Freund

Elegie zum Thema Leben/Tod

von  Augustus

Ach Freund, Dich rufen die schönen Musen,

jede Nacht, von weit, sehr weit her,

Sie flüstern dir immer zu:

„Du braucht nur einen Schritt hinter den Vorhang treten,

so stehen wir uns von Angesicht zu Angesicht.“

Doch zig Milliarden Schritte mir,

deinem Freund wärst du dafür ferner –

„Komm´, leg Dich zur Ruh‘.“ flüstern sie,

„befrei Dein Herz von Ekel dieser Welt.“

Und sie reichen ihm ihre zarte Hand –

Zögerlich hebt er seine – denn jeder Schritt fällt ihm schwer,

„komm‘, komm‘ Liebster nach Hause.“

Und der letzte Schritt, der fällt ihm leicht.

Er ist fort aus dieser kranken –

aus der Psychiatrie, welche die Menschen ihre Welt nennen,

in der die Jungen randalieren, oft ohne Sinn und Ziel,

während die Alten an Altersschwäche vergehen.

Mit Tränen in den Augen werde ich die Nächte schauen,   

aus dem Irrenhaus,

dich zusammen mit deinen Musen denken;

und Trauer und Glück fühlen in jenen Nächten,

die sich im Herzen drehen,    

wie der Tag und die Nacht sich wechseln.    



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