Alle 698 Texte von BerndtB

Er wär‘ so gern ein feiner Herr, nur leider fällt das furchtbar schwer. Doch weil es seine Frau entzückt, wird jeder Furz halt unterdrückt.

Der „calfactor“ war recht drollig; er machte es im Winter mollig, ihn gab es in den alten Zeiten. Er war brav, man konnt‘ ihn leiden. Heißmacher in der heut’gen Zeit, gibt’s gar viele weit und breit, die, schaut man mit erschrocknen...

Nichts ist am Kopf so wunderbar, als dass bewachsen er mit Haar. Der Satz ist umso mehr von Sinn, je weniger im Kopfe drin.

Der alte Bauer ist ein Schlauer. Er liebt sein Vieh, das Feld, das Geld. Die Bäurin aber liebt den Knecht. Das ist dem Bauern gar nicht recht. Drum suchen sie den Kompromiss: Der Bauer vögelt die Kuh, die Bäurin den Knecht immerzu. Und schon...

Klaus war ein alter Wandersmann, er trieb die Wanderer stets an: „Ich war in dem Alpinverein, bei mir, da muss es zügig sein.“ So wandert' er noch 14 Jahre, danach lag er auf der Bahre.

Es waren einst drei Musketiere, die kämpften wie die wilden Stiere. Sie erschlugen zwanzig Tyrannen und tausende Soldatenmannen. So wurden sie berühmt im Ländchen, die Sänger brachten ihnen Ständchen. Voll Lobes waren auch die Dichter, die...

Gar mancher achtet auf Figur und äußere Erscheinung nur, und sieht dabei nicht, welcher Mist darin sehr oft verborgen ist.

Sie sind der „Schöpfung Krone“. Ihr Anspruch ist nicht ohne. Sie schlagen mit den Keulen. Vor Selbstmitleid sie heulen. Sie lügen und betrügen. Der Schwache muss sich fügen. Sie fressen und sie prassen. Und faseln von den „Rassen“....

Die Menschen an dem Flusse sitzen; ganz träge fließet er dahin. Sie haben Durst und müssen schwitzen, und fragen nach dem großen Sinn. Einer springt auf: „Ich hab‘s gefunden. Wir sind nur hier, um stets zu dienen.“ Doch andere das nicht...

Es ist eine freundliche Stammtischgesellschaft. Rentner und Jüngere reden von vielen Themen. Die meisten über sich selbst. Als Zuhörer ist es anfänglich interessant. Dann wird es immer langweiliger. Die Beteiligten kennen sich und wissen...

Die Migranten sind schuld! Die deutsche Sprache wird immer ärmer! Junge Leute können nicht mehr lesen! Die Borkenkäfer zerstören unsere Wälder! Merkel sagte: „Wir schaffen das“! Nordafrikanische Jünglinge kippen das Klima! Sie...

Die Schuld Bei Kain und Abel war die Schuld nicht schwer, der Brudermord, der gibt nicht so viel her. Die Heiden töteten das große Heer, oder umgekehrt, das interessiert nicht sehr. Heute ist es wunderbar, das Geld regiert und wir sind immer...

Die Welt frisst sich tot, einige leiden Not. Andere sind nur am Schmatzen, bis sie eines Tages platzen. Dann explodiert auch der Planet, man glaubt es nicht, wie schnell das geht. Nun kehrt wieder Ruhe ein, wie schön, Beobachter zu sein.

Er sagt immer: „Hab ich auch“. So war‘s schon beim Vater Brauch. Der andre sagt: „ Ist mir egal. Mir ist es wurscht in jedem Fall.“ Sie zu jedem „bäääh“ nur sagt, weil ihr alles nicht behagt. Die andere sagt gerne „Ich“ -...

Ein Mann ging in ein Freudenhaus, doch kam er ohne Freude raus. Das Geld war fort, der Drang verpufft, Der Mann stand in der frischen Luft.

Wir wandern gemeinsam mit anderen. Sind schon etwas älter, aber noch gut drauf. Sie erzählen stets dasselbe. Wie es früher war. Von Vater und Mutter. Den früheren Berufen und dem Krieg (bei dem sie noch Säuglinge, Kleinkinder oder...

WANDERERGESPRÄCH Nr. 1 „Hallo, kommen Sie auch von hier?“ „Nein, ich komme aus dem Norden.“ „Woher denn, bitteschön?“ „Aus Lübeck.“ „Ah, Lübeck ist eine schöne Stadt. Ich war mal früher dort. Ich kenne es gut. Kennen Sie...

Karl und Klara sind ein Pärchen. Glücklich sind sie wie im Märchen. Da kommt Olli voller Tücke, und vorbei ist’s mit dem Glücke. Er verführt das Klaramädchen heimlich in dem Nachbarstädtchen. Doch das Karlchen findet’s raus: Und schon...

Ohne eine müde Mark kam der Herbert in die Stadt. Das Landleben hatte er satt. Er war dumm, aber ziemlich stark. Jahre vergingen, und Herbert wurde reich. Er war Ehemann und Direktor zugleich, doch hatte er alles satt bis ins Mark. Dumm war er...

Ich bin sehr reich, sagte der Franz. Ich bin sehr klug, entgegnete Hans. Ich habe drei Frauen, erwiderte Glen. Ich bin noch viel besser, behauptete Ben. Ich kenne die Welt, betonte der Gunter, da blitzten acht Augen, aggressiv-munter. Ich bin...

Der Xaver, ein Junge aus Altaich, ihm wurden beim Klettern die Knie weich. Dann fiel er hinunter, das war auch kein Wunder. Nun schwimmt er im See zwischen Fischlaich.

Der Moser aus Fürth ist ein Guter; die kostbare Zeit nicht vertut er. Er tut, was er muss, da traf ihn ein Schuss. Zwischen zwei Steinen, da ruht er.

Max B und Elke Hecht, sie waren im Gefecht. Mal war sie unten, mal ganz oben; sie konnte ihren Max nur loben. Er war gelenkig wie sonst keiner, und noch viel kräftiger als Reiner. So ging die Schlacht lang hin und her, am Ende konnte Max nicht...

Im Gerichtsbebäude klappern Schritte junger Mädchen die schwere Akten tragen leichten Fußes treppauf. Das Urteil wird gefällt. Langsam und schwer stampft der alte Mann der angeklagt war vom Sitzungssaal hinunter treppab.

Eigentlich hatte Paul B. heute kein Ziel. Aber er war von Unruhe erfüllt. Er lief auf dem belebten Gehweg in der Innenstadt, kurz vor der Fußgängerzone. Es regnete leicht. Autos flitzten vorbei. Ihre Reifen spritzten das Regenwasser auf die...

Roland Schmoll, der Besserwisser, überall zu Hause isser, kennt den Putin und den Trump, und auch manchen andern Lump. War früher Hautarzt, Schwarzverdiener, hat viel Kohle, der Schlawiner. Liebt die Frauen, wenn sie knackig, am liebsten hat er...

"Das Leben ist schwer“, klagt Sabine. „Da hast du Recht“, entgegnet Ruth. „Warum ich das denn nur verdiene? Den anderen geht es so gut.“ Dabei verzog sich ihre Miene, verächtlich zog den Mund die Ruth. „Immer nur dieselbe...

Ein Dummkopf im Lande ist keine Schande. Ein Blödmann am Steuer kommt ziemlich teuer. Den Führer im Leben muss es nicht geben.

Einst nannte er sie „lieber Schatz“, „mein süßer Fratz“ und „kleiner Spatz“, doch machte mancher liebe Satz schon bald ganz andren Worten Platz: Erst blieb es noch beim lauten „Du“, dann kam spezielleres hinzu: „Hau ab“,...

Der Mensch sei gut, nicht Bösewicht, er schade seinem Nächsten nicht, zerstöre Pflanzen nicht und Tier, dann ist es schön auf Erden hier. Doch war der Mensch bisher noch immer – schlimmer.

WANDERERGESPRÄCH Nr. 2 „Hallo,Sie haben eine große Kamera. Sind Sie von der Presse?“ „Nein, ich fotografiere nur zum Spaß.“ „Zum Spaß? Warum zum Spaß? Ist das eine Spiegelreflexkamera?“ „Nein, es ist eine Bridgekamera. Aber sie...

„Sind Sie auch hier in Urlaub?“ „Nein, ich lebe mit meinem Mann hier schon seit drei Jahren“. „Ach so. Schade. Da kennen Sie sich ja hier aus.“ „Ja, ein bisschen schon. Wieso schade?“ „Na ja, Sie sind eine schöne Frau und...

„Oh, dort oben fliegt ein Silberreiher.“ „Nein, der sieht eher aus wie ein Fischreiher“. „Er ist aber ganz weiß. Der Graureiher, auch Fischreiher genannt, ist ja viel dunkler, grau eben.“ „Es ist definitiv ein Fischreiher.“...

Wir leben hier, uns geht es gut; das andere ist scheißegal. Solang uns niemand Böses tut, da sind wir friedlich, allemal. Wenn aber fremde Invasoren unsre Grenzen glatt missachten, dann hauen wir sie auf die Ohren und lassen sie im Meer...

Zwei Menschen drehen sich im Kreis und prahlen immer leerer. Der eine ganz viel Blödsinn weiß, dem anderen fällt’s schwerer. Ein Weiser hört den beiden zu und sagt, jetzt muss er schwanken: „Ihr habt recht, ich geh‘ zur Ruh. Die...

Das ist so wie im Schlafe: A ist mit sich im Reinen. B seufzt und zählt die Schafe – und muss beim Schlafen weinen.

Durch die Stadt ging ich heute Was ich bald schon bereute Denn ich sah viele Leute Die ich scheute Welche Meute Heute.

Der Pfarrer liebt die keusche Nonne. Ihr Leib, der gibt ihm größte Wonne. Er sorgt sich auch um ihre Seele. Als Seelsorger, da geht er fehle. War das in unsres Gottes Plane, dass unter mancher Schwarzsoutane die Geilheit und die Bosheit...

Fritz und Walter fuhren täglich morgens in der Straßenbahn. Der eine war so dumm wie Stroh, der andre auch kein kluger Mann. Sie sahen täglich junge Frauen und bewunderten sie sehr: „Bei der, da müsste man sich trauen, und die ist geil und...

„Hallo, wie geht’s, hast du noch Schmerzen?“ „Nein danke, mir geht es sehr gut.“ „Hast es am Magen und am Herzen, bist bald schon tot, ich weiß das gut.“ „Warum, wieso, mir geht es prächtig, ich hab dir damals nur erzählt von...

Am Himmel oben zieht er gemächlich seine Bahn; aus seiner Höhe sieht er die Erde staunend an und denkt: "Von all den Affen, die sich gezeigt auf ihr, ward nicht so viel geschaffen wie von dem Menschentier, das in den paar Sekunden, die es...

Ich möchte heute fröhlich sein; die ganze Welt ist mir ein Graus. Der Mond scheint in den Keller rein, doch er scheint nicht mehr hinaus.

Der Vollmond scheint ins Zimmer rein. Manch einen freut sein heller Schein. Dem andern ist der Mond ein Graus. Er traut sich nicht mehr aus dem Haus. Hat Angst vor Feen und Gespenstern. Die lauern nächtens vor den Fenstern und rutschen rein, du...

Alle sind gleich, grässliche Gedanken. Arm ist reich, keine Schranken. Dumm ist weise, töricht klug. Niemand hat zu wenig, niemand genug. Frau ist Mann und Mann ist Frau. Man nimmt das heut nicht mehr genau. Noch gibt es welche, die im Licht...

Sei schön brav und lebe lieb. / Denn wer stiehlt, der ist ein Dieb. / Einfach ist des Lebens Sinn, / hörst du auf die Lehrer hin. / Sei stets keusch und lüge nicht. / Tu, was deine Mutti spricht. / Dann lebst glücklich du und gut. /...

Der Mond geht immer auf die Reise, ständig auf dieselbe Weise. Das Denkmal steht hingegen stumm auf demselben Fleck herum.

Wir werden die Natur bezwingen / mit Raupen, Baggern und Maschinen. / Das große Werk wird uns gelingen. / So wollen wir der Menschheit dienen. / Die bessere Natur erfinden - / wo Schmetterlinge leis verschwinden. / Auch Vögel, Käfer und...

Ein Großfisch saß am Meeresgrund und hielt weit offen seinen Schlund. Ein Taucher schwamm dort, ohne Not. Der Schlund war zu. Der Taucher tot.

Die Natur wird neu geschaffen; / denn sonst leben wir wie Affen! / Bäume weg, nur kurzes Gras. / Renaturieren nennt man das. / Wir zerstören alle Hecken, / in denen Vögel sich verstecken. / Kein Schmetterling fliegt her und hin, / das...

Die Bäume wandern hin und her. Sie wissen keinen Ausweg mehr. „Wo gibt es Sonne, Licht und Luft?“ Der eine Baum zum andren ruft. „Über dem hohen Sternenzelt, da gibt es eine neue Welt. Lass` uns dorthin emigrieren. Was haben wir hier zu...