So ist die Masterarbeit fertig geworden. Zumindest fertig geschrieben. Bearbeitung folgt dann zuhause. Ein großer Stein fiel vom Herzen, man hörte ihn selbst in Nairobi. Ja.
Jetzt noch zwei Prüfungen, dann "Merry Merry Christmas!"
Endlich wieder ein Weihnachten ohne Prüfungsstress. Beinahe kriege ich Angst vor der freien Zeit und hoffe, dass ich mir nicht auch eine "Mir ist so fad im Leben und deshalb raunze ich herum"- Zwangsneurose aufreiße, das wäre tragisch. Obwohl, das abschreckende Beispiel ist so heftig, dass ich das nicht denke.
Ein Schluck vom Hagebuttentee. Ekel. Der Sekt der Kranken und Kinder.
Der Arzt sagte: "Ich drucke Ihnen die Arbeit aus." Aber, da setzte er sich ans Bett und sinnierte: "Meine Güte! Nach der letzten Prüfung waren wir acht Tage besoffen!" Eine schöne Anekdote, herzerwärmend. Seine Augen glitzerten vor Rührung.
Draußen stießen zwei Autos aneinander. Da schreckten wir beide auf. Er ging zum Fenster. Ich fragte: "Schlimm?" Er schüttelte den Kopf, sagte "Nur Blechschaden... ah, und schon läuft unser Portier hinaus, der ewige Wichtigtuer!"
"Na ja", sagte ich, "im Grunde brav. Hätte ja was sein können."
Da schüttelte er den Kopf. "Ewiger Wichtigtuer."
"Kleine Leute sind immer Wichtigtuer für große Leute." sagte ich scharf.
Da drehte er sich zu mir um und sagte: "Glauben Sie mir, der ist einer."
"Vielleicht ist er einsam und braucht ein wenig Aufmerksamkeit?"
"Der ist nicht einsam, der hat schon einiges angestellt."
Jetzt wurde ich neugierig. Aber, er schüttelte den Kopf und verabschiedete sich.
Wenig später kam er wieder und brachte mir meine Masterarbeit, die war noch warm vom Drucker.
"Doc? Im Ernst, warum ist der Portier ein "Wichtigtuer"?
Er verzog das Gesicht, dann sagte er: "Er hat meine Tochter geheiratet."
Jetzt musste ich grinsen.