Alle 15 Texte von mathis

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Schichten
, Gedicht, veröffentlicht am 30.11.15
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Stille der Wege am Wasser daheim, im Anfang; am Ende wird Sagengestein, geduldig zerschliffen vom Hören und Hören, zu Häusern im Talgrund, zu Lichtern im Leeren geschichtet; Geschichte aus Felsen gedreht dann heimlich dem Kind in den Traum...

Tau
, Naturgedicht, Kurztext des Tages am 17.06.19, veröffentlicht am 20.05.19
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Und als die Nacht langsam begann stieg auch ein Schweigen in unser Sinnen - da kam die Klarheit. Kühl lag der Tau. Keine Gedanken - alles ist Zeigen, warte und schau.

Morgen
, Gedicht, Kurztext des Tages am 07.01.16, veröffentlicht am 17.12.15
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Glutpunkte leuchten über der Luchspärchenspur. Hin zum Waldschatten glimmt ein Feuer hinter der Himmelsnaht. Im Frostnachtdämmern kriecht der Schnee in meinen Nacken. Wie schnell verstreifen diese raschelnden Tage.

Schlaflos
, Gedicht, veröffentlicht am 11.12.15
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Ich war getrost sooft ich dich ertastet. Eisnaher Vollmond taute warm in deiner Hand. Wir schwebten auf und nichts hat uns belastet als Sternenglanz und Licht das uns verband. [Wie konntest du die dunklen Engel schon erahnen? Was wusstes du vom...

Kindertotenlieder
, Gedicht, veröffentlicht am 06.12.15
| 108 710 3 +1 1 |

Mir wird es manchmal kalt, auch nachts, wenn Nebel aufkommt oder Wind; auch weil du fort bist und das Kind nicht mehr bei uns ist, sondern tot. Denn leere Betten werden klamm wenn nur das Dunkel sie beschläft. Der Klang wird Eis, auch im...

Insgeheim
, Sonett, veröffentlicht am 11.10.17
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Du sagst der Herbst läßt dich an Garten denken, an diesen unbestimmten Duft von Schönheit und Verfall, an halb verfaultes, halb verglühtes Laub, an dunkles Moos, an all die stetig wiederholte Federbesenarbeit bis ins Sichversenken in dieses...
Rosenfell
, Gedicht, veröffentlicht am 07.05.18
| 86 321 2 1 |

In diesem Jahr warst du der Frühling und ich das eisbedeckte Land. Dein nestlingwarmes Federkleid erschauerte in meiner Hand. Doch deine Blütenfronten jagten den Reif aus meinem rauen Haar. Die Graugansschwärme zogen sirrend durch Nachtwind,...

Sag ja
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 18.05.20
| 57 165 |

Du warst ganz außer Atem: "Sag ja, sag ja, sag ja." Dein kleiner Wunsch war riesengroß, Ich sagte ja und freute mich, Weil Deine Freude mich umfloss. Du wuchst heran, ich wurde alt, die Wünsche wurden kleiner. Oft dachte ich, wenn...

Kulmination der Reflexionen im Quadrant des Taqī al-Dīn
, Gedicht, veröffentlicht am 03.12.15
| 79 556 1 |

Katakomben und todstille Hügel lagen sacht unter grasgrauen Matten. Im vergessenen Rauschen der Flügel formten Schatten die Rhomben der Nacht. Wir verfolgten den Schweif des Kometen in den Fährten des riesigen Bären mit sublimen Methoden,...

Zeichenfriese
, Gedicht, veröffentlicht am 04.12.15
| 65 650 1 |

Im Moschuskraut an der Kapelle, die warme Mauer auf der Haut, verströmt sich die Holunderwelle und jeder Stein klingt endlos aus in ruhig verzahnte Zeichenfriese, von Tau und Tränen kühl benetzt; ins Wunder der vertrauten Stelle sind...

Schneeschleifen
, Gedicht, veröffentlicht am 14.12.15
| 75 649 1 |

Die Sonnenblende fokussiert wo Wolken steigen und in die ebenbleich, opaleszente Sicht reisst jähes Streiflicht berstende Kontraste. Ich taste mich hinauf in eisbeglänztem Schweigen, fräse das Gleichmaß \"Gehen\" stetig gleitend ins Kristall,...

Narziss
, Gedicht, veröffentlicht am 05.12.15
| 48 732 5 +3 1 |

Er muss sich spiegeln, spiegeln in Seen, Scherben, Tiegeln sieht er nur sich allein. Er muss sich stets studieren, sich selbst analysieren in jedem Widerschein; aus Furcht sich zu verlieren weiß er nicht, was passiert, wenn nichts ihn anvisiert....

Dasein
, Gedicht, veröffentlicht am 07.12.15
| 40 688 3 |

Weil der Moment im All verfällt, weil ich wahrhaftig werde, schnellt um Dich die Schärfe der Photonen; im Quantentanz der Projektionen ist zitternd in dein Haar gewirkt was sich in offener Hand verbirgt: ein leichtbestimmtes Rayleighblau ein so...

Dahin
, Gedicht, veröffentlicht am 02.12.15
| 34 517 2 +1 |

Aufgehoben im leichten Sommer der Gestern vergaß; vergossen im Harz des Erinnerns vergessener Sommer davor. Dafür des Erinnerns enthoben, im leichten Gestern dahin; und dann im Harz des Vergessens vergossen der Sommer mit Dir.

Urgroßmutter schwarzweiß
, Gedicht, veröffentlicht am 01.12.15
| 48 754 1 |

Ihr ferner Gletscherernst unter den Schlieren des chemisch ausgefrorenen Photonenregens zeigt eine fliessende Metamorphose in den Bildsequenzen, die zuerst kühlen, abgeklärten Zweifel an dem Techniksegen, dann Wissen um die Grenzen dieser...

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