Alle 510 Textkommentare von Habakuk

10.03.20 - Kommentar zum Text  Konkurrenz von  FrankReich: "Schlage ich als Webeplakat für KV vor. H."

09.03.20 - Kommentar zum Text  Vor/zurück von  Nighthawk: "„Kilgore Trout“ musste ich googeln. Das soll aber dem Gedicht keinen Abbruch tun. Gruß H."

08.03.20 - Kommentar zum Text  Kinder können klagen von  juttavon: "Gefällt mir gut, liebe Jutta, dein Gedicht. Spontan assoziiere ich mit deinen Versen den bekannten Ausspruch: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.“ Aber man muss erst erwachsen werden und dann wieder ein Kind. Ein Kind symbolisiert das wachsen und sich entwickeln wollende Leben. Kinder zeichnen sich durch ihr ihr uneingeschränktes Vertrauen (Urvertrauen), ihre Fähigkeit zum Träumen und Fantasieren, ihre bedingungslose Liebe und ihr bedingungsloses Schenken, ihre Sorglosigkeit und Freude am Lernen, ihre Offenheit für neue Ansichten, ihre Unverdorbenheit, Ehrlichkeit, Unprogrammiertheit, Unschuld, Unbekümmertheit, Absichtslosigkeit, Spontaneität und Intuition, ihre Fähigkeit, echte Nähe zuzulassen, aus. Dies gilt zumeist nur solange, bis moralisch-hemmenden Kräfte und sozialen Normen, die in der Erziehung und Sozialisation aufgebaut werden, greifen. Das Über-Ich Freuds sei hier angemerkt. Das "göttliche Kind" als mythologischer Begriff will ich in diesem Zusammenhang nur kurz anreißen. Er bezieht sich auf die Gestalten, in denen sich das göttliche Prinzip als Kind bzw. in seinem Kindheits-Zustand darstellt. In der Analytischen Psychologie ist es zudem ein Begriff für bestimmte Qualitäten des Selbst nach C. G. Jung. Die ersten Kindheitsjahre der „göttlichen Kinder“ sind oftmals schwierig. Viele Mythen erzählen von den Bedrohungen und Unwägbarkeiten dieser „göttlichen Kinder“, die sich aber dennoch, ungeachtet aller Schwierigkeiten, durchsetzen, dass also immer wieder das Leben siegt. Anklänge an diese Gedanken sehe ich in deinem Gedicht. Auf stilistische Merkmale will ich nicht eingehen. Die Alliterationshäufung im Titel kann ich jedoch nicht unerwähnt lassen. HG H."

29.02.20 - Kommentar zum Text  Magnolie von  niemand: "Mag ich, dein Gedicht. Diese Art von Lyrik spricht mich eher an als deine ironischen Verse. Sag ich mal so freiheraus. ;-) BG H."

23.02.20 - Kommentar zum Text  Schritte von  juttavon: "Gefällt mir gut, liebe Jutta. Der Reiz deines Gedichtes kommt erst beim laut Lesen so richtig zur Geltung. Sehr sprachmelodisch. Schöne Klangfiguren wie Alliterationen (z. B. wartend/wortlos; verlädt/verdichtet/verdammt), Assonanzen (z. B. schweres/Gerät/zersägt/verlädt) oder in S1 bei „e“. Vielfach das Stilmittel „Konsonanz“ (z. B. S4 bei „t“). Insgesamt sehr eufonisch. Zum Inhalt sage ich nichts. Eine Interpretation erübrigt sich. HG H."

23.02.20 - Kommentar zum Text  vor viertausend Jahren von  juttavon: "Feines „Dinggedicht“, liebe Jutta. So möchte ich es bezeichnen. Bei dieser Art von Gedicht besteht grundsätzlich eine Distanz zum Gegenstand, wobei die eigene Stimmung des lyrischen Ich ausgeschlossen bleibt. Das Beschriebene bestimmt maßgeblich die Form und Sprache des Gedichtes. Daran ändern die drei Abschlussverse deines Gedichts m. E. nichts. Sprachlich sehr wohlklingend. Nicht zuletzt den verschiedenen Klangfiguren geschuldet. HG H."

23.02.20 - Kommentar zum Text  unheimlicher spaziergang von  niemand: "Gefällt mir, niemand. BG H."

26.01.20 - Kommentar zum Text  unbewohnbar von  juttavon: "Liebe Jutta, ich gestehe, dass ich mich erst nach ca. zwanzigmaligem Lesen mit deinem Gedicht so richtig anfreunden konnte. Das ist aber ein rein subjektiv geprägter Eindruck, da ich eher der expressionistisch-hermetisch gefärbten Lyrik mit ihrer Pathetisierung zuneige. Die Klangfarbe empfand ich daher zunächst ein wenig unlyrisch. Das mag daran liegen, dass dein Gedicht mich an die Literaturepoche „Neue Sachlichkeit“ mit ihrer reduzierten, präzisen, eher nüchternen, realitätsbezogenen, ein wenig gefühllosen, distanziert-beobachtenden Ausdrucksweise erinnerte, die ohne die für die Poesie typischen Stilelemente wie Metaphern und Bilder auskam und wenig Spielraum für Interpretationen ließ. Mittlerweile habe ich meinen Rhythmus in deinem Gedicht gefunden und der Klang gefällt mir auch recht gut. Dafür zeichnen natürlich die häufigen Alliterationen, Assonanzen und Konsonanzen mitverantwortlich. „wenn der Strom ausfiele / Wüsten in die Städte wüchsen /ist nur Gewohnheit“. Ja, drei Wochen (drei Tage würden zur graduellen Bewusstseinsweitung schon mal reichen) Stromausfall und die Wüste vor der Haustür, wie anders sähe dann evtl. der Umgang mit gewissen Katastrophen, die wir bisher ja nur aus der Ferne erleben dürfen und die bisher stets vor unserer Buttercremetorte zum Stillstand kamen, aus. Die Habakuk’sche Version stelle ich mir so vor: am vollbesetzten Café vorbei rauschen Menschen rasen Finger auf Laptoptasten der Strom fiele aus Wüsten bis in die Städte wüchsen alles Gewohnheit Brüche befreien im nachhinein ich gehe entlang den Tischen in Schaufensterscheiben grell mein Bild läuft voraus: Kinder sind so verletzlich insektengleich Ist aber nicht besser als Deine, nur ein klein wenig anders. ;-) HG H."

16.01.20 - Kommentar zum Text  Endstufe von  FrankReich: "Gefällt mir! in bälde sticht uns diese nadel bei all dem welt-komödienstadel zu pauken- und trompetenmarsch in unsren grell entflammten arsch Heterometrische Verse, die zu deinem Gedicht gedanklich passen dürften, m. E. zumindest. Zu einem Madrigal reicht es leider bei mir nicht. ;-) BG H."

10.01.20 - Kommentar zum Text  Zeichen von  juttavon: "Gefällt mir gut, liebe Jutta. Sehr sprachmelodisch und bildstark. Deine Verse rufen spontan Bilder von den Bränden in Australien hervor. Die Bildebene ist ein wichtiger Teil eines Gedichts, um Gefühlswelten durch das Erstehen von inneren Bildern zu vermitteln. Das gelingt deinen Versen eindringlich. Der Titel sagt sehr viel. „Zeichen“ im Sinne von Warnungen, Menetekel, Mahnrufen, Vorzeichen. Ansonsten sprechen die Bilder für sich. Auf einige möchte ich dennoch näher eingehen. Schönes Wortspiel in S2 V5. „entsorgt“ im Sinne von sorglos, so interpretiere ich es. „die versäumte Schwerkraft eines Steinschlags“ assoziiere ich mit der Nichtbeachtung von Gesetzmäßigkeiten, die sowohl auf geistiger wie physikalischer Ebene gelten. Zwei Beispiele mögen dies unterstreichen: „Du erntest, was du säst. Actio gleich reactio.“ Will heißen: Alles hat Ursache und Wirkung, über die Mensch sich nur allzu leichtfertig hinwegsetzt. Die Mühlen dieser Gesetze mögen langsam mahlen. Aber sie mahlen unaufhaltsam. „wer wird sich danach richten?“ Die Eskalationsstufen sind noch nicht ausgeschöpft, fürchte ich. Noch nicht ausreichend. Noch lächeln viele über uralte Schriften. Auch das wird sich ändern. Das Bild des Bussards als Wächter und Warner, der Wandlung und Veränderung kündigt. Salbei und Beifuß sind Heilpflanzen, die bei Schutz- und Räucherritualen zum Einsatz kommen. Noch können wir uns zurufen. Noch. Auf assonantische bzw. alliteratorische Klangfiguren einzugehen, spare ich mir. Sie sind aber in deinen Gedichten stets vorhanden und sorgen für sprachlichen Wohlklang. Auffallend der häufige Einsatz des Stilmittels „Apokoinu“, wodurch eine Art der Doppeldeutigkeit entsteht, die neue Sinnebenen öffnet. Die erste Strophe könnte man im engeren oder auch weiteren Sinne als eine Apokoinu-Konstruktion ansehen. Die Verse „wir sind entsorgt ohne Inhalt / oder Innehalten /die versäumte Schwerkraft eines Steinschlags“ ebenso, je nachdem, wie man die einzelnen Verse bzw. Versteile sich aufeinander beziehen lässt. „Herzkranz an der Tür / oder auf Gräbern / Salbei duftet / und Beifuß“ ist ein ebensolches Beispiel, da auch hier die fehlende Interpunktion eine eindeutige Zuordnung ausspart. Ein letztes Beispiel hierzu: „die Feuerstellen sind erkennbar noch / können wir / uns zurufen“. Summa summarum: Lesenswert. HG H."

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