Miriam
Ballade zum Thema Achtung/Missachtung
von tulpenrot
Anmerkung von tulpenrot:
aktuell 14.11.2008
Eben las ich:
Neuer Terror: Sexuelle Belästigung gegen jüdische Frauen
Eine Rechtsanwältin aus Ägypten schlug öffentlich vor, dass Palästinenser und israelische Araber damit anfangen sollten, jüdische Frauen sexuell zu belästigen, um damit Terror auszuüben, der schlußendlich dazu führen soll, dass die Juden die Region verlassen, und um damit dem jüdischen Staat den Garaus zu machen. Nagla Al-Imam sagte gegenüber dem pan-arabischen Fernsehnetz Al-Arabiyah, dass die israelischen Frauen für alle Araber leichte Beute seien, und dass dieses Verhalten nichts Schlechtes sei. Es sei eine neue Form des Widerstandes. Jedoch sei Vergewaltigung ausgeschlossen, denn dies sei unter der moralischen Würde der Terroristen, nur Belästigung sei ein wirksames Mittel.
Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer.
(Sprüche 14,31)
Miriam ist ein jüdischer Name.
Miriam war die Schwester von Mose und Aaron. Von ihr wird im Alten Testament berichtet, dass sie sehr musikalisch war, sang und tanzte.
Miriam ist aber auch irgendeine der vielen Frauen, die im Holocaust Gewalt und Perversion erlebte. In diesem Text wird dies als Provokation des Glaubens an Gott gedeutet. Zu lesen ist dies in den kursiv gestellten Zeilen.
Solch menschenverachtendes, provokatives Tun beschränkt sich allerdings nicht auf die damalige Zeit. Davon handeln die übrigen Zeilen.
Kommentare zu diesem Text
(15.05.08)
Danke für den Klick.
Angelika
(15.05.08)
Ich dank dir für dein Lesen - und verstörend wirken soll der Text, verstörend war auch das Benehmen der Menschen, die keinen Namen haben hier in diesem Text.
LG Angelika
danke für dein Kommentieren und deinen Klick ...
Ich habe zwei Schicksale mit einander verschränkt, das stimmt. Sie haben etwas gemeinsam, eine Parallele, die am Schluss angedeutet wird.
Für die Miriam und ihre fordernde tödliche Umgebung bin ich etwas zu spät geboren. Die anderen beiden "Du's" sind Zeitgenossen, in einer Verbindung, die, wie du richtig vermutest, verstörend wirkt.
Deutlicher möchte ich allerdings nicht werden - es war ein Versuch - wie immer.
LG
Angelika
(16.05.08)
Angelika
Mit Gänsehaut gelesen, nebulös und leider doch so wahr.
Mit nachdenklichem Gruss
Knud
LG
Angelika
(17.05.08)
Danke für dein ungewöhnliches Lob
LG
tulpenrot
(16.06.08)
das freut mich sehr, dass dir mein Text , der ja so schwierig ist, gefällt. Danke für dei Empfehlung
Angelika
dieses Gedicht - du nennst es Ballade - hat mich schon vor Wochen beunruhigt und fasziniert.
Ich berausche mich an seiner Stimme, die biblisch ist, groß und tief, die nahe an dem ist, was mir Menschen nahe sein lässt. Aber auch weit in den Bildern, die es schafft.
Auch wenn ich den Fortschritt der Entwicklung nur undeutlich sehe und den gesamten Text nicht festmachen kann, lese ich sehr gerne und ergriffen.
Zunächst befand ich mich auch nahe am Holocaust, bei Celan, aber ich habe mich davon wieder entfernt, dein Text ist weiter, und doch sehr dicht.
Ein wunderbares Gedicht.
Es gefällt mir sehr!
Liebe Grüße, Uli
es beschämt mich, dass ich deinen so ausführlichen und nach Sinn tastenden Kommentar noch nicht beantwortet habe - gelesen schon mehrfach, aber das letzte Wort blieb aus. Es heißt erst einmal: Danke. Und dann: Ich habe zwei Ebenen mit einander verschränkt und ihnen einen gemeinsamen Nenner gegeben. Den Hintergrund für diesen Text kann man und soll man nur erahnen. Nur die Beteiligten können ihn wahrscheinlich nur restlos entschlüsseln. Dennoch freut es mich, dass du dich daran gewagt hast. Und deine lobenden Worte freuen mich.
Angelika mit lieben Grüßen
ein wunderbares Bild zum unendlich untauglichen Versuch der Aufarbeitung. Gut gefällt mir die balladenhafte leise, fast spielerische Anklage, die so vieles nicht benennt und doch andeutet. Die zweite Ebene , wo tulpenrote Lippen berührt werden ist noch mehr verschlüsselt und macht den ganzen Text etwas geheimnisvoll und erregend.
Eine anspruchsvolle Arbeit für Mehrfachleser. LG Jorge
Alles andere schrieb ich schon in der PN - deshalb hier nur kurz.
LG
Angelika
(17.10.17)
Es ist wirklich ein vielschichtiger Text mit vielen Elementen und verlangt viel vom Leser. Dennoch glaube ich, dass ein Außenstehender seine eigene Interpretation wagen kann und dass das, was jeder Leser persönlich darin erkennen kann, auch zutreffend ist.
Danke für die Beschäftigung mit diesem Text!
Viele Grüße
Angelika
und die Blüten des Löwenzahns sind doch gelb --- was daran ist schwierig?
Und der letzte Absatz ist doch die Steigerung all der Absurditäten, die vorher als Verhalten gegenüber der "Miriam" und ihrem Gott geschildert werden: Spott und das Festhalten daran, doch nichts Unrechtes getan zu haben, bzw. seine Hände in Unschuld zu waschen.