Du Tod

Elegie zum Thema Erbe/ Testament

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Geschrieben und vergessen

So schrecklich bist du, Tod, ich mach mir in die

vielleicht nicht Hose, in die Calvin-Klein-

-sche Unterhose? Auch wohl nicht! Mal sehen:

nun will ich deine Schrecklichkeit verstehen.


Bist der Gesellschaft meister Leute vorzuziehen,

und jede hundertste Beziehung besser

als mir nichts dir nichts einfach so zu sterben.


Nach manchem dir kann mancher manches erben.

Millionstel Schrecken von Geburt und Kindheit:

sie fürchten dich. Ists Leidberechnungsblindheit?



Anmerkung von Jack:


Ich habe nie den Tod selbst gefürchtet. Meine Sorgen den Tod betreffend haben sich immer ums Danach gedreht: Wenn nichts nach dem Tod kommt, wozu im Leben leiden? Warum nicht so früh wie möglich sterben?

Für mich lautet die Antwort zynischerweise: Wenn nichts danach kommt, werde ich es auch nicht erfahren.

Ich werde aber auf jeden Fall nicht in Angst und Furcht sterben, sondern in der Gewissheit, dass das Schöne absolut und seine Reinheit unverletzlich ist.

Lustigerweise denke ich im Zustand der Müdigkeit oft unwillkürlich an den Tod, weil Müdigkeit bei mir immer noch so konditioniert ist, dass darauf die Erschöpfung und auf diese die Verzweiflung folgt. Es gab nie die Möglichkeit, emotional wieder aufzutanken. Wenn ich erschöpft war, folgte eine lange Leidenszeit, bevor ich mühsam wieder Kraft sammeln konnte.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (26.05.25, 11:17)
Reinheit wird oft als ein Merkmal von Schönheit gesehen.

Die Vorstellung von Reinheit in der allgemeinen ästhetischen Wahrnehmung ist meist mit einem Zustand von Unberührtheit, Klarheit und Unverfälschtheit verbunden.

An der fortdauernden Suche nach jenem paradiesischen Urzustand kann der Denkende in der Tat scheitern.

Glückauf

 Jack meinte dazu am 26.05.25 um 18:11:
Dabei ist die Aus(fr)sage doch nur: "Ist der Tod wirklich schrecklicher als das Leben?"

 Augustus (26.05.25, 12:56)
Daher stellt sich die Frage, ob der Tod bloss im zeitlichen Unterscheid hinsichtlich des Schlafes zu finden ist. Während der Schlaf kurzzeitig andauert, dauert der Tod halt ewig, so dass dieser auch als ewiger Schlaf genannt wurde.
Möglicherweise legen wir mit dem Tod aber auch nur die aus einer anderen Welt steuernde „Drohne“ oder den „Avater“ ab,
 und wachen auf, weil das Abo Leben abgelaufen ist und nicht verlängert werden kann. 

Auf jeden Fall sind wir keine Beta-Player, sondern mittlerweile Abo-Player, mit gewisser Vertragsdauer, mit der Möglichkeit auf einseitiger Kündigung, wenn das Spiel im „Hardcore Modus“ gespielt wird. Aber die weltlichen Updates fügen ja auch immer spektakuläre Events hinzu, wie wir an dem Geschehen in der Welt bemerken können. 

Es kann aber auch sein, dass jeder Mensch aufirgemdeine Weise in der anderen Welt schuldig geworden ist und nun in dieser „Sozialjahre“ zu leisten hat; denn warum sollten wir sonst - gegen unseren Willen, wie bei Verbrechern - in diese Welt abkommandiert werden. 

 Jack antwortete darauf am 26.05.25 um 18:13:
Wer entscheidet eigentlich, wie viele Jahre vor der (KI-)Singularität jemand geboren wird? Es wird darauf hin alles geiler, während zu Lebzeiten von Thomas Hobbes kaum jemand würde geboren werden sein wollen.
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