Alle 73 Texte von ginTon

Der erste Dezember scheucht Nebel aus dem Ems Kanal. Verschlafen geht Ton die Speicherstraße entlang und findet sein Hafenglück bei einem Hövels gleich um die Ecke. Angesagt scheint hier zurzeit nur die Aussicht zu sein oder die Aussicht auf...

Wie immer geht Melchior seine Lieblingsstraße hinunter - die alte Gartenstraße, immer RICHTUNG HÖHEPUNKT. Das hat etwas von langsamer Gipfel ER STEIGUNG, den Blick immer auf den Florian-Turm gerichtet. Nicht wegen des schönen Essens, eher...

Die Stadt versinkt in einem Lichtermeer. Nachtdunkel geht Ton einem Rabenmorgen entgegen und freut sich auf den kommenden Tag. Pferde waren schon immer seine Lieblingstiere. Ein Faible sozusagen mit der Kraft und Ausdauer der wilden Herzen. Als...

in den / F / A / R / B / V / E / R / L / Ä / U / F / E / N / von / Gestern, lauter Müll /

Herrn Walter geht es heute nicht so gut. Er quietscht und knarrt, sodass er jeden Knochen in seinem Körper spürt. Er hat es bereits mit UNGESÄTTIGTEN FETTSÄUREN probiert, aber das Alter macht sich nun gänzlich bemerkbar. Als Haudegen vom...

Am Zippen hat Maria, das erste Mal einen Jungen geküsst. Romantisch fand sie das. Jetzt ist sie ungewollt schwanger. Von wem, das weiß sie nicht genau, aber der Heilige Geist erschien ihr, das weiß sie ganz genau. Er war schön und hatte eine...

Herr Walter ist ein ruhiger Geselle, der sich auf die Luft versteht beziehungsweise das Dahinter. In sich versunken sammelt er die Sterne und am Tag den Luftsauerstoff. Eingeatmet schmeckt er nach Eisen. Dabei gehört Herr Walter keineswegs zum...

Unter allen Wegen ist der eigene Weg anscheinend der schwerste. Herrn Walter ergeht es somit wie vielen, welche die Baustellenwüste durchqueren müssen. Kaspar und Schelm wird er hin und wieder genannt, innere Stadt oder Stadtkern, eben das...

Eine Himmelserscheinung, die sucht Maria heute mit Sicherheit nicht, eher ein himmlisches Bett und das leise Flüstern von Chill-Out Musik. Randerscheinungen, die sie mit weichen Bässen konfrontieren. Die letzte Nacht dagegen, dröhnt immer noch...

Ihr Faible für den Zigarettendunst machte Oma Doris grau. Im Schaukelstuhl saß sie und strickte. Kleine grüne Männchen mit kleinen roten Mützen, eine Tolle, die den Sambuca anheizen sollte beziehungsweise konservieren. Faltenentwürfe für...

Der Tag ist wie ein Hauch Dezemberregen inmitten des Stadtgartens, zum Todlachen. Am Gauklerbrunnen summt Balthasar, Gott schütze den König. Dabei stammt der gutaussehende junge Mann gar nicht aus Griechenland und grinst verschmitzt wie die...

Die Engel tragen heute Baywatchverschnitt, einen kurzen roten Rock mit passender Sternenverzierung und dazu einen Schmollmund, der sagt, komm trink. Die bunt geschmückte Weihnachtsstadt riecht nach Glühwein, der heiß an der kalten Luft...

Wenig Geld und trotzdem Spaß. Die Studenten im Regen teilen sich sogar das Studentenfutter. Angenehm ihnen beim U zu lauschen. U wie Underground oder wie das U-förmige Gebäude in denen sie hausen. Einige spielen sogar Ukulele, exotisch und...

Melchior zieht gerne durch die Straßen. Seinen Namen findet er hingegen gewöhnungsbedürftig. Nicht, wenn es um dessen Herkunft geht. König des Lichts oder Licht, wer hört das nicht gerne. Dabei ist Melchior eher lichtscheu und zieht erst mit...

in den / Gesichtern / von / heute / die Nachrichten / von gestern /

mit dem reifen / Überzug einer mehrfach / eroberten Stadt / gehen wir / über die Plätze / in das Theater, wo / das Monochrome alter / Erinnerungen / aus der Leinwand / tropft, / um in einem neuen / Gewand wiedergeboren zu werden /

paar Pfeiler / DIN 1996 / um dahinter / seine Arbeitslast / aufzustützen /

atme mich / sagten / deine Augen / Lippen / alles, was / auch immer / mich / anzog / auf dem Weg ins Mittendrin /

zwei kurvenglücklichseinund Lichtauf dem Wegper Schienenstreifzu J... /

AUFGEGANGEN / in deinem / HERTZ- / Ausschnitt aus / Liebesnachrichten / PS: ich komme / gleich / usw. / das bannte mich / irgendwie an den Screen…. /

im Schau- / fenster / der Daseinsleere / Kunst / S / T / O / F / F /

im Spiegel sah er sie / täglich in seinen / Gedanken / die Schranke / übertretend / mit ihren Händen / wund am Schaltknüppel, / um in den nächsten Gang zu / schalten, wenn das Rot ihre Augen flutet… /

aus deinem Mund / fallen eckige / Worte / ins lose WIR / das uns täglich umgibt / streuen wir News / um uns selbst zu vergessen / Kanten auf Ablauf. Halden voll Müll… /

wir Regen / fielen / aus allen Wolken / ins nächste / Wolkenwunderland / und standen dort / vor einer Wand / im neuen / Land / wie Regen / der aus / regen Wolken… / Anmerkung: Trakl like Rondel /

da steht ein Riesegreifbar nahsucht sich mein Atemschwere Kissendie Nacht singt Feuchteringsherumein Zirpenliedvereinzelt im Waldund mit dem Sperbertönt KIKIder Mondstaubauf dem Wege / / ein Kussim Windder Stilleberaubtich fliege... /

der Dunkelheit / stunden / wir / keine Minute / zu viel, um / zu warten / was dahinter beginnt… /

eine Nacht / in Paris / und die / leere / Betthälfte / an meiner Seite /

im Schaufenster / einen / Arbeitsschritt / weiter / stehen gelblieben /

F furchen / wir gleich / tief unter die / Haut / DU die / jedes / Wort in mir / löst / regenverwaschen vom Glück… /

farbfedernd / streift dein Blick / Gedanken / Leere, / die Schnee / verweht / vom Himmel / fiel / dazwischen / suche ich nach Wörtern / und schreibe dir das Morgenschön… /

die Mündung / fremder Worte treffen / mein Herz / wenn du dich / an mich / lehnst / heilt es / schneller / und stirbt / im Feuer, der: Guten / Nacht! / mit deiner / Hitze / Signatur am Himmel… /

du bügelst mich / über dein Leder / und zeigst mir all / die dreckigen Plätze / in der Stadt / in denen wir uns / trafen, um es im / Dunkeln zu treiben / hautnah über / deine Kurven gebeugt / mein Stern /

sie wehte vorüber / wie ein Blatt, / das kaum / den Boden / berührte / IN FILM NOIR / mit Scherben / auf der Außenhülle / UND LÄCHELTE MICH AN /

und wieder / fließen / meine / Gedanken / auf die / Wasseroberfläche / verzerren / sich nach dir / und geistern / zwischen / abgestreiften Minuten J. ist überall... /

Gedanken kreisend / schaue ich dir / hinterher / und male / mir alles Gesagte aus / was zwischen / uns fiel / von Konjunktiv / bis Wirklichkeit / ganz in dir aufgegangen... /

zwischen den Kiemen / ein Pausenbrot & / die Welt / verschwimmt / zu einem reichhaltigen / Gespräch / über Gott, / die Welt und das / wir morgen / (wo möglich) / nicht mehr im Regen stehen... /

Worte zur Kunst: Expressionismus / GROSSE BLAUE PFERDE / ich male dir das Blau vom blauen Himmel / auf eine Leinwand: Wesensfarbe leicht / die Welt mit neuen Augen zu entdecken / nein, einzutauchen, bis du weitersiehst / als deine Augen dir je...

alles geschieht / auf Knopf / D / R / U / C / K / hinterm / Vorhang / ein / Licht / Streifen / dünner Haut / mit J. als Signatur /

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / HOMO HOMINI LUPUS / (dt. der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, Blankosonett) / schon schräg, wie du dein Gegenüber zeichnest / wund, ausgefranst, die Lippen stark verstellt / Verriss gleich Querriss...

Worte zur Kunst: Symbolismus / IL Y EUT PEUT-ETRE UNE VISION PREMIERE ESSAYEE DANS LA FLEUR / (dt. dort war wahrscheinlich eine erste Vision in der Blume, Blankosonett) / am schwarzen Lidstrich der geklärten Fluten / verfängt sich jede Nacht...

auf dem Rücken / des Schnees / probt er / sein Gleichgewicht: / der Mountainbiker /

in Gedanken / dreht sich / bei dir / alles / um uns / im Zweigespann / usw. / wie wir / die Landschaft durchkreuzen... /

die Vergangenheit im / verwitterten / Kopf / ein / rückwärts / gespiegelt auf den / Fluren des Alltags / geht man(n) / schrittweise verloren / unangetastet vom Leben /

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / LES MORIFERES (dt. die Todbringenden, Blankosonett) / TV on screen gleich Massen, die marschieren / im Gleichschritt Marsch auf eine Zukunft zu / den Wahn der Einsamkeit neu auszuleben / im digitalen Smart und...

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / MAENAD (dt. Mänade, Blankosonett) / dein Haar, das Nachtverwehte jeden Morgen / im Angesicht der Fessel, die dich hielt / von jetzt auf heute alles abzulegen / was dich zu Boden drückte: J., ich will / dich...

ich sah dich in den / Zitronenfeldern zerklüftet / vermoderte Erde Biss / auf die Haut: / ein Schlag am Stalaktit der sich Mulden / gräbt und gelöste Nährstoffe / ins taube Gestein drückt / starr vor Schreck flattert etwas davon /...

N A C H T B L I N D / auf dem / einen Auge / Farbe über / greifend / deine / Nähe gesucht / bis uns / das Licht ausging / um später aus der Lichtung zu treten /

kein Gang war / schwerer / als / durch das nasse / Feld der liegengebliebenen / HOFFNUNGEN / die wir im / Bombentrichter / des Tieffliegers zurückließen / Anmerkung: inspiriert von dem Gedicht Flucht 1944 von Anton Sterbling, dessen...

dann faltest / du mich / und ich / stehe wieder / im Regen / deiner Gefühle / wie loses / Reden / sprachlos / und dahingeschmolzen... /

Punkt für Punkt / setzt du / einen Schritt / vor den anderen / tastest die Gegend ab / und bleibst an / jedem Signal / hängen / wie ein / quadratischer / Rabattcode auf / Glückssuche / schwer bedient vom Licht... /