Niemandsland

Innerer Monolog zum Thema Leben/Tod

von  irakulani

Niemandsland

Gedanken plätschern
versickern im Traum
weiß nicht wer
weiß nicht wo
weiß nicht warum

ich bin

Angstgespenst -
es greift nach mir

farbige Bilder
versanden im Staub
glaube nicht mehr
glaube nicht dir
glaube nicht mir

ich bin?

Eiseskälte
hüllt mich ein

einst Gefühltes
treibt haltlos dahin
suche Vertrautes
suche Erinnerung
suche nach dir

bin ich?

Niemandsland
ruft nach mir

innere Not
erdrückt mich fast
will dich finden
will mich finden
frag' nicht mehr

wer bin ich?

von klingender Stille
erfüllter Raum
wo nichts mehr ist
wo niemand fragt
und alles schweigt

da werd’ ich sein


I.K.


Anmerkung von irakulani:

Gedanken zum Thema Demenz

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (07.10.11)
So eindringlich wie es Du es, liebe Ira, hier beschrieben hast, wünsche ich es niemandem. Dieses Krankheitsbild möchte man am liebsten ausblenden. Ein sehr guter und wichtiger Beitrag zu diesem Thema - finde ich.
Herzlichste Grüße
Viktor
AronManfeld (43) meinte dazu am 03.11.11:
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 AZU20 (07.10.11)
Sehr eindringlich. LG

 EkkehartMittelberg (07.10.11)
Liebe Ira,
dein einfühlsamer Text schildert glaubwürdig die diffusen Gedanken eines Demenzkranken und mündet in einen trostreichen Schluss. Seine Stärke liegt auch darin, dass man ihn nicht auf das Thema Demenz einengen muss. Ich denke, dass angesichts des Todes die von dir dargestellte Ratlosigkeit und Angst auch Menschen befällt, die nicht an Demenz leiden. Auch für sie gilt das wunderbar lösende Ende.
Herzliche Grüße
Ekki
iseabail (46)
(07.10.11)
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Skandia (43)
(07.10.11)
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 moonlighting (09.10.11)
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/drei-junge-frauen-begehen-gemeinsam-selbstmord-im-wald/4504946.html


....das passiert wenn Depressionen zu spät behandelt werden.....

Liebe Ira dein Niemandsland macht betroffen.

LG
Moonlight

 waldmädchen (15.10.11)
irren durch das nichts
in der hoffnung niemals anzukommen
silvia

 FloravonBistram (28.02.12)
Bedrückend Deine Worte, so bedrückend wie der Zustand, der so die Fragen aufwirft. LG Flo

 blauefrau (21.10.12)
...ich lese hier die Vorstellung eine Lebenden vom Sterben und Tod heraus, nicht zwingend die Erfahrungen eines Demenzkranken.
Ein Mensch, dem die Kontakte wegbrechen und der ohne Selbstbestätigung auskommen muss oder einer, der sich dies vorstellt, könnte m. E. auch so denken.

Morgentlich - frische Herbstgrüße BF

 Ganna antwortete darauf am 13.02.14:
...genau so lese ich es auch, ein Zustand, der auch in Trauer und Depression erfahren werden kann...die Ursache dafür scheint mir nicht relevant, wohl jeder kennt diese Fragen, die er/sie sich von Zeit zu Zeit stellt...

LG Ganna
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