
nackt hockt der denker auf dem stein
und denkt „er könnte wärmer sein
der stein ist wirklich schweinekalt
werd’ sitzend hier auf dem nicht alt
so ohne kissen splitternackt
wenn dann den darm kein durchfall packt
hab’ ich echt glück und tierisch schwein
mehr fällt mir jetzt ja eh nicht ein!“
doch dauert sein gedankengang
trotz allem noch ne weile lang
was allerdings nur daran liegt
dass er eh kaum die kurve kriegt...
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Der Meister schlappt zum Marmorblock,
betrachtet streng den Stein
vorm Frühstück noch im Morgenrock:
„Du wirst ein Standbild sein“,
spricht er zu ihm, „ich haue dir
bald alles Stück für Stück,
was nicht paßt weg, vertraue mir,
und mit ’nem Quentchen Glück
bleibst du auch heil, gehst nicht kaputt -
das hoffe ich echt nicht,
dann kämst du nämlich auf den Schutt
statt in die Kunstgeschicht’!“...
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als ein stein bei der schlacke schlief
sprach er "dein reiz ist leratief!" -
da seufzte die "sei mir nicht bös
ich bin nun mal am po so rös!"...
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erlöschen kann die liebe oder dauern
in stein gehauen ist sie nämlich nicht
weil überall im leben reize „lauern“
die kriegt der augen blick wohl zu gesicht
fühlt dann das herz zu wem sich hingerissen
löst gar ein altes band sich oftmals leicht
zwar sorgt das oft für bisse vom gewissen
doch weil die lieb' auch einer biene gleicht
die blüten aufsucht wo sie sich ihr reichen
und amor selbst hat flügel seit jeher
geschieht's dass herzen wo die segel streichen
denn anderes gestade lockt nun mehr -
solch wandel ist der liebe durchaus eigen
und dass was aufhört liegt im sinn von „NEIGEN“!...
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auf der einstein-rosen-brücke
gibt’s jetzt eine mautstation
damit jeder zollgeld zücke
ungeachtet der person
um sie mal zu überqueren
sollte er das je begehren
was der wurm im loch kaum glaubt
doch es wäre dann erlaubt...
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dem osterhasen fällt ein stein vom herzen
denn ostern wird das wetter wunderbar
so läßt sich manche laune schon verschmerzen
des ostermonats die echt nervig war
mit minusgraden schneefall kalten winden
nach tagen von schier frühlingshaftem glanz -
es steigert unser aller wohlbefinden
wenn lenz jetzt wirklich platz greift voll und ganz
auch meister lampe sieht ihm gern entgegen
und steht auf wärme mehr als schnee und eis
sich durch verschneite landschaft zu bewegen
darauf war er noch nie im leben heiß
insofern mag's ein osterwetter werden
wie man es sich nur wünschen kann auf erden...
(4/19)
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den frühtautropfsteinhöhlenbär
gibt’s leider gottes heut’ kaum mehr
denn steter tropfen höhlt den stein
sein magen knurrt - es kommt kein schwein
und wenn sich doch mal eines traut
ist früh der bär schon weggetaut...
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Der Schornsteinfeger Kehrdenschlot
fiel jüngst vom Dach und war echt tot
hat bloß ganz kurz noch mal gezuckt
und auch ein bißchen Blut gespuckt
dann hauchte er direkt vorm Haus
die Schornsteinfegerseele aus
Als er bald in den Himmel kam
und Petrus ihn zur Seite nahm
und zu ihm sprach: "!Du mußt hier kehr’n!"
wollt’ er das nicht besonders gern
doch Petrus sprach: "!Im Himmelreich
macht einer was ich will stets gleich
und du fegst eh ich’s vergesse
immerhin die größte Esse!"
...Kleinlaut machte Kehrdenschlot
weil sonst Zoff mit Petrus droht
zu dem Spiele gute Miene
doch er haßte längst Kamine...
Seitdem kann man ihn öfter sehn
auf Milchstraßenhaus Nummer 10
- durch dessen riesigen Kamin
wolkenweiß Holzbrandschwaden ziehn -
wo er mit keinerlei Bedacht
den Rauchfang unwirsch saubermacht
und fällt dabei auch nie herab
denn schließlich lag er schon im Grab...
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der dominostein sprach zum stollen
„du hast keinen grund mir zu grollen -
bist lecker wie ich
dünkt wenigstens mich
und leck'rer als so prinzenrollen!“,,,
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schmucke steine unter sich
zum amthyst sprach der türkis:
„wer sich von uns begeistern ließ
und lässt beweist viel schönheitssinn
doch manche/r steht auf turmalin!“
„die geschmäcker sind hienieden“
leider gottes grundverschieden!“
sprach der drauf und schaute voll
hämisch hin zum chrysokoll
den des sticheln nicht groß störte
nur der rosenquarz empörte
sich drob samt dem obsidian
der von auch nicht angetan
bis das tigerauge sagte
dem so zwist noch nie behagte:
„hört bloß auf jetzt herrschaftszeiten
hier über geschmack zu streiten
denn in betrachters auge liegt
was schön ist und worauf der fliegt -
da haben alle etwas von!“
prompt herrschte ruhe im karton...
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die nachtigall plärrt rum im nächt’gen haine
ich ahne längst den ungesunden grund:
der vogel hat klar nachtigallensteine
sein gallengang ist von den teil’n längst wund
das geht mir nur am arsch vorbei wie sonst was
wer nachts im haine rumplärrt hat’s verdient
obwohl : so gallenkoliken sind schon krass
es hilft auch nichts wenn vollmond bei schön schient
ein tierarzt muß da ran und sie zertrümmern
die gallensteine in der nachtigall’
ihr zustand wird sich andernfalls verschlimmern
zertrümmern kann man die mit ner art schall
geschieht das nicht dann fürcht’ ich hält das plärren
noch nächte an und wird an nerven zerren...
...SIE WURDE DANN ENTFERNT DIE NACHTIGALLE
DAS TIERCHEN KOMMT AUCH OHNE GANZ GUT AUS
UND TÖNT DES NACHTS NUN MIT GEWOHNTEM SCHALLE
IM HAIN HERUM NICHT WEIT VOM KRANKENHAUS...
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als einstein einst mal seine zunge zeigte
da ließ er einen waschlappen echt seh'n
der toll den medien die meinung geigte
denn auf der'n rummel tat der mann nicht steh'n
war ihm zeitlebens sogar voll zuwider -
die zunge spiegelt das für immer wieder...
https://www.planet-wissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/albert_einstein_das_jahrhundert_genie/pwiewissensfrage320.html
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herr einstein schmiss von sich aus einst die schule
er hatte auch vor lehrern null respekt
die machten deshalb ziemlich viel bambule -
verkannten halt was in manchem stein steckt
und relatief verborgen in ihm schlief
bis er zu ganz enormer form auflief!...
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