Müde bin ich geh zu ruh,
mache meine Äuglein zu,
doch eine Stimme immer wieder,
öffnet mir, die schweren Lieder,
und das Herz in meiner Brust,
verspürt auf einmal große Lust,
mir das Blut, in steilen Wogen,
durch die Adern schnell zu stoßen,
und in meinen Kopf da kriechen,
die Gedanken, die einst schliefen,
die am Tage noch verborgen,
voll mit Kummer und mit Sorgen,
sich nun liederlich entkleiden,
mir das Szenenbild verleiden,
und in klarem Bild und Ton,
auf der Netzhaut Spott und Hohn,
durch die Nacht in vielen Schichten,
präsentiern sich die Geschichten,
aus dem unbewussten Tiefen,
wo sie - leicht zu wecken - schliefen,
und im Dämmerschlaf, im groben,
wandern seelenruhig nach oben,
dringen ein, nicht aufzuhalten,
mystisch nun die Traumgestalten,
und die Zeiger drehen runden,
mischen Jahre, Tage, Stunden,
Zeit und Ort im Wechsel ständig,
wild verwoben, ungebändigt,
und das plagende Gewissen,
wird durchforstet ganz beflissen,
wo noch Schuld und Sünde klumpen,
wird zur Nachtruh aufgefunden,
wilde Szenen aus Vergangenheit,
nehmen sich die Bühne weit,
und grausam wird dann aufgeführt,
was verdrängt ist, nicht gespürt,
und der Körper lahm gebunden,
das Bewusstsein stumm verschwunden,
muss geduldig ich's erleben,
mich dem Bildersturm ergeben,
armes Herz, es will rausspringen,
mir das Atmen kaum gelingen,
schwitzend schreck ich dann
nach einer Zeit lang irgendwann,
hoch,
die Augen aufgerissen,
nass geschwitzt, das weiche Kissen,
taste blindings, Finger suchen,
um das Bett mit Licht zu fluten,
hell erleuchtet nun der Raum,
dämmert mir,
es war ein Traum