Alle 125 Textkommentarantworten von miljan

11.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Im Einzelfall will ich das gar nicht wissen. Da muss ich nämlich tatsächlich annehmen, einfach selbst etwas nicht verstanden zu haben, das ich grundsätzlich hätte verstehen können. Allerdings behaupte ich, dass ein großer Teil der Lyrik, um die es mir hier geht, eigentlich von niemandem mehr so recht verstanden wird, weil die Verfasser sich in einer konkretistischen Privatsprache verlieren, der es darum auch gar nicht mehr geht. Und man sollte das Ganze auch im Kontext betrachten: Wir haben es, auch in der Philosophie, mit dem Topos der Postmoderne zu tun. Mit Dezentrierung und Auflösung von Sinnzusammenhängen zugunsten von Fragmenten. Das heißt, es gibt vielfach auch gar nicht mehr den Anspruch von Kohärenz und Sinnhaftigkeit. Kann man machen und manchmal entstehen so auch gute Gedichte, aber man untergräbt so auch die kommunikative Funktion von Literatur und der Stil lädt eben auch dazu ein, sich als Sehender vor Blinden zu gebärden, während man Luftlöcher starrt."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Eitelkeit ist allgemein unter Literaten weit verbreitet, ebenso unter Malern, Musikern und anderen Künstlergruppen. Ich kann das verstehen: Wer wünscht sich nicht Zuspruch für das, was er kreativ zustande bringt und wer wäre nicht enttäuscht, wenn dieser ausbleibt, zumal die meisten ja nicht über irgendetwas schreiben, sondern mehr oder minder Intimes einfließen lassen. Aber nun gut, es ist sinnlos, darüber zu streiten. Dir einen guten Abend."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Danke für deinen Kommentar, Agneta."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Danke für deinen Kommentar, Katastera. Es wäre tatsächlich vermessen, alles für sinnlos zu halten, was man selbst nicht versteht. Ich habe nur den Eindruck, es gibt sogar das Bedürfnis, nicht verstanden zu werden; sonst wäre diese Form der Lyrik nicht derart hegemonial geworden. Und ich glaube, das hat etwas mit einem dichterischen Habitus zu tun, den man pflegen möchte, denn was verstanden wird, erscheint schon darum profan. Mir geht es gar nicht so sehr um das einzelne Gedicht. Ich würde auch nicht sagen, dass Gedichte immer in sich kohärent sein müssen, sie dürfen auch mal assoziativ sein. Aber die allgemeine Tendenz zur Fragmentierung, Dezentrierung und Auflösung von Sinnzusammenhängen ist doch eine, die ich bedauere."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Vom "Auseinandernehmen" hatte ich mir tatsächlich mehr versprochen. Ich weiß nicht recht, was deine Kritik ist. Die Relativierungen halte ich für angemessen und die dichterische Eitelkeit für ein reales, unangenehmes Phänomen. Und da die Größenphantasie nur die Kehrseite großer Bedürftigkeit ist, ist auch das stolz gereckte Kinn nur ein Schnappen nach Luft."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Danke!"

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Ich freue mich, dass du Gefallen daran findest."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Vielen Dank, für deinen Kommentar, Stefanie. Ich habe mich darüber gefreut."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Schön, dass es dir gefällt."

10.05.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Echolot: "Vielen Dank für eure Kommentare. Ich habe die entsprechende Textstelle etwas entschärft, weil der Verweis auf die Moderne zu ungenau blieb und eher Verwirrung als Klarheit stiftete. Trotzdem lässt sich konstatieren, dass derzeit in der Lyrik ein Stil dominiert, der durch Verzicht auf klassische Formen wie Metrum und Reim sowie hermetische Sprache gekennzeichnet ist. Es spricht grundsätzlich nichts gegen solcherart Lyrik; nur glaube ich, dass sie oft einen Tiefgang vorgaukelt, den sie nicht hat und ja auch gar nicht haben muss. Viele dieser Gedichte soll man bestaunen, aber nicht nachvollziehen können, als beweise die Nachvollziehbarkeit eines Gedichts nur seine Profanität. Auch wenn das kein wirklich neues Phänomen ist. Mascha Kaléko schrieb mal: „Was man nicht verstehen kann/das hört sich leicht nach Dichtung an.“ Und auch: „Weiß Gott, ich bin ganz unmodern,/ich schäme mich zuschanden:/ Zwar liest man meine Verse gern,/ doch werden sie – verstanden!“ (aus dem Gedicht „Kein Neutöner“) Dass auch andere, die anders schreiben, meist nicht bescheidener sind, ist völlig richtig und sollte mit dem Einschub „wie man es schon immer tat“ auch angesprochen werden. Die Moden wechseln, die Eitelkeiten aber bleiben doch recht ähnlich. Vielleicht kommt das nicht gut genug zum Ausdruck. Gewissermaßen gilt der im Gedicht enthaltene Spott zwar im Besonderen einer bestimmten Form von Lyrik, aber auch den Dichtenden im Allgemeinen."

28.01.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Grenze: "Vielen Dank, Gil, für deinen Kommentar und die Wertschätzung, die er ausdrückt. Liebe Grüße miljan"

28.01.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Grenze: "Vielen Dank."

28.01.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Grenze: "Liebe Irma, ich danke dir für deine Mühe, die du aufgebracht hast, mir einen so ausführlichen und wertschätzenden Kommentar zu schreiben. Ich kann dem gar nicht will hinzufügen außer vielleicht, dass ich es mir doch recht umständlich vorstelle, mit einem Vogelnest auf dem Kopf herum zu laufen. ; ) Liebe Grüße Philipp"

28.01.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Grenze: "Lieber Stimulus, ich danke dir für deinen Kommentar und dein Lob. Ich lese heraus, dass dich dieses oder jenes zwar nicht ganz überzeugt, sondern eben eher, freue mich aber, dass du insgesamt Gefallen an dem Gedicht gefunden hat. Liebe Grüße miljan"

28.01.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Grenze: "Lieber rochusthal, ich danke dir für deinen Kommentar und diesmal vielleicht auch etwas weiter: für dein treues, mittlerweile vielejahrelanges Lesen und Kommentieren meiner Gedichte. Es ist schön, wenn auch unregelmäßig, zumal ich unregelmäßig schreibe, so doch trotzdem derart kontinuierlich beim Schreiben begleitet zu werden. Liebe Grüße miljan"

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Liebe Ira, dann habe ich dich da missverstanden; entschuldige bitte. Ja, du hast recht, das ist das Traurige, gerade weil der Trauer kein höherer Sinn, dessentwillen sie sich sogar gelohnt haben könnte, zugesprochen wird und auch keine Notwendigkeit. Das lässt sie auch im Nachhinein nur schwer erträglich sein. Liebe Grüße miljan"

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Liebe Ira, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich denke, man kann man an vielen Dingen etwas finden, was sie lehrreich macht. Ich finde das nicht falsch, glaube aber auch, dass man mit dieser "was dich nicht umbringt macht dich hart"-Sache vorsichtig sein muss. Wir neigen dazu, das Traurige zur Notwendigkeit zu verklären, es aufzuwerten, indem wir ihm einen Sinn geben und es dadurch erträglicher machen. Aber es gibt Dinge, zum Beispiel das Sterben naher Menschen, die sind einfach traurig und die sind einfach sinnlos und die sollten so einfach nicht sein, selbst wo sie unausweichlich sind. Nichtsdestotrotz weiß ich, was du meinst und natürlich gibt es das auch: aus Vergangenem zu lernen. Liebe Grüße miljan"

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Nun gut, ich danke dir für deine ausführliche Rückmeldung und Kritik. Schade natürlich, dass dich das Gedicht nicht anspricht. Mir fällt es schwer, deine Kritik nachzuvollziehen insofern, als mir die Idee fehlt, wie ich ihm in deinen Augen zu mehr lyrischer Ausstrahlung hätte verhelfen können. (Höchstens: mehr Varianz in Tempo, Verslänge und Metrum, auch wenn ich denke, dass es dadurch ein etwas anderes, nicht unbedingt aber ein besseres Gedicht geworden wäre.) Aber muss ich ja auch nicht. Und keine Sorge, für deine Kritik musst du dich nicht rechtfertigen und du musst auch auf niemanden verweisen, um sie zu legitimieren. Selbstverständlich freue ich mich über positive Rückmeldungen mehr als über negative, aber davon, dass jemand ein Gedicht von mir nicht mag, geht die Welt auch nicht unter. Liebe Grüße, miljan Antwort geändert am 04.12.2018 um 18:10 Uhr"

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Vielen Dank für deinen Kommentar, Gil. Ich freue mich darüber, zudem auch darüber, dass du dich in "Weggefährten" offenbar ausreichend wiedergefunden hast, um es auf eine Situation in deinen Leben zu beziehen. Ich finde es schön, wenn das mit meinen Gedichten möglich ist."

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Danke schön, Ekkehart, für Einschätzung und Lob. Insbesondere freut mich deine Bemerkung zur Ironie in der zweiten Strophe. Beabsichtigt habe ich das zwar nur mit ihrem vierten Vers, an dem fdöobsah ja gestoßen hat, aber ich denke, du hast recht. Im Grunde lassen sich auch die Verse davor mit Augenzwinkern lesen."

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Vielen Dank, Piroschka! Ich freue mich, dass es dir gefällt."

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Vielen Dank, Echo, für deinen Kommentar und dass ich an deinen Gedanken teihaben darf. Ich finde deiner Überlegung zu den ungenutzten Möglichkeiten interessant, weil mir zumindest eine der Interpretationsmöglichkeiten nicht so präsent war. Mit dem Leben hast du an sich natürlich recht. Ich denke, die Personifizierung kommt dadurch zustande, dass jene Ansammlung von Ereignissen ja nicht bloß ganz individueller Art ist, sondern auch Momente aufweist, die sich ein Stück weit verallgemeinern lassen."

04.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Freunde muss man sich mit Kommentaren auch nicht machen. Insofern danke für deine Rückmeldung. Dass du es larmoyant findest, muss ich so hinnehmen. Auch Ekkehart hat ja etwas in diese Richtung geschrieben, wenn auch mit Einschränkung. Womit du deine Kritik begründest, das Gedicht sei eine Klapperkiste und nicht gut gemacht, bleibt mir unverständlich. Möchtest du dazu vielleicht noch ein, zwei Sätze schreiben? Schließlich zieht sich das Metrum von Anfang bis Ende durch, Jambus, fünf Hebungen. Es gibt keine Elisionen, keine Inversionen und auch keine unüblich betonten Wörter. Mit anderen Worten: Es sollte sich völlig problemlos flüssig lesen lassen. Oder verstehe ich falsch, was du mit "Klapperkiste" meinst?"

03.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Vielen Dank für deinen Kommentar!"

03.12.18 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Leerstelle: "Du musst deiner Meinungsäußerung keine Trigger-Warnung voranstellen, lieber fdöobsah. Ich freue mich, an deiner kritischen Auseinandersetzung mit meinem Text teilhaben zu dürfen. Der Vers mit den unschönen Zeiten hätte sich natürlich recht einfach ernster formulieren lassen. Ich hielt allerdings das Lakonische für ein ganz gutes Mittel der Distanzierung, die mir an dieser Stelle passend schien. Schließlich handelt es sich, trotz der Trauer, ja um eine Retrospektive. Zu deiner anderen Anmerkung: Tatsächlich habe ich zwischen beiden Versvarianten, also der letztlich von mir gewählten und der von dir vorgeschlagenen, sehr geschwankt. Ich fand, dass in der aktuellen Variante die Bitterkeit stärker zum Ausdruck kam und auch die Unwiderbringlichkeit. Dass das den Hedonismus unterstreicht, der ja keineswegs nur schlecht ist, stimmt und sicherlich liegt darin die Gefahr, am Ende wie Julia Engelmann zu klingen. Allerdings liegt in der Retrospektive ein gewisser Schutz dagegen, da es ja gerade um das Scheitern geht, zumal das Ich sich an die Möglichkeiten "klammert" anstatt sie, nur weil es das will, verwirklichen zu können. Darin kommt auch die notwendige Ohnmacht zum Ausdruck, nur eben nicht ungebrochen, da das "heute nicht mehr", da gebe ich dir recht, impliziert, dass sich damals durchaus etwas hätte ändern lassen. Aber das ist ein realer Widerspruch, der als solcher auch ins Gedicht muss. Vielleicht ist mir das nicht ausreichend gelungen. Noch einmal vielen Dank für deine kritischen wie lobenden Worte. Antwort geändert am 03.12.2018 um 08:28 Uhr"

Diese Liste umfasst nur von miljan abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von miljan findest Du  hier.

 
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