Alle 591 Texte von nautilus

trage meine Überreste als Schutz gegen ehrliche Einwirkung von außen manchmal reicht es eben nicht für eine Wendung in der zweiten Strophe

die Nachrichten untermauern das allgemeine Sterben Tuesdays against future muss ich kotzdenken dämpfe die Zigarette in der Topfpflanze aus 1,5 Grad Erderwärmung und sie regulieren die Temperatur ihres Swimmingpools herab doch es reicht nicht...

Ein erster Blick in meinen Badezimmerspiegel hält mir die Nagelfeile an die Netzhaut. Sprichst du von gestern aus zu mir, richtest dein Wort an Bartwuchs und die neuen Falten: "Gib mir dein Herz und sprich rein gar nichts!" Und gegen...

kaum zu sehen ist da der feine Riss in deinem Lächeln wächst auch heute noch kein Gras über den Trümmern von Akrasia taggst du die Grauzone zwischen Notwehrrecht und Suizid steht dort in schwarzen Lettern: ETIKETTE heißt AUF DIE ANDEREN ZU...

Ich sah ihn an, er lag auf dem Spitalsbett und war nur noch Haut und Knochen. Sein Körper war von Krebszellen zerfressen und das Leben schien schon lange aus seinen Augen entwichen zu sein. Wer war dieser Mann, den ich als meinen Großvater...

gemachte Betten schufen kaputte Morgen nebst längst verdorrten Blumen den ungesagten Worten die glatt gestrichenen zurecht gerückten Gedanken keiner Liebe die einst warm hielt alles Fehler dort unter noch nicht gewechselten verblichenen...

Über einer viel zu kleinen Tasse sitzen, in den Schlieren verbrannter, gemahlener Bohnen nach Zeichen der Zukunft Ausschau halten. Bis hierher konntest du die letzten Wochen laufen, fliehen vor deinem Antlitz. Nun blickt es dich entgeistert von...

enthauptet wird der Blick aus längst verjährten Zeiten mit ihm sterben abszedierte Nachtgedanken ganz langsam in das Morgenrot irgendwann werd ich vergessen die Schuldfrage gekürzt auf gut gepflegten Rasen bis dahin nähre ich mich an den...

der Rotmilan kreist über in Grün getränkte Wiesen wir prangen darunter die in den Berg gehauenen Herzen salben mit klarem Wasser weit hergeholte Wunden Kopf im Türkis Atem kurz angehalten hinab sinkt in die Tiefen das Stolpern und Zerstören

zwischen vollen Aschenbechern und Kaffeerändern in Tassen verstecke ich mich vor der Gnadenlosigkeit auf mich niederprasselnder Zeit Antworten durchtränken ohne Nachfrage erkältet an Wahrheiten im Juliregen

Heute stehen Pappeln vor der Lichterfront aus Kinderzeiten schützendes rauschendes Blattwerk bedeckt die 23 Schichten Einsamkeit doch ich bin nie wirklich ganz entkommen immer noch bei den Tiefgaragentauben und ihren nicht überbrachten Botschaften

Kalenderblätter säumen meinen Teppichboden raufasrig ruhelos liegt mir mein Wesen hier zugrunde bedecke ich die Traumata mit Löschpapier bist du mir Feuerzeug und Zaubertinte

du nahmst mit mir die Doppelhelix Sprosse für Sprosse in den Keller als ich dich sah oder gar träumte nur als wir uns oder doch nie dreckige Sphinx unausgesprochen muss ich nun verzeihen die Türklinke zu schwer als dass ich mich oder doch an...

irgendwo zwischen Sonne und Asphalt kitzelt die Sonne mir meinen breiten Rücken als ob sie sagen wollte alles halb so wild still jetzt dein Einsatz folgt selbst wenn der Rhythmus brechen mag denn ihr seid Jazz

finde mich auf offener See Wellen peitschen gegen mein Gesicht die Muskeln werden müde ich sehne mich nach seichtem Wasser Beine suchen vergeblich halt als sich etwas um meinen Knöchel schlingt mich in die Tiefe zieht wo Salzwasser mir meine...

du bist unscharf geworden unbrauchbar in den meisten Belangen hinderlich ich lade dich ein zu gehen zumindest auf Abstand deine Hände aus meinem Leben zu nehmen danke für damals nein zu heute geliebte Angst

der Espresso duftet neben mir auf der Theke die Klimaanlage läuft und gleich bleibt Zeit für eine Zigarette ein ruhiger Sommertag im Buchgeschäft und ich könnte zufrieden sein auf einmal läuft alles nach Plan nur die Pulsuhr blinkt...

der Morgen läuft wie ein Tesafilm zäh klebrig keinen Zentimeter spüle Tabletten und Stolz den Rachen runter wünsche mir Amnesie gegen alles was kommen mag

ich höre sehe rieche es durch den abgestandenen zwischenmenschlichen Rauch immer attestieren sie mir Dummheit Kühle Feigheit Perfidität im schlimmsten Fall Genialität oder Gesundheit dann atme ich ein aus und drücke meine Wut in den...

mit unserem ersten Löwenzahn begann die Schönheit der Melancholie nun wachsen die Weiden entlang des Tränenkanals dem Fluss zwischen nie wieder und für immer

das Volumen voll aufgedreht wird mir endlich leise kalt und Einsamkeit irgendwo zwischen Gewitter noch Sonne ausbleibender Regenbogen immer einen Raum neben dir neben mir

nachts detonieren alte Gedanken hinter den Lidern alles was ich mir nahm lässt sich dann rückwärtig niederreißen amorphe Jahre - tief ins Traumgefäß gepresstes Leben

im Halbdunkel bediene ich mich des Deckweiss verkläre die Strukturen weiche die Oberfläche etwas auf male mir die Geister die ich rief sie fahren unter Jolly Roger raubten mir den Kupferstich singen und sterben meinen Namen

den Hammer neben meinem Kissen damit ich dir die Hand brechen kann die du mir in meinen Träumen reichst lässt dich nicht gänzlich streichen mit Fahndungsfoto hinter meinen Lidern

sie sagt es hätte mir an nichts gefehlt aber davon hatte ich genug habe es angespart investiert in Selbsthass Zerstörung und überschrittene Grenzen

zwischen ungefundenen Büchern nur Zigarettenlängen vor der tödlichen Langeweile schreibe ich Buchstaben auf alte Rechnungen konstruiere mir Sinnhaftigkeit

auf Weste Lebenslauf meinem Gedächtnis als Schatten auf der Lunge Eisenablagerungen unter der Haut leisten sie Widerstand gegen die Bleichkraft einer Sonne

in allen Farben habe ich das Leben verlassen schickte mein inneres Kind auf Streife zur Fahndung nach sich selbst fand es im Schatten getarnt tausende Jahre alt inmitten eines Mohnfeldes

Figuren noch kleiner als dein Herz für mich stehlen zertreten darüber schweigen alles sein nur kein Tier in deinem Setzkasten

wieder schmeiße ich Steine gegen den Halbmond die Nacht lässt mich vor ihren Pforten harren mit letzter Kraft kratze ich diese Worte in ihr rosenhölzernes Tor

neuerdings regnet es Glück ich wuchs im Dreck heran verstehe mich auf den Lotuseffekt

krank träge und boshaft schlägt mir mein anorektisches Herz ich will zerfressen an der Zeit Einsamkeit und dem Wohlstand

es herrschte pathologische Stille vakante Gedanken zur Organspende bereit verschrieben geschwärzt unkenntlich verlebt

es braucht Berührung keine Tusche die verläuft braucht den Zufall wie er zeichnet dabei Grenzen wahrt einen Flügelschlag den Schmetterlingseffekt

mein Name Diagnose das Wesen Krankheit Blüte Niedergang zarte Flügel im Anschlag in (Gegen)Richtung schwarzer Sonne

Love me tender, love me sweet Never let me go You have made my life complete And I love you so Love me tender, love me true All my dreams fulfill For my darling, I love you And I never will

Gedankenraketen zwischen Ankerpunkten ein Herz wechselt Aggregatzustände verzweifelt gegen die Leichtigkeit von Helium

Puppen müssen Köpfe büßen wo Bälle ihre Luft verlieren wird die kindliche Beichte nicht heteronormativ

im trockengelegten Brachland liegt eine Umleitung der Herzen Windrosen auf Moos über Blüten weichen dort arteriellen Gleisbauarbeiten

und die Luft wird dünner wo Zuneigung gipfelt in Liebe in Überignoranz teil dir den Sauerstoff ein mit bleiernen Beinen im Höhenrausch vor dem Fall

zwischen Spinnweben und leeren Flaschen keiner mehr da reiße die Fenster auf nehme den Vorschlaghammer vernichte die Sorgen schlaflosen Nächte die Abhängigkeit

spiel ich die Melodie von früher fehlen uns Tasten auf der Klaviatur kein Blues mehr und nichts ähnliches die Noten ziehen vorbei an mir

irgendwas geht vor da draußen 1000 kleine Worte schöne traurige Dinge Verträge mit dem Teufel das Kleingedruckte hält die Welt zusammen

in schweren Ketten liegt mein Knöchel schleife ich meinen Anker hinterher rudere bei Flut wie Ebbe um ein Leben geerdet taub vernünftig bis zum Grunde

verrückt in viel zu knappem Innenschuh hing ich das Herzhirn an den Dorn takte nun nach der Uhr des Narrenturms vergesse mich über der Zeit mit mir und mir allein

sie sagt Rilke war ein Igel mit Schnauze in den Sternen aber mir ist diese Galaxie fremd genug am Friedhof rechen sie wochentags Laub

die zerbrochenen Tassen haben mir kein Glück gebracht der Espresso fließt mir morgens durch die Hände verbrüht mir meine Lebenslinie

im Mosaik meiner selbst bin ich heute die dunkelste Scherbe die Wunde zwischen mir und der Welt klafft klagt mich an sie verschlingt mich

Säure über den Kitsch auf meinen Lippen entstellt ehrlich brutal muss es doch sein um eure Hornhaut zu benetzen

setze mir Schleifpapier ans Herz atme dir Steinstaub ins Gesicht Antwort für Antwort Schicht um Schicht verliere ich Wert tritt deine Staublunge zutage