Gestern –
wir auf dem Gehweg, zwischen Kippenstummeln und den Arschlöchern, die lieber wegschauen.
Dein Satz:
„Ich komm nicht mit. Wegen dem Hund. Hab ich doch heute morgen schon gesagt.“
Ich hätte schwören können, dass du es nicht gesagt hattest.
Aber ich kenn dich.
Ich weiß, du hast Schiss.
Nicht vor Hunden.
Nicht vor Dackeln.
Sondern vor allem, was neu ist.
Vor der scheiß Vorstellung, dass vielleicht mal was gut laufen könnte.
Vor dem Gefühl, dass mal was halten könnte.
Davor, nein zu sagen.
Oh, und vermutlich hast du auch Angst vor der Liebe, weil sie dir immer nur in die Fresse geschlagen hat.
Und ich? Ich hab Schiss, dass du recht hast.
Fünf Uhr.
Klingel.
Du.
Voll wie’n Altkleidercontainer.
Lallst irgendwelche Halbwahrheiten zusammen und erinnerst mich an meinen Vater.
Scheißegal.
Ich hab dich reingelassen.
Weil in mir alles nur „Ja“ geschrien hat, auch wenn’s keinen Sinn machte.
Dann der Sex.
Ehrlich. Hart. Lieb.
Du in mir, ich bei dir.
Ich kam, nur weil du in mir warst.
Passiert mir sonst nicht.
Verrückt.
Dann stand der Dackel im Raum, wegen dem du nicht nach Hause zu mir gewollt hattest,
und du stehst da, noch halb besoffen,
lässt dich ablecken
und sagst:
„Gott ist die süß. Das ist das süßeste Wesen, das ich je gesehen habe. Die riecht wie was, das ich mal hatte. Und verloren hab.“
Und ich denk:"Junge, das bist du auch. Für mich."
Und dann noch:
"Ich liebe dich."
Mit all deiner Flucht. Deiner Wut.
Mit deinem Herz, das keiner anfassen darf. Vielleicht, weil's zu viel fühlt.
Und deinem Schnarchen, das klingt, als würdest du der Welt in die Fresse brüllen, damit sie dich endlich sieht.
Ich weiß nicht, wie lange du bleibst.
Vielleicht gehst du morgen. Vielleicht gleich.
Aber jetzt liegst du hier.
Und das reicht.