Alle 480 Texte von Peer

Hier hatt' ich ein Gedicht gedichtet, und es sogleich darauf vernichtet. So bleibt dem Leser die Option der freisten Interpretation. Nur eines sei dabei erwähnt: Sein Titel lautete "verschämt".

Mit ihrem Liebreiz stach sie ihm sofort ins Auge. Blind vor Begehren tappt er über ihre wahren Gefühle im Dunkeln und stößt sich zunehmend an ihren Ecken und Kanten.

Du gingst in einem Nu von hier / und nahmst ein Stück von uns mit dir. / Nun zieht's im Herzen durch den Spalt, / den du erbrachst. Und es wird kalt. /

Ich ging unstet auf ausgetret'nen Wegen und konnt dich Zauberblume nicht erspähen. Nun, da sich Schleier auf die Tage legen, fand ich verblüht dich bei der Quelle stehen.

Die Schatten der Erinnerung wogen Steinen, die der stete Strom wusch und rundete. Nun, da du zurückkehrtest, um mir ein Haus aus ihnen zu bauen, haben sie die Wellen fortgespült.

Der Liebe Same fiel ins Bodenlose. Sank tief im Grund in jungfräuliches Gras. Draus wuchs von Tau und Krume eine Rose, an deren Duft das Tal den Himmel maß.

Je heller das Licht, desto dunkler die Schatten. Doch wo beide blässlich, da herrschen die Matten, da wildern die Ratten, da hausen die Satten, da lebt man auf Sicht.

"Auf dem Bahndamm liegt ein Gleis." "Ach, sie sind nicht aus Westfalen?" "Nein, ich komm von Leich del Mitte." "Na, da haben wir's ja! - Bitte?" "Nun hat Zug ihn übelfahlen."

Was du nicht willst, das man dir tu, da lass auch mich damit in Ruh. Und hast du vor, es nicht zu lassen, dann laß mich nicht vor dir erblassen.

September, o September, you are not quite a member of fall, but let remember me times of riven temper in fears of close December, and small seed hope of semper

Was Du zu sagen hast, frag, ob's die Wahrheit stütze, dann, ob's den Nächsten schütze und schließlich, ob es nütze. Kannst du der keins bezeugen, dann hülle dich in Schweigen.

Im Walde lebt ein Uhu, Der grüßt die Welt mit: Huhu! Grüßt man ihn nicht per se, Ertönt gleich ein: Hehe! Doch goutiert einen Witz Er mit Hoho vom Sitz.

Ich wollte von der Schönheit schreiben, Dass sie, gleich einem Schmetterling, Euch sanft durch das Gemüte flügelt, Doch kriegte ich sie nicht gezügelt, Denn sie zerbrach, da ich sie fing.

Ein vom Baum gefallnes Blatt, Wollte es mir etwas sagen? Fiel nicht bunt noch lebenssatt, Sondern grün in Sommertagen Eines Morgens wie ein Ahnen, So, als wollte es mich mahnen.

Er klagt sein liebes langes Leben darüber, was er nicht erreicht. Doch weil das Heut' im Gestern gründet und er nur Zeit zum Klagen findet, bleibt auch sein Morgen klagenreich.

Du hast mir den Himmel auf Erden versprochen und ich wollte dich in den Himmel heben. Nun steigst du nicht mehr herab und ich habe niemand, der mir zu dir hinaufhilft.

Vor ihrer Anmut hat er fasziniert den Hut gezogen und ihn eilends in den Ring geworfen. Doch Wunder konnte er keine daraus zaubern, und so musste er ihn alsbald wieder nehmen.

Ich wollte Sand in Körben tragen, den ich an fremden Ufern fand. Doch von den Himmeln brannten Fragen von künftgen und vergangnen Tagen, indes mein Sehnen schwand und schwand.

Drei Hütchen ließ der Schächer kreisen und arglos wähltest du das Rechte und irrtest - denn es war das Schlechte. Das Glück schien linker Hand zu reisen. Doch niemals konntest du's beweisen.

Die Stützen fielen durch das Werk der Fluten, und ihre Streben brach der Stürme Klage. Nun schwankt man ständig zwischen Graun und Hoffen, doch noch hält sie der Lack verblichner Tage.

War sie der Ort, an dem ich einst geboren? Wo ich mein Herz an andere verloren? War sie, wo das Familienglück mir lachte? Sie war dort, wo ich ihrer nicht gedachte.

So manch Gedicht! Wie geht das an, Dass man es nicht verstehen kann? Was liegt darin? Erkläre! Es liegt darin ein hohler Sang, Ein wenig Kryptik ohn\' Belang Und buchstabierte Leere.

Der Freitag ist kein freier Tag, wie man vom Namen glauben mag. Und doch ist er mir liebe Plag'. Kommt, wenn das Wochenende nah und geht, wenn es dann endlich da.

Wo komme ich her? Wer gab mir meinen Namen? Was macht mich aus? Und wer trug meinen Samen? Des Baumes Äste wachsen und erstrammen. Doch Stamm und Wurzeln halten sie zusammen.

Der Bayer "legt sich nieda", der Franke spricht: "Allmächd!" Der Schwabe: "Heilig's Blechle!" Der Sachse: Eiforbibbsch!" So würzt das Sprachensüpplein ein jeder anderlei. Denn sprächen alle Hochdeutsch,...

Was braucht's zum Leben? Ein Bett zum Träumen. Einen Schrank, um die Träume aufzubewahren. Einen Tisch, um sie auszubreiten. Vier Wände voll harter Arbeit und... ein Dach namens Hoffnung.

Es klang wie Rauschen tief in seinem Innern, und die er warnte trieben ihren Spott. Doch Nacht um Nacht fiel Tau auf sein Erinnern, und als sein Glaube trug, verstand er Gott.

Er fand den Weg aus ihren Labyrinthen. Brach ab was heilig, stürzte, das erhaben. Und konnte seinen Blick nun nichts mehr binden, fand auch sein Herz nicht Halt mehr, sich zu laben.

Als man sich nur noch kalten Kaffee auftischte und Erinnerungen aufwärmte, weil man sich nicht mehr die Bohne füreinander interessierte. Abgebrüht, wie man war, kam einem das Ganze nicht einmal mehr hoch.

Es jagen vier Knappen mit Mänteln und Kappen auf schäumenden Rappen ein Grüppchen von Trappen. Da geht einem Knappen der Gaul durch die Lappen, und hinterher schlappend denkt er sich: Shit happened!

Leben läuft in Parallelen, Kindsein, Freundschaft, Ehe, Alter. Jeder bleibt sich selbst Gestalter, trägt die Räder, die ihn stählen. Nur der Zweck verbindet Seelen. (auf eine Anregung Isaban's entstanden)

Dass er das Kind einmal beim Namen nannte, hat ihr Verhältnis nicht im Grund zerrüttet. Nur beim Versuch es wie gewohnt zu schaukeln, hat sie es mit dem Bade ausgeschüttet.

Er war ein \\"von und zu\\" und sah sie ab und an. Als er dann tat, als ob, war sie schlicht hin und weg und ging infolge auf, doch er ab und davon.

Du bist mein Stern, strahlst über meinem Leben. Lacht mir der Tag, so scheinst du ferne eben. Doch in der Nacht, da leitet mich dein Licht. Und fehltest du, der Morgen käme nicht.

Drei Türen führen in ein Haus. Vor Erster löse deine Schuhe, an Zweiter zieh den Mantel aus, vor Letzter häng den Hut heraus und dann tritt ein mit sanfter Ruhe.

Tief in verborgnen Tunneln und Kanälen wuchert ein Schwamm den ein Geheimnis speist. Und zäher fließt bis hin zu einem Quälen, was eines Tags sich staut und dich zerreißt.

Die Worte hat er hingebogen, und jeden Satz zurechtgedrechselt, zuletzt noch an dem Text gefeilt. Nun ist das kleine Kunstwerk fertig. Doch auf dem Grund, zu Staub zerteilt, ist ihm die Seele mit enteilt.

Leise fallen Tropfen mit beständ'gem Klopfen auf das Blätterdach. Ruhend an dem Stamme lausch ich ihrem Klange sacht entschlummernd nach. Da war's mir beim Lauschen als ob durch das Rauschen Gottes Stimme sprach.

Der Vogel flog gen Süden, nur du verbliebst am Ort. Wärst gerne mitgeflogen, doch band dich hier ein Wort. Als aber Frühling nahte, da blicktest du hinaus und sahst ihn wiederkehren, in ein verlassnes Haus.

Mein Kreuz ist euch zu unbequem geworden. Beludet euch lieber mit hohlen Gefäßen. Doch wie wollt ihr damit einst die Kluft überwinden, wo doch das K r e u z kaum hinüberreichen wird?

Im stillen Meer bist du gestrandet, sahst blaues Leben sanft entschweben. Was dort dein Herze wild umbrandet', liegt hier im Ewigen versandet. Und sinnend kreist du um dein Leben, indes ein Licht dich scharf umrandet.

Ich treibe auf dem weiten Meer, Hoch über mir das Sternenheer. Nehm meinen Kurs nach ihrem Bild, Bis es mir ganz die Seele füllt, Und treibe, treib im Flammenschein Durch mich hindurch, in mich hinein.

Hier noch ein Rotes, dort ein Gelbes, und auf der andren Seite selbes. Dazu an allem rumgezupft, und hier und da was ausgerupft. Noch Grün dazu, das etwas kraus, und fertig ist der bunte Strauß.

Ich habe ein Gedicht gedacht, es nur nicht zu Papier gebracht. Es blitzte blau und roch nach Wiese, klang wie das Sausen sanfter Brise. Entfloh des nachts auf Traumes Schwingen. Wer's findet, mag's mir wiederbringen.

Die einen übergehen mich, die andern lassen mich links liegen. Bei manchen bin ich unten durch, doch wollt ich mich in alles fügen, erfüllte sich nurmehr mein Hoffen. Denn du hast mich ins Herz getroffen.

Wie mancher Traum den Schläfer / umspinnt und tief entzückt, / hast du mich sanft umflügelnd / mit deinem Reiz bestrickt. / Schienst wie ein Stückchen Himmel, / das still herabgeschwebt. / Ein Traum mit blauen Flügeln, / von Gottes...

Wieder regnen Abschiedsblätter, und der Tod trägt Feuerfarben. Spät vielleicht, in einem Wetter, zeigt ein Findling frische Narben. Doch der Regen löscht die Spuren, und ein kalter Hauch verweht, über eisgestirnten Fluren was ein Fischherz...

Im offnen Fenster saß ein Spatz und sah mich so vertraulich an, als kennte er mich lange schon. Ein Wissen lag in seinem Blick und eine Unschuld, die mich traf. Ich scheuchte ihn aus Furcht zurück.

Am Tag, an dem das ... entwand, da impften die Poeten. Denn ohne ... da kamen sie lichtweg in wulitäten. Nun müh'n sie sich, doch ohne mag mancher Text erheitern. Solang das ... verwunden bleibt, muss ernstes reiben eitern.

"Am Ende wird alles gut. / Und wenn es noch nicht gut ist, / dann ist es noch nicht das Ende", / sagtest du und bist gegangen. / Schwer zu fassen, / dass das Ende der Preis / des Guten sein muss. /