Ansammeln und kontrollieren

Satire zum Thema Sicherheit

von  loslosch

Imperat aut servit collecta pecunia cuique (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; Epistulae). Das angesammelte Geld gebietet oder dient einem jeden.

Einer dieser Allerweltssprüche aus der Schreibwerkstatt des Horaz. Das Geld macht den einen zum Herrn, den anderen zum Sklaven. Schnöde, uralte Kalenderweisheit. Allerdings nur aus zeitgenössischer Sicht.

Der Sparsame, keineswegs Begüterte muss seine Groschen beisammen halten. Und misstraut dem Bankensystem seit der Lehman-Brothers-Pleite in 2008. Der Tresor in der Heimstatt als sicherer Hort. Bei heutzutage lächerlich niedrigen Zinsen keine irrationale Entscheidung. Liegt das Geld zuhause denn auch wirklich sicher? Kann da keiner was wegnehmen? Das vermeintlich sichere Versteck birgt ein Restrisiko, selbst im Wandtresor. (Vorsicht, Sprengkommandos sind unterwegs!) Daher sollte man seine Barschaft von Zeit zu Zeit nachzählen. Wöchentlich oder täglich? Täglich oder stündlich? Das Sicherste wäre: Zählen und dann (mindestens) dreimal nachzählen, zur Vermeidung von Zählfehlern. Am besten mehrmals täglich.

Das ist die Empfehlung eines Psychiaters, der Patienten braucht.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(09.04.16)
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 loslosch meinte dazu am 09.04.16:
1974 ließ ich in brüssel meine tasche auf dem autodach stehen. verlust unter 100 DM. unvergessen. - auf dem dach des kofferraums überlebten schon handschuhe bei tempo 15o km/h. suum cuique.

 niemand (09.04.16)
Hat Dagobert Duck nicht auch ständig gezählt
und vor lauter Zählen und Furcht die Moneten einzubüßen
keine Zeit mehr gehabt sie auszugeben, für ein paar Freuden?
Oder war das stete Zählen und Nachzählen die reinste Freude, die einzige? Geld als solches [ohne dafür etwas zu bekommen, was einem das Leben erleichtert, oder verschönert] ist doch nur Papier und Metal. LG Irene

 loslosch antwortete darauf am 09.04.16:
auch das stete, wiederholte betrachten des guthabens im netz kann zur sucht ausarten. meine ausrede lautet: ich muss aufs phishing achten!

geld leitet seine bedeutung von gelten ab. geld ist, was gilt. bei den schwarzen in afrika waren es die perlen. bei den römern und dann den nachgeborenen europäern das gold. dann der goldstandard. (ich hab das alles mal gewusst.)

 hier.
(Antwort korrigiert am 09.04.2016)
Festil (59)
(10.04.16)
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 loslosch schrieb daraufhin am 10.04.16:
richtig. ich hab sogar die quelle gefunden. es war erasmus von rotterdam mit seiner sammlung adagia. (ich dachte schon, es sei von hermann josef abs.)
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