Alle 600 Textkommentarantworten von Willibald

11.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Mein Gott, ich bin doch kein Gegner!"

11.02.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?: "Gratias, Ekki. Das ist ein zwingender Aspekt von Präzisierung (siehe nun die geänderte Formulierung) , damit ist dann 2.3 ("paradoxer Fideismus") vorbereitet und besser verständlich."

11.02.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?: "Kann ich gut nachvollziehen. Das Essay "zerfranst" gegen Ende, das sehe ich ähnlich. Deinen Bedenken wurde am am Schluss von 2.3 (Flugzeug mit Atheisten) Rechnung getragen, ein wenig wenigstens. Antwort geändert am 11.02.2020 um 18:07 Uhr"

11.02.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?: "Gratias ago. Dein Hinweis ist nun eingebaut. Nicht zu vergessen, dass Du einst bereits die Spur zu Stanislaw Lem und seinem "Non serviam" gelegt hast: EDAN setzt in seinen Überlegungen einen Gott voraus, der Verehrung, Liebe und völlige Hingabe fordert und nicht nur einfach den Glauben daran, daß er existiert und – eventuell – die Welt geschaffen hat. Um die Erlösung zu erlangen, genügt es ja nicht, der Hypothese von Gott als dem Verursacher der Welt zuzustimmen, man muß darüber hinaus diesem Schöpfer für den Schöpfungsakt dankbar sein, seinen Willen erahnen und erfüllen, mit einem Wort: Man muß Gott dienen. Doch ist Gott, wenn er existiert, imstande, die eigene Existenz mindestens ebenso gewiß zu beweisen, wie das unmittelbar Wahrnehmbare sein Dasein bezeugt. Wir haben ja keinen Zweifel daran, daß bestimmte Objekte existieren und daß unsere Welt aus ihnen besteht. Höchstens können wir Zweifel daran hegen, wie sie das machen, daß sie existieren, auf welche Weise sie existieren usw. Doch das Faktum ihres Daseins als solches bestreitet niemand. Gott konnte mit derselben Entschiedenheit die eigene Existenz bezeugen. Er hat es jedoch nicht getan und uns in dieser Hinsicht zu einem ungefähren, mittelbaren Wissen verurteilt, das sich in Gestalt verschiedener, manchmal Offenbarungen genannte Vermutungen ausdrückt. Wenn er so vorgegangen ist, hat er damit den Standpunkten der »Gotter« und der »Ungotter« gleiche Berechtigung verliehen; er hat den Geschaffenen nicht zu unbedingtem Glauben an sein Dasein angehalten, sondern ihm nur diese Möglichkeit gegeben. Antwort geändert am 12.02.2020 um 09:21 Uhr"

11.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Grüß Dich, Frank "Stenagogie" ist ein Kunstwort, jongliert ein bisschen mit Steganogogie und -graphie: stenos: "eng"; agōgē „Führung, Leitung" Es meint eine Engführung in der Argumentation. Es berührt sich mit "Enthymema", einer Art von Kurz-Schluss, der nur die eigenen Prämissen anerkennt. Und im Steigerungsfall Gegenbeobachtungen entweder gar nicht zulässt oder sie als Beleg für die eigene These erklärt. Bevor nun - was wirklicih nicht zu wünschen ist - Fäuste geballt werden, lass uns vorab klären, was wirklich ein sehr ernsthafter Prüfstein ist, diese Frage nämlich: Unter welchen Voraussetzungen wäre es für Dialogpartner einsichtig, dass eine These geringe Wahrscheinlichkeit hat.? Kürzer: Unter welchen Umständen ist die Steganographie-These - ich bleibe beim Opitz-Epitaph - falsifizierbar, nahezu falsifizierbar ? beste Grüße ww Antwort geändert am 11.02.2020 um 15:45 Uhr"

11.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Warum ich Wunder für real und wichtig erachte von  Bluebird: "Salute, Bluebird, Deine Präzisierung verstehe ich recht gut. Vielleicht könntest Du den Untertitel verändern? Der ist dann nämlich doch eher irreführend. Wunderanekdote"

10.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Nun ja, mir schien es so, du hättest bereits mit diesem deinem komm bereits auf die pn eingegangen sein wollen. Darauf schien mir der Hinweis zu deuten, es gehe um die Schmähung vo O. durch H. und diese These sei für deine Arbeit eher Nebensache. Aber wie auch immer. Sei gegrüßt. Ein in jeder Hinsicht interessanter Gedankenduktus. Und höchst diskutabel wie literaturwissenschaftlich problematisch. Aber auch einfach argumentativ problematisch. Aber wem sage ich das. Der versteht das ja wohl eher als Bestätigung für die Richtigkeit seines Ansatzes?"

10.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Nun, da kann man nur hoffen, dass die steganos ausserhalb der Epithaphiendeutung weniger stenoschlüssug sind. In einem detektivischen Sinne sind jedenfalls die steganographischen Deutungen und ihre Prämissen und ihre Conclusionen von sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit als die von Willibald ausgebreiteten, scheint mir als Willibalden. Man kann nur hoffen, dass sich methodischer Zeifel und sorgfältige Skepsis mit der Grandezza und dem Schwung des Steganobrillentrögers soweit verbünden können, dass dieser sich nicht gegen alle Einwendungen gefeit sieht. Möge Occams Razor (entia non sint multiplicanda) nach einer Veröffentlichung möglichst wenig Anlass zum Wüten und Sicheln haben. Und möge der argutia-gedanke seine bei RR mögliche Wirkung tun. Der Bibelcode und seine Vettern sind keine guten Verteidiger gegen Occam. Die im privaten Kommentar sinngemäß zitierte Passage aus einer Frühphase der Barock-Hermetik-Arbeit weist recht viele Merkmale von kurzschlüssiger, zirkulärer und auch immunisierender Grandezza auf. Greetse Antwort geändert am 10.02.2020 um 20:08 Uhr"

08.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Das Wort "Venus" ist in deutschen Texten immer trochäisch in der Prosasprache und wird dann ebenso in lyrischer Sprache genutzt. Dass Hoffmannswaldau "Venus" in seinen Gedichten immer wieder unterbringt, sei es direkt (leicht zu googlen), sei es indirekt ("Galante Gedichte", darin unter anderem die "Vergänglichkeit der Schönheit") ist sicher bekannt. Die Variante "dir" ist keine notwendige Voraussetzung für die Isotopie "metrisch regulative Leistung der ebendeshalb zu rühmenden Opitzfigur). Die argutia-These (einem personennamen und ihrer Trägerin die deutsche Aussprache und Metrik beibringen) ist nicht geschwächt. Wie überhaupt auffällt, dass die Opitzsche "Innovation", wegen der er von vielen seiner Zeitgenossen gerühmt oder bekämpft wird, in deiner Argumentation - soweit ich sehe - völlig aussen vor bleibt. Das bedeutet rein schreibtaktisch, man müsste bei der Verteidigung der steganographischen Lesart sehr viel vorsichtiger vorgehen. Ähnlich angreifbar sind übrigens auch andere Argumente dieser opitzkritischen Lesart. Etwa die These von der Schmähtendenz bei anderen Epitaphen, der Polysemie von "ich bin genug gepriesen", bei der These von der notwendigen Metathesis, in Zeile Drei, beim Vorwurf der selbstevidenten Arroganz und Überheblichkeit in der Venuszeile. Dann ist denn auch die Steganographische These keineswegs mehr der Weisheit letzter Schluss. Aber immerhin eine bedenkenswerte Hypothese neben anderen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie in einem so hohen Maße favorisiert wird, dass sie gar nicht mehr relativiert werden darf. Bei einer wissenschaftlichen Arbeit eine Einfallspforte für heftige und kraftvolle Kritik. Ein Prof nämlich mit argumentativ-erkenntnistheoretischen Prämissen kann ernsthafte Zwickmühlen aufmachen, wenn er etwa das Schema "Schluss auf die beste Erklärung" bemüht. Greetse ww"

07.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Verteilung des Humors von  FrankReich: "Hm, Frank, jou, Bonmot kleines ist trefflich ... zurück zum Text mit "dir" und "die": 39. Opitzens. Mich hat ein kleiner Ohrt der Teutſchen Weldt gegeben / Der Wegen meiner wirdt mit Rohm die wette Leben / Ich ſuche nicht zuviel ich bin genug geprieſen / Das ich dir Venus ſelbſt im Teutſchen unterwieſen. http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/hoffmannswaldau_grabschriften_1662?p=10 1662 (dir Venus) https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10924898_00012.html 1680 (die Venus) "jemanden im Deutschen unterweisen", ihn also "Deutsch sprechen lassen" ist durchaus ein gelungener Sprachwitz (Pointe, argutia) für die Angleichung an deutsche Aussprache des lateinischen Wortes. Die zentrale Stelle in der Poeterey mit der akzentuierenden deutschen Dichtung (im Gegensatz zur lateinischen, quantitierenden Dichtung) ist überaus bekannt und eben mit diesen Beispielen (Venus, Juno) gekoppelt. Daher kann man hier von einer Erkennungsmarke bei den poetologiekundigen Rezipienten ausgehen, die ob dieses internen Spaßes entzückt und beglückt lächeln. Weil sie das verstehen.. Der Gebrauch von "Venus" im Gedicht als poetologische Erkennungsmarke kombiniert mit dem trochäischen Gebrauch von "Venus" im Epitaph, naja - aber doch wahrscheinlicher als der latente Hinweis auf erotische Destruktion und entsprechendes Siechtum Opitzens. Oder gleich wahrscheinlich. Der Dativ "dir" (ein Benefaktiv, ein Dativus commodi) in der Fassung von 1662 lässt sich auf deutsches Land beziehen. Der Geburtsort Opitzens steht dann metonymisch für die größere territorilae Einheit und ihre Sprachgewohnheiten, so wie "Rom" für Römer und lateinische Sprachkultur steht. Das Venusmotiv in vielen Poemen Hoffmannwaldaus, so dass sich in dem "Ich" nicht nur der sprechende Opitz, sondern auch sein (dankbarer) venuspreisender Genosse Hoffmannswaldau preist... greetse ww [ Antwort geändert am 07.02.2020 um 19:27 Uhr Antwort geändert am 07.02.2020 um 19:32 Uhr"

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