Der Wille ist zu loben

Glosse zum Thema Lust

von  loslosch

Quod si deficiant vires, audacia certe/ laus erit: in magnis et voluisse sat est (Properz, 50 - etwa 10 v. Chr., Elegiae). Viel zitierte Sentenz: Selbst wenn die Kräfte versagen, wird die Kühnheit sicher Lob verdienen. Bei Großem [großen Dingen] gewollt zu haben, ist schon genug.

Wohlfeil ist die Wiedergabe nur des zweiten Teils des Zitats mit der Tendenz, der Wille allein genüge schon. Schnell ist man bei Ovid gelandet: Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas. Fehlen auch die Kräfte, so ist der Wille doch zu loben.

Kitsch und Konvention statt Kunst im sprachlichen Ausdruck.

Dazu die angemessene studentische Verballhornung:

UT DESINT VIRI, TAMEN EST LAUDANDA VOLUPTAS.

Übersetzt: Fehlen auch die Männer, so ist die Genusssucht doch zu loben. - Gemünzt auf die nachmittägliche Kaffeerunde älterer Damen (derer mit den breiten Huträndern).


Anmerkung von loslosch:

Willen, Wollen, Lust, Wollust.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(07.11.09)
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 loslosch meinte dazu am 07.11.09:
Aber, aber ... Du trägst doch keine breitrandigen Hüte. Lo

NB: Erbitte Fundstelle. Eigenbau? Bisher kannte ich nur: Wer einmal nur im Monat kann und gerne möchte täglich, der schreibe nur an Neckermann. Neckermann machts möglich.

Der ist nun auch pleite. grrrrrrrr
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