Gabe und Dankbarkeitserfahrung

Gedanke zum Thema Gabe

von  dubdidu

Es ist bekannt, dass Dankbarkeit mit Wohlbefinden nicht nur korreliert - keine andere Lebenshaltung wirkt sich stärker auf die psychische Gesundheit aus als die Dankbarkeit. Daher wird sie heutzutage nicht nur in religiösen Ritualen, sondern auch in der Psychologie eingeübt. Tja, man kann das Pferd auch von hinten aufsäumen.


Allerdings vermag sich eine einzige konkrete Dankbarkeitserfahrung stärker und nachhaltiger auszuwirken als wiederholtes Praktizieren von Dankbarkeitsritualen. Wahr ist, dass die Dankbarkeit, die ein Mensch erfährt, wenn er in seiner Hilflosigkeit nicht allein gelassen wird, neuen Lebensmut zu spenden vermag und sogar die treibende Kraft hinter allen zukünftigen Handlungen werden kann.


Übrigens gibt es keine höheren und niederen Gaben; keine Regel, die kategorisch festlegen könnte, was der Gebende zu geben habe. Die Nachhaltigkeit der Gabe für beide Seiten bemisst sich am Grad der Übereinstimmung: wenn das, was der Gebende zu geben hat, exakt das ist, was der Empfangende gerade am nötigsten braucht, vermögen beide Seiten tiefe Dankbarkeit zu erfahren.





Anmerkung von dubdidu:

Dieser Text wurde von  Die richtige Reihenfolge inspiriert.

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (14.07.25, 12:38)
Die Nachhaltigkeit der Gabe für beide Seiten bemisst sich am Grad der Übereinstimmung: wenn das, was der Gebende zu geben hat, exakt das ist, was der Empfangende gerade am nötigsten braucht, vermögen beide Seiten tiefe Dankbarkeit zu erfahren.

Das stimmt. Allein kann man beide Seiten nicht auf die Waage legen, um zu schauen, ob eine Übereinstimmung tatsächlich gegeben ist. Wenn offen und transparent kommuniziert wird, besteht bei den Parteien weniger Gefahr, später von versteckten Erwartungen (einseitig oder beidseitig) überrascht zu werden.

Andererseits gibt es den sog. „Bakschisch“ eine monetäre Gabe, mit der sich eine Dankbarkeit einhergeht, aber immer an einer Gegenleistung geknüpft ist. 

Kommentar geändert am 14.07.2025 um 12:43 Uhr

 dubdidu meinte dazu am 14.07.25 um 13:08:
Ich denke, entscheidend ist es, ein Bewusstsein dafür zu haben, was man zu geben hat bzw. was man braucht; das ist die Voraussetzung dafür Übereinstimmung zu finden, ohne dass es einer Waage bedürfte.
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