Heroischer Nihilismus

Hymne zum Thema Leid

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  In höchster Höh hochhöhe ich erhaben



Kein liebendes Lächeln begleitet am Morgen 
die schüchternen Blicke, kein lieblicher Mund
berührt meine Lippen, wenn diese so dürsten
nach Nähe, - so geht es dem einsamen Fürsten
tagtäglich, nachtnächtlich, das ganze Jahr rund.
In steinerner Wüste selbst nachts nicht geborgen,
kein Heim für die Seele, ein Leben im Nichts.
Als leuchtendes Beispiel die gleißende Sonne 
aus Trotz überstrahl ich, vergnüge die Schöne,
die fernab der Welt thront; der Sinn des Verzichts
auf jegliche Linderung bleibt ihr verborgen.




Anmerkung von Jack:

7.2014


Selbsthymne





Erhobnen Hauptes zelebriere ich ein Leben
es selbst lang einsam, ungeachtet, ungeliebt.
Auf höchstem Gipfel stehend hebe ich mein Haupt,
obgleich nur unten etwas ist zu sehen:
weshalb die Ehre meiner Blicke gilt dem Leer?

Wo ist die Hand, die zart genug, die Einsamkeit zu sprengen?
Wo ist ein wahrhaft Mensch, des Achtung mir von Wert?
Wo ist ein Mädchen, rein genug zu lieben?

Auf dieser Welt das Nichts ist beste Wahl,
und jeden Tag wächst die Gewissheit unermesslich,
dass dem so ist. Ich bin ein edler kalter Mann
mit einem Herz aus allem, was ein Mädchenherz begehrt.
Ein Herz, des Schatz auf bessre Welten wartet.



11. 2013


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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (22.10.25, 09:45)
Ein Herz, des Schatz auf bessre Welten wartet.
Nicht länger warten, als ein Tee braucht um abzukühlen - daran zu bauen erscheint mir zielführender,- mit Visualisation, Mantra, Gestik, Verschmelzung und finaler Auflösung - halt "praktizieren".


 ex nihilo

Kommentar geändert am 22.10.2025 um 10:57 Uhr

 Jack meinte dazu am 22.10.25 um 17:00:
Das hätte damals nicht geholfen, wäre unter den Voraussetzungen jener Zeit nur spiritueller Materialismus gewesen.

 Augustus (22.10.25, 14:47)
Wo ist die Hand, die zart genug, die Einsamkeit zu sprengen?
Wo ist ein wahrhaft Mensch, des Achtung mir von Wert?
Wo ist ein Mädchen, rein genug zu lieben?

Achtung vor sich selbst als wahrer Mensch bedeutet einen Wert, Wert, den man sich selbst gegeben hat. Brücken bauen von dieser zur höheren Welt, all das ist mehr als Nichts. Selbst die kleinste Kerze verdrängt noch die Schatten in ihrem Umkreis, gleichwohl überall Schatten sind, wird durch die Kerze eben nicht alles zu Nichts. Hier sollte die Kerze ihren Blick auf sich selbst lenken. Sie ist etwas, dem das Nichts nichts entgegenzusetzen hat. 

 Jack antwortete darauf am 22.10.25 um 17:02:
Das Hadern des asketischen Mannes (ich war einer 2007-2022) mit seinem Schicksal. Lyrisches Destillat, durchaus nicht ungelungen.
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