trinken und schreiben

Gedanke

von  bratmiez

in der nacht ist alles einfach. still ist es. kennst du das geräusch eines stiftes auf willigem papier? die späten stunden werden zu freunden. freunde schweigen, wenn du wütend bist. freunde schweigen, wenn du glücklich bist. freunde schweigen.
"silence is golden!"
ich beherrsche die englische sprache nicht besonders gut aber DAS verstehe ich.
der tag war kalt. streit ist kalt. reden ist silber.
ich fühle mich so fehl am platz. der stift steckt in meiner linken hosentasche. er drückt. er fleht!
bevor ich im silbersee versinke, trinke ich ihn aus.
ich höre keine worte mehr. ich sehe wütende augen. noch ein schluck.
der stift ist heiß. die fremdheit beginnt. die sehnsucht. noch ein schluck.
"why do i feel so out of place?"
die freunde schweigen.
keine antwort.
noch ein schluck.
es war schön, als wir auf dieser holzbank saßen. damals im sommer.
die schiffe. das meer.
saßen wir jemals auf dieser bank?
der stift schreibt weiter. (seinen bruder habe ich in der elbe versenkt)
noch ein schluck.
die zeiger einer uhr sind sinnlos. zeit macht, was sie will. gestern, heute, jetzt.
der stift kratzt. hörst du?
der sommer ist vorbei. vorbei!
meine weiße haut zeugt von einer vehementen abstinenz der sonne gegenüber.
dabei mag ich ihre wärme. manchmal zog ich mir heimlich die ärmel hoch.
noch ein schluck.
kann fernweh auch heimweh sein?
die freunde schweigen.
der stift kennt seinen weg.
in der nacht ist alles einfach.

still ist es ... (noch ein schluck)

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Kommentare zu diesem Text


 coryn (19.10.07)
bier ? .. ich lad dich ein.

 franky (19.10.07)
Hey liebe Miez, guten morgen

"die zeiger einer uhr sind sinnlos. zeit macht,
was sie will. gestern, heute, jetzt."
Da hast du recht;
es geht aber auch umgekehrt, man kann mit ihr machen was man will; du kannst sie ausfüllen, oder todschlagen, bis sie keinen mux mehr macht. Sehnsucht frisst sie einfach auf! hast du noch einen Schluck? ach freunde schweigen, sie leben auch im geiste und denken an dich...
liebe grüsse
Franky
Wechsel-Haft (24)
(19.10.07)
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Zentoolino (60)
(19.10.07)
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 Ingmar (19.10.07)
ein text wie geboren aus der sprachlosigkeit, um nicht zu sagen aus der stille.

 SimpleSteffi (21.10.07)
Und ich höre den Stift kratzen und schwelge zurück ...
wirklich ein Text, den die Stille trägt. Im Dunkeln zu lesen.
Liebe Grüße,
Steffi
The_black_Death (31)
(03.11.07)
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