Empor sinken

Gedichtgedicht zum Thema Liebe und Hoffnung

von  Füllertintentanz

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So wie ein Fluch liegt dichtes Leer
weit übers Land gebreitet.
Nicht festgelegtes Ungefähr,
kehrt nächtens ein, geht tags daher,
von Fernweh stets begleitet.

Oft fehlt der Richtung nur ein Lug
durch Torheit und Verkennen,
doch Feigheit straft mit Selbstvollzug
zerlandet vieler Sehnsucht Flug,
am lauten Nichtbenennen.

Wir spannen selbst den Stolperstrick,
verstecken unser Sehnen,
mit Lächeln und viel Tarngeschick
und doch weiß längst mein müder Blick
um deine tausend Tränen.

Dein Handeln schon am Fenster stirbt,
zu lang der Lähmung Zügel.
Obwohl zu Leben um dich wirbt,
dein Schritt dir schon im Fuß verdirbt,
wo sind der Hoffnung Flügel?

Ich wäre gern dein Schwingenpaar,
nicht nur ein Finger winken.
Vertraue doch des Glücks Radar,
denn Liebe ist nicht austauschbar.
Hilf uns empor zu sinken.


C./ Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

Klabautermann (57)
(21.06.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 21.06.06:
Hallo Udo,
zunächst möchte ich mich für deinen umfangreichen und netten Kommentar bedanken. Ich werde mir deine Anregung zu Herzen nehmen und in den nächsten Tagen über die Zeile mit dem Radar noch ein wenig grübeln. Vielleicht fällt mir da ja tatsächlich noch was besseres ein. Eventuell werde ich den Reim in dieser Strophe ganz ändern.
Empor zu sinken... durch den Einstieg in innere Tiefe den gemeinsamen Gipfel zu erreichen... ein Gefühl, welches ich jedem Menschen nur wünschen kann.
Nette Grüße,
Sandra
Fabian_Probst (44)
(21.06.06)
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 Füllertintentanz antwortete darauf am 21.06.06:
Hallo Fabian,
ja, es stimmt, nicht immer sind meine Texte so leicht verständlich. Doch dieses Mal hatte ich selbst Lust auf ganz ganz seichte Zeilen. Es freut mich, dass du sie unter der Rubrik "Lesegenuss" einordnest. Ich danke dir.
Sei lieb gegrüßt,
Sandra

 Theseusel (21.06.06)
Hi liebe Sandra:) Einer Sehnsucht, die zwischen Liebe und Hoffnung balanciert ist sehr oft orientierungslos...ein Sucher, der gefunden werden will und die Flügel in Deiner letzten Strophe greifen unter die Arme;) Ein sehr schönes Gedicht mit starken Metaphern, die eine Gegensätzlichkeit aufhebt und schwerlos werden läßt. Liebe Grüße von Gerd
(Kommentar korrigiert am 21.06.2006)

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 21.06.06:
Lieber Gerd,
es stimmt, das Fernweh einer Sehnsucht ist oft richtungslos, so lange es sich nicht zum Heimweh wandelt, wird es das auch immer bleiben. Zum Thema Schwerelosikgeit fällt mir ein, dass Trägheitskraft und Schwerkraft ganz nah beisammen liegen.... Schwerelos macht allein schon ein Fallschirmsprung, nur hält der Zustand nie lange an.
Ich schicke dir nette Grüße in deinen Abend und sage Danke für deinen Kommentar,
Sandra
enomis (45)
(21.06.06)
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 franky (22.06.06)
liebe sandra
dein gedicht ist wunderschön geschrieben. ich kann mich des gefühls nicht erwehren, daß du versuchst eine tiefe wehmut zu knebeln; die mundwinkeln des neuen tages hängen etwas unten und flüchten in eine sehnsucht nach verlorenem licht; das kann auch kein radar aufspüren und zurückführen, dazu brauchst du geduld, die mit hoffnungsschritten dir den weg weisen.
schicke dir ein lächeln, es kommt vom herzen und bringt ein verstecktes leuchten in deine augen.
ganz liebe grüsse franky (mit nachdenklicher mine;)
Herzwärmegefühl (53)
(22.06.06)
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 Prinky (23.07.06)
Zuerst mal ein JA zu Fabian. Ich verstehe deinen Text bei einmaligem Lesen. Du weißt es ja selber.
Das erinnert mich ein wenig an Heinrich Heines Buch der Lieder. Eine einfache gegliederte Sprache, die sich dem Leser sofort erschließt. Wunderschön.
Der letzte Satz, gleich deinem Titel ist wirklich hervorragend gedacht und umgesetzt. Wie es die Gedankenwellen zu einem Sturm entfacht. War gleich berührt und neugierig interressiert,
als ich es gelesen habe. Wieder einmal muß ich mich für diesen Lesegenuß bei dir bedanken. Habe mich in deinen Zeilen wohlgefühlt. Komisch ist nur die spät einsetzende Melodie. War das ein Fehler, hihi, oder aber doch pure Absicht? Wolltest du gar dem Höhepunkt deines Textes die Krone aufsetzen? Also deinem "empor sinken" einen grandiosen Abschluß bereiten? Mit berührten Grüßen...
Micha

 Füllertintentanz äußerte darauf am 24.07.06:
Hallo Micha,
zunächst sage ich lieben Dank für deine schöne Kritik. Wohlfühlen in meinen Zeilen... lächel, das ging ja runter wie Öl, schöön.Vor allem, weil ich die einfache Erschließung so selten wähle. Ich mag Texte, die ein Geheimnis wahren.
Was die Melodie betrifft kann ich nur sagen, dass für sämtliche meiner Hörtexte längst Patrick verantwortlich ist. Ich kann (manchmal) wengistens noch selbst lesen, die Effekte macht er ganz alleine. Mir hatte es gefallen. Wie das Sahnehäubchen auf dem Stück Erdbeertorte.
Viele liebe Grüße,
Sandra
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