meine verse

Gedichtgedicht

von  ManMan

kein vers ist wie der andere:
der eine springt
behende wie ein rehlein
von einer strophe

in die nächste
klingt dabei hell
wie glockenspiel
sogar der fuchs
hält inne und
hört staunend zu

aber der andere den ich zuvor schon kurz erwähnte
wacht eines morgens auf als sechsfüßiger jambus
ohne die genese seiner selbst zu kennen
wälzt sich so von seinem anfang bis zum ende
aber steht auch wohlgemut auf eignen füßen

sich behaupten
muss der kurzvers
wenige worte
viele kenner
ansichtssache

grollend drängt der dunkle vers heran
schwarze silben kleiden ihn
dunkelste vokale
bilden sein gerippe

häufig ist das los des verses
ein gedicht
ein gutes los
man weiß es nicht

ich aber liebe meine verse
die großen und die kleinen
die kurzen und die langen
ganz so wie sie geworden

ich möchte sie
nicht immer wieder missen

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(03.07.08)
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 ManMan meinte dazu am 03.07.08:
die verse sind unser handwerkzeug, nicht selbstzweck. je besser das werkzeug, desto größer die chance, dass das gedicht auch gut ist.aber in der modernen poesie gibt es ja nicht mehr das korsett des verpflichtenden versmaßes; von daher ist dieses gedicht auch satirisch. lg.manfred
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