Herbst der Nacht

Expressionistisches Gedicht zum Thema Entscheidung

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  In höchster Höh hochhöhe ich erhaben

Eisernes


Feinperlend kitzeln liebliche Sekunden
bis die Minute Bitterkeit erfährt.
Brecheisen, reingesteckt, beruhigen die Wunden,
bis mir die nächste Stunde widerfährt.

Ich seh ins dunkle Tief wie in das helle,
und nackt bei Frost auf blauem Eis verschnauf.
Wann kommt sie denn, die allerletzte Welle?
Ich rauche dich, Atemzug, noch auf.



Goldenes


Wenn alles auf einmal Bedeutung gewinnt,
das Luftwort vom Nichts in der Sehnsucht zerrinnt,
streichelt ein liebender Eiswind das Herz,
die Seele ist wieder Kind.

Was ich heute weiß, es macht mich nicht mehr alt;
Entzaubertes längst, es lässt mich nicht mehr kalt.
Was, wenn wir nur Herbstlaub sind?
Blatt, flieg fort mit mir.





Seeker



Mein Licht - es leuchtet nicht für mich allein:
es brennt dem großen Gott, der mich geschaffen
mit allen meinen Rohheiten und Waffen
nicht zum Selbstmorde, sondern um zu sein.

Auch wenn seit jeher lockt der letzte Gang
ins stille Nichts, so muss ich widerstehen,
und ohne Furcht in diesen Spiegel sehen:
die dunkle Welt. Ein ganzes Leben lang.




Anmerkung von Jack:

Der einzig Wahren




Zeig Dich, Du bist
Blicke, die leben können,
Worte, die fehlen.

Sprache, bedeutungslos
ohne Deine Alabasterhände,
die Welten zeichnen
im Eis der Zeit.

Wind, ziellos; ich, ein Fels
aus Sinndiamant
über Karbongestein.

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