2011: Askese als Vollrausch

Stilblüte zum Thema Krieg/Krieger

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Arenkord

Um epigonal zu sein, war Jacks nichtsozunennende Lyrik vor 2012 zu parodistisch. Ein Ultraepigone, der über sich selbst lacht, ist ein Satiriker:


Irr

Ich dreh, mein lieber Freund, so gut wie durch!
Weck mich, wenns schläft. Beiß zu, du Mund
hellweißer schmucker Zähne. Koche, Blut!

Haar, fall auf meine Schulter, links von mir,
Jungfrau, nimm Platz, begleite in den Wahn
den alten guten Mich, näht mich zusammen,

ihr die dem Schicksal seine Fäden zieht,
dem harten Wolfe seinen Hungerzahn.



Irr: das ist Name plus Programm. It gave itself, of course, auch den programmnamigen Psychocop, aber das war nun Parodie auf die Persiflage einer Satire: leicht zu verstehen, doch zu idiosynkratisch im Humor.



Anmerkung von Jack:

Rohrkolben




Rohrkolben, roh. In Gräsertiefe Zug
nach Düsterunten, weiter in den Sog.
Festhaltender, die Halme brechen, sink,
beiß in den schlingend vollen Wassermund.

Rohrkolben, rot. Licht bricht - kein Boot.
Licht bringt ein Blau, Fußsohlen sanft
am Weichkühl fahren auf, einzugraben.
Ein Wasserzug, ein letztes Ein. Rohrkolben, Rost.

2011



Dezembervorschau




Es nieselt. Hüstelnd schlendert ins Café
ein Mann mit Hut und Hündchen an der Leine.
Schlamm, Stiefel, Stöckel, Hundekot und Beine.

Schneeregen, Eiswind, Straße, Bäume, See
stellt er sich vor, bezahlt nicht angerührten Tee,
verlässt entschlossen das Café alleine.

2011

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