Menschenopfer
Kurzgeschichte zum Thema Arbeit und Beruf
von AZU20
Kommentare zu diesem Text
JürgenSanders (54)
(14.02.07)
(14.02.07)
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greatBIGfive (20) meinte dazu am 14.02.07:
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Lieber greatBIGfive, das ist Bürger in seiner Freizeit, vielen Dank für Dein Lob und herzliche Grüße
Lieber Jürgen, herzlichen Dank für Empfehlung und Kommentar. Du weißt, dass ich geradezu darauf warte, dass Du Dich äußerst. LG
orsoy (44)
(20.02.07)
(20.02.07)
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Liebe Konni, herzlichen Dank für Kommentar und Empfehlungen. LG aus dem (noch) närrischen Rheinland.
Lieber Herr Schmidt,
diese Erzählung habe ich doch schon einmal gelesen? Sie kommt mir so bekannt vor. Ich glaube, Sioe schickten sie mir mal per e-mail. - Sehr gut erzählt! Einer Ihrer stärksten Texte! Lebendig, druckvoll geht es voran, maßvoll kommentiert.
Übrigens gibt es von Thomas Bernhard eine ähnliche, kleinere Erzählung: Die Maschine.
Ich habe auch eine Variante geschrieben: Am laufenden Band. Ich stelle sie heute mal ins KV-Netz.
Ihnen alles Gute! Ihr UB
diese Erzählung habe ich doch schon einmal gelesen? Sie kommt mir so bekannt vor. Ich glaube, Sioe schickten sie mir mal per e-mail. - Sehr gut erzählt! Einer Ihrer stärksten Texte! Lebendig, druckvoll geht es voran, maßvoll kommentiert.
Übrigens gibt es von Thomas Bernhard eine ähnliche, kleinere Erzählung: Die Maschine.
Ich habe auch eine Variante geschrieben: Am laufenden Band. Ich stelle sie heute mal ins KV-Netz.
Ihnen alles Gute! Ihr UB
Ja, es ist die Geschichte, mit der ich bei "Duft des Doppelpunkts" in der Endrunde bin. Vielen Dank für Ihren freundlichen Kommentar und Ihre Empfehlungen. Herzliche Grüße Ihr AS
AM LAUFENDEN BAND
Aus dem Mund der Maschine wächst eine zitternde, endlose Gummistange, und eine breite Klinge schneidet im Rhythmus des Stechschritts Gummistücke ab, wie ein Fallbeil. Die Stücke fahren auf einem Band zum Schneiden, dort stößt eine Arbeiterin die Gummistücke in die Halterung des Messerbodens, und die Messer geben dem Gummi den richtigen Schnitt. Der Feinschnitt fällt in die Formung, wird zum Ball gebogen, geklebt, aufgepumpt, lackiert, und endlich in tragbare Netze gesteckt.
Die Arbeiterin, die am Mund der Maschine sitzt, muss im Takt genau die Gummistange mit beiden Händen fassen, um das zuckende Ausschlagen der Stange zu stoppen. Eine Endlosigkeit für die Gedanken und die Gedanken über diese Gedanken, die über den Kopf wachsen.
Der Kopf tut weh. Sie fasst mit beiden Händen in das Zittern, an die Stange, an den Kopf, an die Stange, hält den Kopf fest, der nach vorne fallen will, die Gedanken schmerzen, die Hände greifen den Kopf, und der Kopf geht in die Klinge, die im Tempo des Stechschritts von beiden Händen ihn trennt - der Kopf fährt zum Schneiden, die Arbeiterin dort stößt ihn in die Halterung, die Messer geben dem Stück ihren Schnitt, es fällt in die Formung, ins Netz.
Die Gedanken sind weg, die Schmerzen abgeschnitten. Die Arbeiterin beugt sich zurück, die Arme arbeiten weiter, stoppen das Zittern, Hand in Hand mit der Klinge, dem Netz entgegen.
Am Ende des Tages steht sie auf, verlässt ihren Platz vor dem Mund der Maschine, geht nach Hause mit abgeschnittenen Gedanken. Als sie hereinkommt, ist die Bettdecke schon aufgeschlagen, sie fällt, sie verstehen sich wortlos, sie fällt in das Messer.
Aus dem Mund der Maschine wächst eine zitternde, endlose Gummistange, und eine breite Klinge schneidet im Rhythmus des Stechschritts Gummistücke ab, wie ein Fallbeil. Die Stücke fahren auf einem Band zum Schneiden, dort stößt eine Arbeiterin die Gummistücke in die Halterung des Messerbodens, und die Messer geben dem Gummi den richtigen Schnitt. Der Feinschnitt fällt in die Formung, wird zum Ball gebogen, geklebt, aufgepumpt, lackiert, und endlich in tragbare Netze gesteckt.
Die Arbeiterin, die am Mund der Maschine sitzt, muss im Takt genau die Gummistange mit beiden Händen fassen, um das zuckende Ausschlagen der Stange zu stoppen. Eine Endlosigkeit für die Gedanken und die Gedanken über diese Gedanken, die über den Kopf wachsen.
Der Kopf tut weh. Sie fasst mit beiden Händen in das Zittern, an die Stange, an den Kopf, an die Stange, hält den Kopf fest, der nach vorne fallen will, die Gedanken schmerzen, die Hände greifen den Kopf, und der Kopf geht in die Klinge, die im Tempo des Stechschritts von beiden Händen ihn trennt - der Kopf fährt zum Schneiden, die Arbeiterin dort stößt ihn in die Halterung, die Messer geben dem Stück ihren Schnitt, es fällt in die Formung, ins Netz.
Die Gedanken sind weg, die Schmerzen abgeschnitten. Die Arbeiterin beugt sich zurück, die Arme arbeiten weiter, stoppen das Zittern, Hand in Hand mit der Klinge, dem Netz entgegen.
Am Ende des Tages steht sie auf, verlässt ihren Platz vor dem Mund der Maschine, geht nach Hause mit abgeschnittenen Gedanken. Als sie hereinkommt, ist die Bettdecke schon aufgeschlagen, sie fällt, sie verstehen sich wortlos, sie fällt in das Messer.