aus, sondern habe einfach nur Spaß und kein Leistungsdruck!

Danke für Dein "Like"
Viele Grüße,
Kai
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