Man möge mir verzeihen, ich schreibe momentan, um zu pausieren, meinen Kopf auszulüften, schließlich macht die Masterarbeit unkreativ (Risk Management - Tax), also tötet jeden Funken Phantasie, ich sag's nur, bevor wieder Angriffe gestartet werden, die gehen mir aber momentan am Arsch vorbei, lasst mich so schreiben. Es ist auch zu viel, ja, gestern hatte der Verstorbene einen, besser gesagt keinen Geburtstag mehr, ich habe die große Liebe ziehen lassen, eine ungute Diagnose auf meine monatelangen Schmerzen erhalten und musste diese Woche jemanden entlassen, ich Machtbonze, aber, eine Entlassung, nicht Kündigung, hat immer einen sehr unguten Hintergrund. Man darf mir glauben, ich bin danach auf die Toilette und habe geheult wie ein Schlosshund.
Wenn ich aber eines gelernt habe, dann, dass schlechte Phasen auch vorbei gehen - bei mir nie, somit habe ich mich schon damit abgefunden.
Wenigstens habe ich die 477 Seiten Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen und würde nicht sagen, dass es vergeudete Lebenszeit war, aber irgendwie schon. Schlechte Bücher verdrießen mich zutiefst. Zum Ersten, weil ich lese und lese und hoffe, weiter hoffe, immer mehr hoffe, dass es besser werden könnte und es dann immer schlechter wird statt besser und zum Zweiten, weil ich vom Lesen im Sitzen Kreuzweh bekomme und das ist es dann keinen Schmerz wert.
Die Stromrechnung ist um sechs Euro teurer geworden im Monat, die Zahnpaste um einen. Die Schokolade um 79 Cent, dafür um 10 Gramm weniger. Das sind Tatsachen, die sind langsam nicht mehr tolerierbar, aber statt sich über wirtschaftliche Belange aufzuregen, kann ein jeder ruhig weiter in seiner eigenen Welt polemisieren und uns Klardenkern das Aufregen überlassen. Es macht es auch nicht besser.
Ich hoffe auf das nächste Buch, nämlich Leïla Slimanis "Der Duft der Blumen bei Nacht". Die Dialoge des letzten Buches haben mich aufgeregt, so grottenschlecht. Da sagte C., dass das bei ihnen im Theater auch zum Problem geworden ist. Aber, vielleicht sollte ich Gogol dazwischenschieben, die "Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen", wenngleich, wenn ich... pscht, ist schon gut, ich führe den Satz nicht weiter aus.
Wenigstens bin ich auf Seite 7 von 40 in der Masterarbeit, die ich schon vor einem Monat abgeben wollte. Bin ich froh, dass die Professorin auf mich vergessen hat. Das Binden kostet nicht mehr 15 Euro, sondern 17 Euro. Ein Exemplar für die Nationalbibliothek und eines für die Unibibliothek. Immerhin. Ich lese jetzt mal wieder. Die Arbeit hat keine Zeit mehr, ich weiß.
Aber, die Preisgestaltungen sind schon sehr kreativ.