Lebenszeit

Gedanke

von  dubdidu

Egal wie lange ich noch zu leben habe, eins ist klar: bis zu meinem Tod werde ich es nicht schaffen, alle Bücher, die mich inspirieren könnten, zu lesen; es ist einfach unmöglich. 


Warum sollte ich diese wertvolle Zeit darauf verwenden, mich über das angebliche Nichtkönnen von Autoren zu echauffieren, deren Bücher ich nicht lesen will?


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Kommentare zu diesem Text


 niemand (05.08.25, 18:46)
Ich frage mich grade, wie Du das "angebliche Nichtkönnen von Autoren" beurteilen willst, wenn Du deren Bücher nicht lesen willst?   :O

 dubdidu meinte dazu am 05.08.25 um 18:55:
Da hast du einen Punkt!

Ich habe heute im Internet (nicht hier) von jemandem einen Satz gelesen, der sinngemäß lautete: "es gibt zu wenige Autoren, die schreiben können".

Darauf beziehe ich mich. Natürlich gibt es massenweise Bücher, die mich nicht interessieren. Warum sollte es da interessant sein, die Autoren dieser Bücher zu beurteilen?

 niemand antwortete darauf am 05.08.25 um 18:59:
Ist es denn so interessant, dieses hier anzukündigen?

 dubdidu schrieb daraufhin am 05.08.25 um 19:07:
Interessant wäre, wenn möglichst viele von so einer Art Machtgehabe unbeeindruckt blieben. Aber das ist leider nicht so.

Antwort geändert am 05.08.2025 um 19:07 Uhr

 Augustus (05.08.25, 21:05)
Unter der deutschen Literatur gibt es natürlich Perlen, die sind aber nicht leicht zu finden. 
Wer sich auf Sachbücher verlegt, wird weniger enttäuscht werden, weil es hier überwiegend bloss um die Aufnahme von Informationen oder Wissen geht. 
Ich beispielsweise habe mittlerweile über 80 Geohefte „Geschichte“ gelesen und lese wöchentlich 1 Buch, bei 2-3 angefangenen Büchern, die dann ruhen müssen, die ich später dann wieder aufgreife. Romane, Belletristik habe ich schon sehr lange nichts gutes gefunden noch gelesen, vor allem nicht made in Germany. 

Daher sind mir die „Geplänkel“ hier auf KV eine willkommene Abwechslung sich mit der Literatur auszutauschen; insbesondere weil es durchaus hier in KV sehr originelle Denker gibt; wie etwa Jack. 

Ferner ist die eigene Freizeit nebst Beruf und anderer Art Verpflichtungen (wenn man noch mitten im Leben steht wie ich) ein Luxusgut, das vernünftig eingesetzt werden sollte. Diese Einschränkung schränkt natürlich die Möglichkeiten ein, ausufernd Literatur zu lesen; gute sowie schlechte. Sondern man schränkt sich ein und bleibt bei dem was einem bekannt ist und bereits als gut eingestuft wurde. Risikofreudig wird einer immer weniger dabei, insbesondere, wenn man das Risiko doch mal eingeht und das Buch unzufrieden zur Seite legen muss, bestärkt dies wiederum die eigenen Einsichten, überhaupt kein Risiko mehr einzugehen. 

Wie ist es bei Dir? Bist du risikofreudig? 

 dubdidu äußerte darauf am 06.08.25 um 08:26:
Wie oben geschrieben: es gibt mehr als genug Bücher, die ich noch lesen möchte, zu viele, als dass ich es schaffen könnte.

Ich achte bei der Wahl eines Buches darauf, wie mein Geist (in Ermangelung eines besseren Wortes) darauf reagiert, bei inspirierenden Büchern öffnet er sich unmittelbar und ich empfinde eine Befreiung. Wenn das Gegenteil der Fall ist, Enge.

Ich entscheide mich schon nach kurzem Anlesen, ob sich ein Buch für mich lohnt oder nicht. Ob dies der Fall ist, beruht auf meinem subjektiven ästhetischen Urteil des jeweiligen Werks. Ich leite davon nicht ab, ob ein Autor schreiben kann, und halte diese Art von generalisiertem Urteil für hochgradig unpassend im Hinblick auf Literatur (und Kunst), kindisch und ignorant gegenüber dem metaphysischen Aspekt von Literatur.

Risiko: das Risiko, mich mit einer Gedanken- bzw. Sprachwelt zumüllen zu lassen, die mich nicht befreit, sondern verbleit, gehe ich nicht ein.

 Augustus ergänzte dazu am 06.08.25 um 11:26:
Auch hier bestätigt sich wieder der Belohnungseffekt, der uns steuert, der der Grund jedweden Willens ist. Ich stolperte über das Wortlein
 entscheide mich schon nach kurzem Anlesen, ob sich ein Buch für mich lohnt oder nicht.

und fand meine These über den engen Zusammenhang von Willen und Belohnung wieder trefflich bestätigt.

wobei negative Kritik über Bücher, die man mühselig und mit Widerwillen gelesen hat, ebenfalls als Ausdruck der Belohnung angesehen werden kann, die einen zufrieden stellt, meinst Du nicht?

 dubdidu meinte dazu am 06.08.25 um 11:48:
Nein. Ein Buch zu lesen, das mich nicht inspiriert, ist Zeitverschwendung, denn die Belohnung ist das Lesen selbst, daher ist keine Überwindung für sie nötig.

Antwort geändert am 06.08.2025 um 12:36 Uhr
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