Wer kaut heutzutage noch am Stift

Glosse zum Thema Schreiben

von  loslosch

Saepe stilum vertit, qui debet vertere verbum (aus dem Mittelalter, nach Tosi, Dizionario delle sentence ..., Mailand, 1997). Wer ein Wort (ver-)wenden muss, wendet oft den Stift.

Basierend auf saepe stilum vertas! (oftmals wende den Griffel [übertragen: Feile den Ausdruck]; Horaz, frühe Satiren). Auf die altväterlichen Bleistifte mit der rückwärtigen Radiervorrichtung passt das Bild. Und auf den Übersetzer, der nach dem adäquaten Ausdruck sucht. Außer dem Wortspiel "wenden, verwenden" bleibt im Zeitalter der Elektronik nichts übrig. - Nur das leere Blatt für den Rohentwurf: Bleibende Chance für den Griffel oder den Glimmstängel.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (08.04.18)
Wer ein Wort (ver-)wenden muss, wendet oft den Stift.
Ich denke, das Problem ist weniger das Medium - auf einem Tablet kann man doch bestimmt auch ganz prima herumkauen -, sondern was hinter dem Begriff "wendet" steckt. Denn als - total versteckter - Subtext könnte man da ja das Nachdenken herauslesen.

Und dazu... nun, ich möchte mein Lieblingswort in den Ring werfen (gefunden auf YouTube): Hurrensohn.

 loslosch meinte dazu am 08.04.18:
helmut schmidt: wenn eines tages die laptops so dünn wie eine zeitung sind und man damit fliegen totschlagen kann, werden die zeitungen überflüssig.
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