Änderung. Anregung und Antrag.

Gedanke zum Thema Veränderung

von  S4SCH4

Jeder hat oder darf für sich entscheiden, wie er sich verändere oder inwiefern er diese Entscheidung abgäbe. Hierzu einige Gedanken:

„Ich bin, wer ich bin“ oder auch im lateinischen Sprichwort „idem per idem“ (das Gleiche durch das Gleiche) mitverpackt, bringt einerseits den Vorwurf der Gedanken- und Ausredefäule mit sich, denn es zählt nicht einfach, dass ich doch lebe, vielmehr möchte ich wissen, wie ich bin, damit ein übergehobenes Teil des eigenen Selbst mich annähme, Voraussetzungen schaffe usw. Dieser rechtfertigende Teil mag in einem selbst liegen und dem besagten „idem per idem“ Rechnung tragen, will heißen: er zählt nicht als etwas, dass mich ändert (zumindest nicht direkt).

Wenn es also nicht diese stete Rechtfertigung in mir - oder eine gewisse Selbsterkenntnis ist, die mich verändert, was ist es dann? Es kann nur das sein, was ich nicht (den Regeln nach bzw. regelmäßig) bin. Und eben das wird durch Rechtfertigung und derlei gespeist, sie sind indirekter Geldgeber.  

Bei allem was ich nicht bin, also etwas das man nicht von sich kennt, gabelt sich der Weg aufs Äußerste:

·        Ist diese Sache, die, die man nicht von sich kennt, eine unangenehme, rennt man davor weg, erschrickt sich sprichwörtlich vor sich selbst und flüchtet mit allen Mitteln ins gewohnte, auch wenn dies eventuell noch so oft verunglimpft wurde. Man kriecht zu Kreuze, vor etwas, dass einem kürzlich noch fortlaufen ließ.

·        Ist diese Sache, die, die man nicht von sich kennt, eine angenehme, geht man zögerlich darauf zu und versucht sich den Schuh anzuziehen, dies in der Hoffnung, man würde damit weiterkommen als bisher. Drückt dieser, wird nachgebessert, aus dem Vorrat der Selbsterkenntnis., usw.

In erster Linie ist es der innerliche oder äußerliche Druck, der eine Änderung begreifbar und begehbar macht.



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (21.10.25, 18:18)
Dein Text ist nicht einfach zu lesen, Sascha. Da ich ihn aber spannend finde und mich vor Herausforderungen nicht drücke, habe ich eine Expedition ins Innere unternommen. Diese Reise war in dieser Form, angestoßen durch deinen Gedanken, der für mich fast essayistisch wirkt, neu.
 
Das idem per idem ist ein starkes Bild für das Denken, das sich im Kreis dreht: Selbsterkenntnis als Selbstrechtfertigung, die am Ende nur Stillstand erzeugt. Denn wirkliche Veränderung geschieht selten aus Einsicht, sondern aus Erschütterung.

Sie bricht ein, wo wir uns selbst nicht mehr verstehen … in Momenten, die unser gewohntes Selbstbild sprengen. Dein Text erinnert mich daran, dass Entwicklung kein linearer Weg ist, sondern ein ständiges Aushandeln zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen Sicherheit und Mut.


Wir verändern uns nicht, weil wir es wollen, sondern weil das Leben uns überholt und wir lernen, Schritt zu halten. Wandel bedeutet nicht, jemand anderes zu werden, sondern uns selbst in einer neuen Tiefe zu begegnen.


LG
Saira

 S4SCH4 meinte dazu am 21.10.25 um 18:26:
Du hast den Text herrlich durchdrungen und schön fortbeschrieben, Saira. Entwicklung ist kein „linearer Weg“, wir werden „überholt“ und wir „lernen“. Besonders spannend finde ich aber deinen letzten Satz, darüber werde ich ein wenig nachdenken. Danke dir und liebe Grüße Sascha
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