Die Kriminalpolizei rät ...

Satire zum Thema Gewalt

von  loslosch

Cantabit vacuus coram latrone viator (Juvenal, ca. 60 - 130, Saturae). Ein Wanderer ohne Habe wird angesichts eines Räubers ein Lied anstimmen.

Als Satire nicht übel. Bedenkt man die Zeitverhältnisse, muss das schon vor 1900 Jahren ein nicht ernst gemeinter Rat gewesen sein. Der Tipp räumt Missverständnisse aus dem Weg. Problem: Woher weiß der potentielle Wegelagerer, dass der Gesang kein Bluff ist? Und wer nicht singen kann, hat ein besonderes Problem.

Singen ist möglicherweise ein Indiz für Angst (das laute Singen im Walde). Es lockt den Räuber an, er wittert Beute. Wer nichts im Beutel hat, muss dann mit seiner Haut zahlen.

Also, Juvenal, du bist ein begnadeter Satiriker.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(26.10.09)
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 loslosch meinte dazu am 26.10.09:
Meinen Fragen und Lösungsansätzen hast Du einiges hinzugefügt. Juvenal war schon ein beißender Satiriker. Ich habe eine deutsche Fassung über sein Kritik an sexuellen Ausschweifungen, insbesondere zwischen Männern. Phasenweise liest es sich wie deftigster Porno. Man muss alles lesen, um zu merken: Er weidet sich nicht daran, sondern er prangert an.

Insgesamt hat das Zitat weite Verbreitung gefunden, vor allem im Romanischen. Im Deutschen basiert darauf der Spruch: Bettler pfeifen, auch wenn Räuber im Walde streifen. Wer nichts hat, hat nichts zu verlieren, das geht wohl auch darauf zurück.

Es scheint rübergekommen zu sein, dass ich eine Satire in der Satire zu schreiben versuchte. :) Lothar
elvis1951 (59)
(26.10.09)
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 loslosch antwortete darauf am 26.10.09:
Du konntet jetzt den Text inhaltlich schnell einordnen; denn ich schrieb ja: Satire in der Satire.

Frage zu Deinem Pünktchen (danke übrigens) im Spiegeltext (unfreiwillige Werbe-Komik): Um welche Großaktionärin gings? Ich trau mich nicht, sie beim Namen zu nennen. Würdest Du Dich trauen? Lothar
elvis1951 (59) schrieb daraufhin am 01.11.09:
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Graeculus (69)
(28.12.17)
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Graeculus (69) äußerte darauf am 10.10.18:
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 loslosch ergänzte dazu am 10.10.18:
die idee mit dem spielgeld scheint älter. mein kollege wurde auf einer dienstreise in die USA etwa 1983 nach der landung in new york in eine falle gelockt. einer packte sich sein rollgepäck und schob es unter dem vorwand, ihm behilflich zu sein, in einen fast leeren seitengang und zückte ein messer. collega öffnete den brustbeutel und schob 50$ rüber.

wenn ich all das, was ich selbst schon erlebt habe, niederschreiben würde, gäbs eine lange story. käme all das dazu, was ich aus erster hand weiß, würde es ein voluminöser schinken.
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