Lebenszeit

Alltagsgedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Der Fluss der Zeit bahnt sich seinen Weg,
vom Leben und auch von Menschenhand geführt.

Ein Floß schwimmt auf dem Gewässer.
Ein Rätselbuch mit der Aufschrift "Leben"
liegt auf dem selbstgezimmerten Schiff des Lebens.
Die Antworten werden erst mit der Zeit gefunden,
und manches Rätsel bleibt ungelöst.

Am Horizont glüht ein Fragezeichen.
Der Sinn des Lebens bedeutet für viele
eine unsichtbare Frage
und für viele andere eine Suche
auf ihrem roten Kompass der Orientierung.

Am Ufer wird gebaut, und manches wird wieder zerstört.
Das Schilf stellt stumm die Frage:
Auf was kann man noch bauen?

Die Unvergänglichkeit verliert sich
im Schein der Sonne.
Tote Rosenbeete jenseits der Uferböschung künden davon.
Verwelkte Blätter werden zu Staub,
Der Wind trägt Erinnerungen hinfort. 

Liebe, wie oft hält sie ein Leben lang?
Morgen schon kann ein gemeinsamer Lebensbaum
der Axt zum Opfer fallen.
Zwei Menschen entzweit, die Ufer beginnen zu trennen
und der Fluss der Zeit fließt weiter.

Jenseits des Flusses siehst du ein Erblühen und ein Sterben.
Liebe und Leid. Freude und Tränen.

Die Zeit stellt keine Fragen
und manchmal tut dies auch der Mensch nicht.

Schaue, was sich in den Welten an beiden Ufern ereignet,
und du erblickst,
was sich hinter den Kulisssen des Lebens abspielt.

Stelle dem Suchenden Fragen, und helfe ihm die Antworten zu finden.
Laufe nicht am Hilflosen vorbei, sondern reiche ihm deine Hand.
Fange die Tränen des Trauernden auf, und schenke ihm Hoffnung.

Lerne fragend die Welt und den anderen kennen,
und aus Antworten werden Verbindungen.
Tauche in die Gefühls- und Gedankenwelt des anderen ein,
vielleicht wirst du dann manches (besser) verstehen.

Der Mensch entscheidet,
welche Chance die Liebe auf dieser Flussfahrt erhält.

Umso öfter du an einem Ufer anlegst,
desto mehr wirst du entdecken.

Zeit dem anderen zu geben,
dies bedeutet ein Geschenk von Ufer zu Ufer,
und es werden Brücken gebaut.

Jörg S.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(22.10.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 22.10.09:
Liebe Anne,

nun machst Du mich ein bisschen verlegen.

Ich versuche doch nur, so gut es geht, Gefühle in Bilder zu packen und damit ein großes Bild zu erschaffen.

Ich danke Dir ganz lieb für Deine lieben Worte!

Ganz liebe Grüsse
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram