Venus Urania

Gedicht zum Thema Mythisch

von  Georg Maria Wilke

In Zephyrs Odem
und Auras luftgewaltgem Atem
floß der Göttin Schönheit
ans Eiland Cythera,
von einer Hore
mit liebreizendem Tuch
empfangen,
Gewand der Frühlingszeit,
verführerische Flora,
blumenbeseelte Vielfalt,
leuchtende Kraft,
Lebensüberschuß an Farbe
und Schönheit –

ein jeder Blütenstern
weist auf seine Heimat,
himmlischer Ort,
uranische Zuflucht,
sternenbesätes Firmament –

auf Muschelamphore,
nacktes Weiß,
schwereloses Inkarnat
auf Molluskengrund,
roter Samt bricht
kupfern vom Haupte
in den kühlen Meeresschlund –

Rosenwind erklingt von nachtwärts,
drängt mit atemloser Gier,
um zu grüßen holde,
alabasterne Zier,
metallische Toga,
geflochten durch Hore,
die eiserne Glut entfacht –

heiliger Lorbeerhain,
heiliges Land,
aus Uranus Lenden geschleudert,
neue Heimat mit goldenem Sand.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

nach dem Bild "nascati di venere", "Geburt der Venus"
von Sandro Botticelli

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