
fichten lärchen linden tannen
brauchen keine badewannen
und na klar wie eschen erlen
ebenfalls null badeperlen
weil ja regen auf sie fällt
der ihr laubwerk sauber hält
und die nadeln logo auch
ohne duschkopf ohne -schlauch
aus den wolken pur von oben
die natur muss man drob loben
hat gerichtet das schön ein -
dennoch wollt' ich baum kaum sein...
*
Linden Lärchen Tannen Fichten
oh erzählen still Geschichten
wie ja zweifellos insgleichen
Eschen Erlen Espen Eichen
von des Wachsens langer Dauer
unter Sturm und Regenschauer
unter Sonne Frost und Schnee
wenn ich also Buchen seh
oder Ahorn Birken Weiden
die sich oftmals trauernd kleiden
mit bemoost-zerfurchter Rinde
denk an Wachstum ich und finde
auch die Möbelindustrie
denkt ans Wachstum - aber wie?!...
*
göss' es öfter wie aus kannen
würd' das fichten lärchen tannen
ebenso wie auch die föhren
ganz bestimmt kaum je groß stören
doch zunehm'nde trockenheit
macht ihnen seit ein'ger zeit
schwer zu schaffen und der'n borke
findet voll ein käfer knorke
der sie gnadenlos befällt
futtert was das zeug nur hält
bis der baum letztendlich tot
und dann umzufallen droht
was im harz kein schönes bild
dessen wälder durch das wild
gleichfalls viel schaden nehmen -
triebfraß führt zu problemen*...
*https://www.deutschlandfunkkultur.de/jagd-auf-rehe-den-wald-vor-dem-wild-schuetzen-100.html
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durchs herbstliche gehölz war rums am reiten
als er im laub ein wildschweinferkel sah
der ritter sprach zu ihm „mensch herrschaftszeiten
was machst denn du so ganz alleine da?!“
das wildschweinferkel kriegte einen schrecken
denn ritter hatte es noch nie geseh’n
die zudem meist in einer rüstung stecken
und durchaus auch auf wildschweinbraten steh’n
es nahm reißaus was rums schon irritierte
denn auf der jagd war er nicht momentan
was aber nun die sau im schilde führte
die aus dem dickicht brach sah man ihr an:
sie stürmte wutentbrannt auf den ritter zu
und grunzte „lass meinen frischling bloß in ruh’!“...
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ed geht im wald spazier'n und sieht auch stämme
die aufgestapelt sind am wegesrand
“und wenn ich”, weiß er, "das gehölz durchkämme
geht mir die reduktion von baumbestand
durch harvester mit meterbreiten reifen
auf jeden fall ganz tierisch gegen' strich
die auf des bodens schonung glattweg pfeifen
und spuren hinterlassen - widerlich!”
drum ähnelt echt der wald an vielen stellen
durchaus fast einem panzerübungsplatz
es ließen sich zwar bäume anders fällen
doch geht's um wirtschaft nur und holzumsatz
mit kostensparenden monstermaschinen -
die kann ein einz'ger mann locker bedienen...
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das schwere baumstammwerfen stammt
wofür manch schotte sich entflammt
noch aus der alten kelten zeit
die warfen wohl schon stämme weit
glaubt man historischem bericht
und stammten selbst aus schottland nicht...
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dem segler ward ein stammhalter geboren
und siehe da der hatte segelohren
was den erzeuger echt mit stolz erfüllte
und auch die mutter die ihn emsig stillte -
er segelte zwar um die welt gleich nicht
doch hin und wieder durchaus aufs gesicht...
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fichten tannen lärchen linden
die wir oft als bäume finden
wie ja immer noch insgleichen
eschen erlen espen eichen
pappeln ahorn birken buchen
ham dem schlagbaum was voraus
ebenso dem apfelkuchen
denn auch der schlägt selten aus
doch auf schlagsahne verzichten
selbst in üppigeren schichten
einfiel mir bei ihm mitnichten...

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der apfel fiel vom stamm nicht weit
was sigmund sicher auch sehr freut’
hinsichtlich zwar "nur" der tochter
doch selbst die gewiß die mocht’ er --
sigmunds tochter anna freud
war berühmt für analyse
nicht so von erwachs’nen leut
nein von kindern und auf diese
weist das google-doodle hin
sinnbilder sind da für drin
kinder kriegstraumatisierte
die die anna therapierte
meist verwaiste innerst wund
drunter drüber eckig rund
und das sachgerecht zu deuten
das gelingt nicht vielen leuten --
marilyn kam ebenso
zu frau freud - ja der monroe
half das wohl doch starb sie dann
früh wofür frau freud nichts kann...
google-doodle 119. geburtstag von ANNA FREUD am 3.12.2014
http://bilder.t-online.de/b/72/02/95/90/id_72029590/610/tid_da/das-google-doodle-fuer-anna-freud-.jpg
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ein waidmann sprach zur doppelflinte
beim saufen in seiner stammpinte:
"mein weib das geht fremd
total ungehemmt -
jetzt sitzen wir drei in der tinte!"...
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des morgens hämmert jetzt schon echt nicht schlecht
am baumstamm hier ein kaum zu seh'nder sprecht
was mich zumindest keineswegens stört
weil es sich nicht wie rasenmäh'n anhört
das lenzens kehrseite ja leider ist
die winters schon manch maschinenfreak misst...
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DIE LEBER STAMMT VON EINER GANS UND KEINEM GÄNSEGEIER
GENOSSEN IN PASTETENFORM EINST AUCH IM BIEDERMEIER*...
*Heinrich Laube, Reise durch das Biedermeier
[https://www.projekt-gutenberg.org/laube/biederme/chap040.html]
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die schnapsdrossel war stammgast der destille
und auch der schluckspeckt kehrt’ dort gerne ein -
zwei vögel der’n bedarf an so promille
schon immer eher groß war und nicht klein
sie gossen sich stets einen auf die lampe
daß selbst der gastwirt staunte wie das ging
dem eine ziemlich ausladende wampe
voll über seinen hosengürtel hing
was auch nicht grad von kostverachtung zeugte
doch suff war da weit weniger im spiel
weil er viel mehr nach fester nahrung äugte
wobei ihm zudem fette sehr gefiel -
dem schluckspecht und der schnapsdrossel hingegen
war vornehmlich am lampenguss gelegen...
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die tanne sprach jüngst zu zwei lärchen
"ihr seid echt ein fleissiges pärchen
und zapft so wie ich
darüber freut sich
mit sicherheit manch katterkerchen!"...

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DER BAUM - frühlingsimpression
Er wächst empor und wurzelt tief
aus winz´gem Keim, worin er schlief
in seiner Gänze schon und Pracht,
die Schatten spendet, Freude macht,
wenn man sie blühend sieht, belaubt,
nicht winterlich des Kleids beraubt.
Naht der Frühling und spricht: „Zeige!“
zum Gerippe bloßer Zweige
„Oh Baum-Natur, was in dir steckt!“,
wird lang Verborg´nes aufgeweckt,
drängt voller Lust ans Licht hervor,
schmückt leuchtend sich mit Blütenflor,
läßt auch manche Früchte spriessen,
die wir oft und gern geniessen:
So schmecken wir, was er uns schenkt,
der Baum, den stiller Segen tränkt –
Himmels Segen und der Erde,
der ihm zuspricht: „Wachse! Werde!“

Doch ob Palmen, Zedern, Eichen:
So hoch alle Bäume reichen –
der Himmel wölbt unendlich weit
sich über sie in Ewigkeit,
gönnt nicht nur Bäumen die Gestalt,
die sich gesell´n zu dichtem Wald
und wurzeln müssen, so wie wir,
das mit Vernunft begabte Tier.
Wurzellos auf Erden wohne
nie der Schöpfung stolze Krone,
weil auch Werke wohl gelingen
und den Sinn zum Vorschein bringen
aus des Menschen Wurzelkraft,
die be-gründet, was er schafft
und die höchsten Früchte treibt,
wenn er getreu den Wurzeln bleibt –
wie ein Baum sich erst entfaltet
aus dem Grund, der in ihm waltet...
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