Warnung (und die Warnung dazu)

Text zum Thema Sicherheit

von  S4SCH4

Wir lieben und bedürfen der Warnung vor etwas, etwas, von dem später gesagt wird: „Hab ich´s doch gewusst, es war absehbar!“, und sich gefragt werden könne: „Habe ich es gut gemacht?“. Wir versichern uns so unseres gutgehenden Fortbestandes.
Wir springen auf Züge dieser Art auf und meinten weise aufzuwachen. Dabei muss das, was später als Folge von etwas, bspw. ein Krieg, nicht einmal einen wirklichen (direkten) Zusammenhang miteinander haben, es reicht eine weittragende Warnung, ein Appell, mit moralischem Universalhintergrund und fertig sind die Vorbereitungen für einen selbsternannten Nostradamus. Und für einen eigenen Frühwarnrettungsschirm, hinter dem jenes vermeintliche Vorwissen, vor indirekter Verantwortungseinnahme, schützt. Denn einige fühlen sich durchaus ertappt und indirekt oder direkt verantwortlich für ein Geschehen.
Dass eine Warnung die eigene Handlung anregt und motiviert, das lernen wir bereits als Kind, Warnungen sind elementarer Teil jeder geglückten Erziehung und wir lernen ja bekanntlich niemals aus. Warnungen bedeuten also ersteinmal Sicherheit, sollten dieses zumindest. 
Es ist nicht die Warnung als solche, die oft mies macht, abstumpfen ließe, zu Gegenpositionen treibt (die auch warnt), weise in Unweisheit werden ließe, sondern es sind Anzahl und Art dieser Unkenrufe, dieser hochfrequentierten und überladen scheinenden Züge die im Sekundentakt an uns vorbeirauschen. 


Doch wie warnen wir richtig und werden richtig gewarnt? Und ist richtig dabei immer richtig?
Sicherlich könnte man sagen, irgendwen wird schon die ein oder andere Warnung erreichen, sie werden ausgegossen bunt und breit. Es gibt Renommiertes, Alternatives, Populäres, Leute die kaum jemand kennt, etwas Nahes, etwas Fernes, Inland, Ausland, usw. Doch es ist die Vertrautheit, die wir von Kindesbeinen her kennen, und das Glück, dass uns jemand dort erreichte, wo wir uns nicht im Zuge von zig anderen Warnungen, bereits einen Panzer aus „wtf you want?“, zugelegt hätten und wo wir nicht gleich wieder vergessen im Zuge dieser Warninflation. Ab einem gewissen Grad an Unverbindlichkeit, scheinen Warnsignale tatsächlich ein ganz eigenes Risiko zu werden, für das es was bedürfe? Klar: ein Warnsignal. Dass dies schwerlich geht, sofern man mit den Füßen auf dem Boden bleiben möchte, leuchtet ein, doch ist dann alles nur Glück bzw. Unglück? Wolle man warten, bis man so weit unten wäre, dass man wieder „zu Kreuze“ kriechen könne? Die eigene aufgebaute Freiheit, sofern sie das wäre, die sich auch hinter jener genannten Unverbindlichkeit verbirgt, aufgeben? In der Technik spricht man, da wo es drauf ankommt, von redundanten Sicherheitssystemen, Teile die mehrfach vorhanden sind, wenn es zu einem Ausfall käme, doch ist der Mensch hier nur ein Teil unter vielen, oder hat er in sich verschiedene Teile damit umzugehen?
Richtiges warnen lässt Fehler zu, die absehbar sind; wir sind weder Maschinen noch gänzlich Tiere. Auch eine gewisse Angst dürfe nicht fehlen, und sie dürfe nicht fehlen (ausbleiben), und erst recht nicht fehlen (fehlgehen).



Anmerkung von S4SCH4:

 und di

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