Von einem Oger und meinem Däumling

Gedicht zum Thema Traum/ Träume

von  Prinky

Der Wanderweg war heiß beleuchtet,
die Sonne war recht gut gelaunt.
Ich wanderte durch meine Träume,
und war auf einmal sehr erstaunt.
Da kam ein Männlein mir entgegen,
der war nicht groß, dem Daumen gleich.
Ich rief ihm laut "hey Däumling" zu,
in Hoffnung einer Ahnung reich.

Schon schien das Männlein zu verstehen,
und hüpfte mir auf meinen Arm.
Schien auf mein Hinterteil zu starren,
dort hielt ich meine Börse warm.
Ich weiß es doch aus diesem Märchen,
wie listig doch der Däumling ist.
Entkommen ist er `gar dem Oger,
der gerne Menschenkinder frisst.

Nun aber lag er still im Arme,
von seinen Brüdern keine Spur.
Nur seine Eltern hört` ich klagen:
VON ALL DEM GELD BLIEB WENIG NUR!
Doch all die Brotkrumen, verschwunden,
und Kieselsteine gab es nicht.
Der Oger hatte schon geschlachtet,
die Brüder weg, blieb nurmehr ich.

Nun aber schien er nichts zu brauchen,
er griff mir nicht ans Portmonee.
Es war die Zeit um zu verschnaufen,-
Familie tut manchmal weh!
Ich wanderte durch dunkle Wälder,
durch Felder, über Hügel weit,
um schließlich jenes Haus zu finden,
in dem der Oger nächtens schreit.

Die eignen Töchter gar zerstückelt,
nur weil der Däumling listig war.
Ich traute mich nicht gleich zu schellen,
doch wurde ich ihm schnell gewahr.
Mit einer Axt kam er gelaufen,
nur seine Frau schrie noch: Halt ein!
Doch seine Wut schien nicht zu bremsen,
er wollte nicht besänftigt sein.

Mit meinem Däumling in der Tasche
lief ich gehetzt durch weit`ren Wald.
Der Winzling fiel in nahe Büsche,
und einen Axthieb spürt` ich bald.
Mit einem Angstschrei auf den Lippen
erwachte ich, und voller Schweiß
schwor ich mir nicht mehr zu erträumen,
von dem ich noch so schrecklich weiß.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(30.03.08)
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 Prinky meinte dazu am 16.05.08:
Diese Reihe des Märchentraumwandlers machte und macht Spaß. In unregelmäßigen Abständen wird immer wieder ein Gedicht erscheinen,
was vom Wandeln handelt. Danke dir!
Zu zweit wandelt es sich viel schöner. Micha
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