DER SCHLAF DER VERNUNFT GEBIERT UNGEHEUER

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Klassizismus
DER SCHLAF DER VERNUNFT GEBIERT UNGEHEUER
(Blankosonett)

du schreckst kurz auf, um wieder einzuschlafen
braucht es nicht mehr als dieses Dämmerlicht
der schrägen Laute lauter Nachtgestalten
die flatternd leise ihrer Wege ziehen

als wäre hier ein Raum für alles Weite
schreibfedernd auf dem Weg ins IRGENDWO
dazwischen aufgewacht und tief versunken
fern jeder Handlung praktischer Vernunft

dies scheint ein Spiegelbild gleich Sondergleichen
wenn dich „das Füllen“ immer weiterträgt
bis zu der Grenze, wo wir uns begegnen

man wünschte sich in jungen Jahren: Glück
und sieht das Fremde in uns aufbegehren
die Wahrheit liegt nur leicht verdeckt, nicht tief...



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Francisco José de Goya DER SCHLAF DER VERNUNFT GEBIERT UNGEHEUER Capricho Nr. 43, Radierung, Madrid

Während sich der Ausdruck »das Füllen« auf einen Lyriktitel von Christian Fürchtegott Gellert bezieht, siehe:  hier beschreibt das Zitat »die Wahrheit liegt nur leicht verdeckt, nicht tief« eine Verszeile in einem ebenso aufklärerischen Werk desselben Künstlers, namens: Der Schatz, siehe:  hier. Wer sich hingegen mehr für Goya interessiert, siehe:  hier und  hier.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online: